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„Zehn Bunte und zehn Große“, bestellt Lothar Lascheit am Verkaufswagen von Landwirt Dirk Behrendts. Und fügt hinzu: „Meine Frau isst hartgekocht, ich weich.“ Seine Frau Ursula bezahlt, und weiter geht’s für Dirk Behrendts auf seiner Route durch Volmarstein.

Vor Ostern elfStunden auf Tour

Beim nächsten Stopp an der Paracelsusstraße kommt Kundin Ursula Becker mit ihrem leeren Schüsselchen, um es von Dirk Behrendts mit gefärbten Ostereiern füllen zu lassen.“Meine Eltern und Schwiegereltern haben schon bei dem Vater von Dirk Behrendts gekauft. Ich wohne jetzt 30 Jahre hier, und solange bin ich auch schon Kundin“, erzählt die Volmarsteinerin, bevor sie schnell wieder in ihrem Haus verschwindet. Denn es ist kalt an diesem Morgen; gerade mal fünf Grad zeigt das Thermometer. Für Landwirt Behrendts offenbar kein Problem. Er ist schon seit 7.30 Uhr unterwegs - und muss noch bis 18.30 Uhr. Eine solche Elf-Stunden-Schicht ist allerdings die Ausnahme. Wenn nicht gerade Ostern vor der Tür steht, macht Dirk Behrendts spätestens um 14.30 Uhr Schluss.

Weiter geht’s zur Rudolf-Virchow-Straße. Trotz lauten Gebimmels bleiben die Kunden vor dem Haus Nummer 14 aus. Ein kurzer Blick aus dem Wagen und Dirk Behrendts weiß Bescheid: „Die Kundin hat die Gardine auf Halbmast. Dann möchte sie was kaufen. Hat wahrscheinlich meine Klingel nicht gehört“, sagt er und geht zur Haustür, um bei der Kundin anzuschellen.

Zwei Minuten später kommt Hannelore Kula mit ihrem Einkaufskorb aus dem Haus: „Wir kennen uns schon so lange. Da war er noch ein Kind“, erzählt sie schmunzelnd. Dirk Behrendts nickt: „Ja, da sind meine Schwester und ich manchmal mit meinem Vater mitgefahren und durften dann die Eier zu den Kunden hinbringen.“

Gefärbt werdennur eigene Eier

In den letzten Tagen hat der fahrende Bauer - wie sollte es anders sein - auch reichlich gefärbte Eier verkauft. „Das liegt einerseits daran, dass die Leute weniger selbst färben. Und auch daran, dass sie wissen, dass es unsere Eier sind, die sie hier gefärbt bekommen“, so Behrendts. Und erklärt: „Wir lassen unsere Eier bei Baumeister in Breckerfeld färben. Wir bringen sie dorthin, bleiben dabei und nehmen sie anschließend wieder mit.“ Sicher ist sicher.

Wer keine maschinell gefärbten Eier mag, der bevorzugt weiße Eier. Und das nicht nur zur Osterzeit. „Wir haben immer zwei Drittel weiße und ein Drittel braune, weil die Kunden lieber weiße haben möchten“, verrät der Landwirt.

Bevor Dirk Behrendts mit seinem umgebauten Transporter „Marke Eigenbau“ auf Verkaufstour ging, war er mit einem Bus und davor mit einem Kombi unterwegs. Das war manchmal recht abenteuerlich, wie sich der Landwirt aus Esborn heute noch erinnert. Weil in dem Bus etwa die Regale nicht so passgenau für die Eierpaletten gebaut waren: „Nach einer Vollbremsung flossen mir damals die Eier aus den Türen.“