Volmarstein. .

Ihren Lebensmittel sollen Volmarsteiner auch in Zukunft im Dorf kaufen können. Auch ohne „Netto“. Die AWO Ennepe-Ruhr will mit einem CAP-Markt einspringen, wenn der Discounter sich verabschiedet. Ein Lückenbüßer aber wird das Geschäft nicht. Die Pläne für den Dorfladen gehen deutlich darüber hinaus.

„Wir hatten gehört, dass der einzige Nahversorger in Volmarstein sich verabschieden will und Kontakt zur Eigentümergemeinschaft aufgenommen. Bereits vor Wochen haben wir einen Ortstermin mit dem Verwalter gemacht und den Sanierungs- und Renovierungsbedarf ermittelt“, berichtet AWO-Geschäftsführer Jochen Winter. Einig sei man sich zwar noch nicht, aber die Verhandlungen laufen.

CAP-Markt alsWerkstatt-Abteilung

Indes sind die Pläne für den „Netto“-Nachfolger schon ganz konkret: „Der CAP-Markt würde eine ausgelagerte Abteilung unseres Werkstattverbundes, dem zur Zeit drei Werkstätten mit 550 Menschen mit Behinderungen angehören. Ein ausgelagerter Arbeitsplatz eben“, so Winter. Eine Gruppe aus zwölf Leuten würde dort im Schichtbetrieb arbeiten. Ein Gruppenleiter als Marktführer, ein Stellvertreter und zwei Teilzeitkräfte machen das Team komplett.

„Wir sind guter Hoffnung, dass es was wird“, sagt Jochen Winter und verrät gerne weitere Details: „In der Kooperation der CAP-Märkte mit Edeka gibt es zwei Güte-Segmente. Wir möchten kein Discounter werden, sondern ein hochwertiger Nahversorger mit vielen Bio-Angeboten. Dazu ist auch eine Zusammenarbeit mit heimischen Landwirten denkbar. Der CAP-Markt in Volmarstein soll eine Art Dorfladen werden, kommunikativ und gemütlich. Zudem besteht die Möglichkeit, einen Lieferservice einzurichten. Und Hilfe beim Einkauf gibt es auch.“

Zu diesem neuen Betätigungsfeld der AWO muss der Bezirksvorstand morgen noch sein „Ja“ geben. Jochen Winter ist diesbezüglich aber guter Dinge. Und dann muss die AWO auch noch mit der Eigentümergemeinschaft in Sachen Finanzen auf einen Nenner kommen. Die Sanierung müsse zügig über die Bühne gehen, erklärt Winter, damit der Laden nicht zu lange stehe, wenn sich Netto erst einmal verabschiedet habe. Sonst laufe man Gefahr, dass sich Kunden umorientieren.

Jochen Winter: „Wir haben das alles auch mit dem Bürgermeister besprochen. Wenn das klappt, ist es ein Knaller. Und für unsere Beschäftigten sind das tolle Arbeitsplätze.“