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Die 22 großen Platanen rund um den Stadtsaal sollen gefällt werden. So jedenfalls schlägt es die Verwaltung im „Baumkonzept für den Innenstadtbereich“ vor. Abstimmen muss darüber der Umwelt- und Verkehrsausschuss in seiner nächsten Sitzung. Aber schon gestern machten die Grünen mit einer Protestaktion deutlich, dass sie alles tun werden, um die 80 bis 90 Jahre alten Bäume zu retten.
Die stattlichen 22 Platanen an Stadtsaal-Parkplatz und Amtsgericht (Gustav-Vorsteher-Straße) haben weit ausladende Kronen, die teils auch über den Stadtsaal und das Jugendzentrum hinausreichen. „Die Bäume zeigen sich zur Zeit vital und weisen einen guten Pflegezustand auf“, heißt es in dem Beschlussvorschlag der Verwaltung. Aber seit kurzem erweise sich eine Pilzkrankheit als sehr problematisch; denn sie verursache die „Massaria“-Krankheit, die dazu führt, dass sich verstärkt totes Holz bildet. Und weil auch starke Äste innerhalb kurzer Zeit absterben und ausbrechen könnten, seien Schäden an Personen, Fahrzeugen und Gebäuden sehr wahrscheinlich. Deswegen müssten diese Bäume aus Gründen der Verkehrsicherung und des Haftungsrechts mindestens jedes halbe Jahr kontrolliert und betroffene Äste herausgeschnitten werden. Aber das ist teuer. Nun steht der Vorschlag im Raum, die alten Bäume in den nächsten drei bis sieben Jahren zu fällen und durch neue zu ersetzen. Kurzfristig sollen in diesem Jahre bereits drei bis fünf Bäume fallen.
Heftigen Protest dagegen künden die Grünen an. „Die Platanen am Stadtsaal sind Bäume, die den Charakter der Stadt prägen. Wenn nun ein Baumkonzept beschlossen werden soll, dass vorsieht, alle 22 Platanen nach und nach zu fällen und durch Neuanpflanzungen zu ersetzen, ist das für uns nicht nachvollziehbar. Oberstes Ziel muss sein, sie zu erhalten“, fordert Monika Arntzen, Ratsmitglied der Grünen.
Bäume könnten doppelt so alt werden
Die etwa 80 Jahre alten Platanen könnten problemlos das doppelte Alter erreichen; durch die Krankheit seien sie in ihrer Vitalität nicht gefährdet. „Der Stadtbetrieb nimmt die Pilzkrankheit als Anlass, um die Kosten für Kontrolle und Pflege der alten Bäume zu sparen. Die Stadt Witten hat im letzten Jahr für solche Maßnahmen pro Baum und Jahr einen Betrag von 100 Euro errechnet. Auch wenn der Betrag in Wetter höher liegen würde, wären die Kosten immer noch in einem vertretbaren Rahmen“, ist Monika Arntzen überzeugt.
Deshalb fordern die Grünen, dass vor einer Entscheidung alle Fakten auf den Tisch kommen. Jeder einzelne Baum müsse zunächst untersucht werden, und dann müssten die Kosten für die halbjährliche Kontrolle genau beziffert werden.