Herdecke.

Zu neuem Leben ist Herdeckes ältestes Haus erwacht. Neuerdings befindet sich in dem mächtigen Fachwerkbau an der Hauptstraße 1 das „Café Kornspeicher“.

Inhaberin Nuriye Aynur bietet an allen sieben Tagen der Woche von 9 bis 18 Uhr neben verschiedenen Getränken auch frisch gemachte Suppen, Salate und Teigwaren an. Besonderen Wert legen Nuriye Aynur und ihr Team jedoch auf das Kaffeeangebot.

Doch nicht nur auf ein gehobenes Angebot, auch auf eine gepflegte und persönliche Atmosphäre in dem Café wird Wert gelegt. Und das kommt an, wie der anhaltend rege Besuch zeigt. Viele Herdecker wollen auch sehen, was aus „ihrem“ Haus geworden ist. Das Haus, Herdeckes „Visitenkarte“, ist nachweislich das älteste erhaltene Gebäude in der Stadt. Wie eine jetzt im Rahmen der Restaurierung durchgeführte Untersuchung eindeutig ergeben hat, wurde es Ende des 16. Jahrhunderts errichtet. Was sein ursprünglicher Verwendungszweck war, lässt sich nicht mehr ermitteln. So sind sich Experten nicht einig darüber, ob es ein Ackerbürgerhaus war oder als Kornspeicher diente. Sicher ist, dass auf dem freien Platz vor diesem Haus etwa von 1630 bis in die 1870er Jahre der bekannte Kornmarkt stattfand.

Mit Bau ganz nahe an den Urzustand

Das Haus hatte Coskun Aynur, der Ehemann der Inhaberin, Ende 2005 erworben. Schnell wurde ihm aber vor Augen geführt, was für eine Aufgabe er sich mit diesem – denkmalgeschützten – Gebäude vorgenommen hatte. Aynurs oberste Priorität war nämlich, alles zu erhalten, was erhaltenswert war und möglichst nahe an den Urzustand heranzukommen.