Herdecke.
„Theater, Theater“, schallte es beim Theater-Sommerfest auf dem Stiftsplatz. „Der Vorhang geht auf, dann wird die Bühne zur Welt.“ Kein geringerer als der frühere Verwaltungsrat der Stadt Herdecke, Rolf Reichardt, sang das Lied von Katja Ebstein ins Mikrofon und erhielt dafür reichlich Applaus.
Das „Who’s Who“ des Stiftsplatztheaters war damit sozusagen eröffnet. Denn alle, fast alle, die sich der heimischen Theaterbühne verbunden fühlen, waren gekommen, um gleich drei Geburtstage zu feiern: Den 90. von Theater-Gründerin Anne Plümer, den 70. von Mitgründerin und Intendantin Rosi Reiß und den 30. des Theaters am Stiftsplatz selbst. Gefeiert wurde am Sonntag bis in die Abendstunden hinein.
In ihrer Begrüßung dankte Rosi Reiß den Sponsoren und Unterstützern des Theaters, „einem Kleinod, auf das wir alle stolz sind“. Doch was wäre das Theater ohne Schauspieler? Und so dankte sie Anne Plümer, dass sie den Mut gehabt hatte, alle auf die Bühne zu holen. Und sie dankte den Schauspielern: „Gemeinsam sind wir stark.“
Als Überraschung auch für die gebürtige Engländerin Eileen Anne Plümer hatte sich das Ensemble den Silvester-Sketch „Dinner for One“ ausgedacht. Die Jubilarin saß in der Rolle der „Miss Sophie“ an der festlich gedeckten Tafel und wurde samt ihren vier alten Freunden (Walter Haberland, Jörg Hartmann, Ulrich Kan, Knut Platte) von „James“ (Dario Weberg) mit reichlich Alkohol verwöhnt, den er aber zumeist selbst abkippte. Ein kleiner Steiff-Stoffhund übernahm dabei die Rolle des Tigerfells mit Kopf, über den „James“ regelmäßig stilecht stolperte.
Anschließend kamen alle aktiven und ehemaligen Ensemble-Mitglieder auf die Bühne, um Anne Plümer ein Ständchen zu bringen und eine rote Rose zu überreichen: „Für Dich soll’s rote Rosen regnen“, schallte es über den Stiftsplatz.
Das Geburtstagskind war sichtlich gerührt und sagte: „Ich freue mich, so viele Bekannte zu sehen.“
Laudatio zu Ehren der Jubilarin
Ensemblemitglied Lothar Gerber erinnerte in seiner Laudatio daran, dass Anne Plümer vor Jahren das Bundesverdienstkreuz verliehen bekommen hatte. „Wir waren alle stolz wie Oskar. Und für uns war es der Oskar, den du bekommen hast.“ Alle seien schon seit Jahren gespannt, ob die Jubilarin ihren bezaubernden Dialekt nicht ablegen könne oder nicht wolle, ob sie kokett oder aus tiefem Herzen englisch sei, wenn sie wie die Queen Mum oder Miss Marple klänge. Auf alle Fälle aber solle sie auch in Zukunft das „Rrr“ in „Rosi“ rollen.