Wetter/Herdecke. .

Nicht wegsehen, handeln! Für diese Botschaft stehen Mitglieder, Freunde und Förderer von „Bacaa“. Ihr Ziel: Möglichst viele Menschen für ihren Kampf gegen Kindesmissbrauch zu gewinnen. Aber wer oder was ist „Bacaa“? Die Buchstaben stehen für „Biker against childporn and abuse“, was übersetzt soviel bedeutet wie „Motorradfahrer gegen Kinderpornografie und Missbrauch“.

Dirk Wehner aus Wetter ist einer von ihnen. Er ist bei einem Motorradtreffen auf die engagierten Biker von “Bacaa“ aufmerksam geworden: „Einige Mitglieder habe ich kennengelernt und mich dann im Internet über den Verein informiert. Nach langem Überlegen fiel die Entscheidung: Ich will aktiv mitmachen.“

Bei der Jahreshauptversammlung im Februar bewarb sich der 50-Jährige Renn-Mechaniker offiziell um die Mitgliedschaft. Ein Jahr lang wird er nun von einem erfahrenen Mitglied betreut, mit der Arbeit des Vereins vertraut gemacht. Denn bei „Bacaa“ werden Neue genau unter die Lupe genommen. „Nur, wer ein erweitertes polizeiliches Führungszeugnis vorweisen kann, wird überhaupt aufgenommen. Weitere Voraussetzung ist eine aktive Mitarbeit. Das bedeutet, derjenige hat dann auch Kontakt mit Betroffenen“, erklärt Thomas Brauckmann, der für Öffentlichkeitsarbeit im Verein zuständig ist.

Thema immer wieder
öffentlich machen

25 Mitglieder hat „Bacaa“ zur Zeit; sie sind über ganz Deutschland verteilt. Sie leisten Missbrauchsopfern oder deren Angehörigen Beistand, begleiten sie zu Gerichtsverhandlungen, besorgen Adressen, unterstützen Einrichtungen und Kontaktstellen für Kinder in Not. Und sie bringen das heikle Thema so oft es geht in die Öffentlichkeit, damit immer weniger Menschen wegsehen und immer mehr helfen und handeln. Deswegen sind sie mit ihren Info-Ständen auf Motorrad-Messen ebenso zu finden wie auf Kinderfesten.

Neben dem „harten Kern“ der 25 Vereinsmitglieder gibt es inzwischen unzählige Förderer - darunter auch Prominente, Sportler und Musiker. „Die helfen uns nicht nur mit Spenden, sondern stehen auch mit ihrem Gesicht zu unserer Arbeit“, so Dirk Wehner. Damit die Biker von „Bacaa“ auch in den Ruhrstädten aktiv werden können, benötigen sie vorab eine Garage oder einen Lagerraum für ihr zentnerschweres Info-Material. „Zahlen können wir dafür aber nicht; denn unser Geld geht komplett in die Opferhilfe“, so Dirk Wehner. Wer den Bikern einen Raum zur Verfügung stellen möchte, kann sich zunächst in der Lokalredaktion unserer Zeitung unter 0 23 35/91 80 22 melden.

Gegründet wurde „Bacaa“ übrigens vor zehn Jahren von einem Motorradfahrer, der durch einen Missbrauchsfall in der Familie persönlich betroffen war. Aus seiner Initiative „Don’t touch“ („Nicht anfassen!“) entstand wenige Jahre später „Bacaa“. Wer mehr über den Verein und seine Arbeit erfahren möchte, findet die Homepage unter www.bacaa.eu