Herdecke. .

Die Krise ist erfolgreich gemeistert: Die Ewald Dörken AG verzeichnet ein zufrieden stellendes Gesamtergebnis. Der Umsatz für 2010 liegt bei 225 Mio. Euro - etwa acht Prozent mehr als 2009.

„Von einer Krise - wie im Januar 2009 - spricht im Unternehmen keiner mehr“, resümierte Dr. Marcus Kalde, Mitglied des Vorstandes, die Situation der Dörken-Unternehmen auf der Betriebsversammlung im Werner-Richard-Saal. In dem 2009 von der Krise stark geschüttelten Automobilgeschäft, dem Hauptmarkt der Mikroschicht-Korrosionsschutz-Systeme, wurden die Umsätze des Jahres 2008 im ablaufenden Geschäftsjahr bereits wieder übertroffen.

Die Ergebnisse in den Bereichen Baufarben und Bauverbundfolien liegen über Vorjahresniveau. Und der jüngste Geschäftsbereich, die Protec Systempasten, entwickelt sich äußerst dynamisch und gewinnt mit neuen Kunden kontinuierlich Marktanteile.

So erfreulich die Entwicklung auf der Marktseite war, so schwierig war das ablaufende Jahr auf der Beschaffungsseite. Viele Lieferanten hatten im Zuge der Krise ihre Kapazitäten angepasst, konnten diese aber nicht in gleicher Weise wieder flexibel mit den geänderten Markterfordernissen hochfahren. Das hat in allen Geschäftsbereichen zu Engpässen geführt. Um die Marktchancen auch bedienen zu können, war im Unternehmen ein hohes Maß an Flexibilität gefordert.

Es geht wieder bergauf

Zudem lagen die Rohstoffkosten insgesamt bereits zur Jahresmitte deutlich über Plan. Noch nie in den vergangenen 20 Jahren wurde deshalb in den Entwicklungsabteilungen so intensiv nach alternativen Rohstoffen gesucht.

Insgesamt ist die Dörken-Gruppe jedoch nach der Krise besser aufgestellt als zuvor. Es geht bergauf: Das Bauverbundfolienteam konnte 2010 die Umsätze im deutschen Markt weiter stabilisieren und insbesondere die Anteile der Premiumqualitäten aufgrund einer gezielten Marktbearbeitung weiter ausbauen. Auch das Baugeschäft in Frankreich und in Russland zeigte einen spürbaren Aufschwung, die neuen Märkte in Norwegen und in den baltischen Staaten entwickelten sich erfreulich.

Enttäuscht hat jedoch die Situation in der Türkei und in Kanada. Das Baufarben-Geschäft der CD-Color war 2009 von der Krise nicht im gleichen Maß betroffen wie die anderen Geschäftsbereiche, und das Unternehmen entwickelte sich auch 2010 im Inland nach Plan. In einem sehr wettbewerbsintensiven Umfeld mit rückläufigem Marktvolumen verzeichnete die eingeschlagene Spezialisierungsstrategie gute Erfolge. Die Auslandsmärkte Benelux, Italien und Osteuropa zeigen jedoch nach wie vor Schwächen. Besonders beeindruckend ist der Aufschwung bei den Mikroschicht-Korrosionsschutz-Systemen. Nach einem Umsatzrückgang um bis zu 50 Prozent in der ersten Jahreshälfte des Krisenjahres 2009 haben die Dörken MKS-Systeme 2010 wieder das Niveau von 2008 erreicht - Tendenz steigend.