Wetter. Eine Dreizehnjährige will hinter einem Bus in Wetter die Straße überqueren und wird von einem Auto erfasst. Das soll sich nicht wiederholen.

Ein 13-jähriges Mädchen ist bei einem Unfall auf der Esborner Straße schwer verletzt worden. Es war gerade aus dem Bus gestiegen und wollte auf die andere Straßenseite wechseln. Für die Polizei ist das Unfallgeschehen Anlass, die Gefahren und die richtigen Verhaltensweisen an Haltestellen zum Thema zu machen. Auf Facebook kommt das gut an.

Im Polizeibericht für Dienstag liest sich der Hergang gewohnt sachlich: Ein Linienbus befuhr die Esborner Straße und hielt an der Haltestelle „Kreuzweg“. Dann wollte, laut Zeuginnen und Zeugen, ein 13-jähriges Mädchen die Straße hinter dem Bus überqueren. Als sie auf die Fahrbahn trat, erfasste sie ein grauer Opel. Die Fahrerin bremste sofort und leistete Erste Hilfe. Das Mädchen kam schwer verletzt ins Krankenhaus.

Bei Blinklicht gilt Schrittgeschwindigkeit

Viele Polizeimeldungen hören hier auf. Auf Facebook aber fährt die Kreispolizei fort und gibt Tipps, wie die Leser sich bei haltenden Bussen am Besten verhalten sollten. Verkehrsteilnehmer müssten immer darauf achten, was an dem Bus passiert: Steigen Personen aus oder ein? Möchten Personen über die Straße? Hat der Bus Warnblinklicht an? Dann nämlich herrscht Schrittgeschwindigkeit.

Nicht nur Verkehrsteilnehmer auf der Fahrbahn spricht die Polizei direkt an. Auch die Personen, die aus dem Bus steigen, sollten auf ihr Umfeld achten, lautet die Empfehlung. Kommen gerade Autos? Wo gehe ich am Besten über die Straße? Sehen mich die anderen Verkehrsteilnehmer auf der Straße? Erst wenn das geklärt ist, sollte es weiter gehen am Fahrbahnrand und über die Fahrbahn.

Verdeckt vom Bus

„Das hat der ,Verkehrskasper‘ den Kindern viele, viele Jahre in Kindergärten und Schulen erklärt“, kommentiert Werner Koch, der lange im Ennepe-Ruhr-Kreis Verkehrserziehung gemacht hat. Eine Standardempfehlung: Nicht vor dem stehenden Bus die Straße überqueren. Die 13-Jährige, die an der Haltestelle „Kreuzweg“ die Straße überqueren wollte, hat das nicht vor, sondern hinter dem Bus versucht. Und ist dann von einem Auto aus dem Gegenverkehr erfasst worden.

So wie für den nachfolgenden Verkehr die Reaktionszeit minimal ist, wenn ein Mensch beim Fahrer auf die Fahrbahn tritt, so kann ein Fahrer in Gegenrichtung kaum sehen, dass am Heck des Busses vorbei jemand auf die Straße tritt. Nutzer Del Shannon schreibt auf Facebook dazu: „Was die meisten seit ihrem Führerschein vergessen haben: dass auch der Gegenverkehr in Schrittgeschwindigkeit an dem Bus vorbei muss bei eingeschalteten Warnblinkern, oder?“

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Die Frage geht nicht ins Leere. Die Polizei hat offenkundig nicht nur ihren Aufklärungstext ins Netz gestellt, sondern auch einen Blick auf den Kommentaren. „Genau so ist es!“, bestätigt die Polizei unmittelbar Del Shannon. Klarheit gibt es auch für den Fall, dass das Warnblinklicht nicht angeschaltet ist bei dem Bus: Dann gilt keine Schrittgeschwindigkeit. Trotzdem weist die Polizei darauf hin, dass auch dann langsam und vorausschauend gefahren werden sollte.

Das Zauberwort für die Polizei ist nicht nur an Haltestellen gegenseitige Rücksichtnahme. „Nur durch vorausschauendes Handeln ist ein gutes und sicheres Miteinander im Straßenverkehr möglich“, grüßt die Polizei Ennepe-Ruhr. Zwei Leserinnen ergänzen noch „Gute Besserung“ und „dem Kind und dem Autofahrer gute Besserung und viel Kraft.“