Wetter. Nach „allergischen Reaktionen“ in feuchten Klassenräumen befasst sich die Politik mit dem Geschwister-Scholl-Gymnasium. Krisenmanagement unklar.
Taucht das Geschwister-Scholl-Gymnasium (GSG) als Thema auf einer Tagesordnung auf, geht es in der Regel um die anstehende Sanierung. Diese kostet viel Geld, laut Bürgermeister plant die Stadt in den nächsten Jahren mit Investitionen in Höhe von 24,9 Millionen Euro. 2024 sollen dafür 1,1 Mio. aus dem Haushalt kommen, für Container als Ausweichort mit Unterrichtsräumen brauche es zudem noch insgesamt 6,1 Millionen und im nächsten Jahr 134.000 Euro.
Fragen von FDP-Ratsfrauen
Zukunftsmusik. Wobei eine aktuelle Debatte auf den Renovierungsbedarf hinweist. Sowohl im Hauptausschuss als auch in der jüngsten Ratssitzung fragten mit Doris Hülshoff und Barbara Porepp zwei FDP-Frauen nach derzeitigen Problemen am GSG. Dort habe sich im ersten Obergeschoss in zwei Klassenzimmern Schimmel nach einem Feuchtigkeitsschaden gebildet. Das kam, so teilte es Baufachbereichsleiterin Birgit Gräfen-Loer zunächst mit, durch ein undichtes Dach zustande. Zuständige Stellen der Stadtverwaltung hätten dieses repariert, den Schimmel entfernt und Messungen veranlasst.
Probleme schon länger bekannt?
Am Donnerstagabend nun berichtete Barbara Porepp den Fraktionen, dass die Schwierigkeiten schon seit Monaten bekannt gewesen seien und diese „allergische Reaktionen“ in Teilen der Schülerschaft hervorgerufen habe. Demnach haben sich Eltern daraufhin geweigert, ihre Kinder ins Gymnasium zu schicken. „Erst dann wurde etwas zur Schadensbehebung gemacht“, so die FDP-Ratsfrau. Karen Haltaufderheide-Uebelgünn von den Grünen schilderte, dass „monatelang Eimer“ im Gebäude an der Hoffmann-von-Fallersleben-Straße gestanden hätten.
„Die Informationskette muss passen“
Birgit Gräfen-Loer erwiderte, dass die Schulleitung die Stadt informiert habe. Ob das zu einem frühen oder eher späten Zeitpunkt geschah, könne sie nicht einschätzen. „Bei mir ist das recht kurzfristig angekommen. Die Informationskette muss passen. Wir werden tätig, wenn wir etwas gemeldet bekommen und stehen jetzt in einem engen Austausch mit dem Gymnasium“, so die Baufachbereichsleiterin. „Und ich gehe davon aus, dass der Schaden behoben ist.“
Abläufe nochmal nachvollziehen
Zuständige Mitarbeitende der Verwaltung seien nach der Schadens-Meldung zügig aktiv geworden. „Ich weiß nicht, was frühzeitig bekannt war. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass dieser Zustand lange angehalten hat“, sagte Gräfen-Loer, ehe sich auch der Bürgermeister zu Wort meldete. „Wir werden bei dem Thema jetzt nochmal nachforschen, wie alles abgelaufen ist und geben dann eine Rückmeldung“, so Frank Hasenberg. Um dann noch zu verdeutlichen: „Sobald wir von solch einem Fall wissen, sperren wir die Räume. Es müssen aber Informationen von jenen kommen, die diese nutzen.“
Räume noch gesperrt
Daraufhin fragte FDP-Fraktionsvorsitzender André Menninger nach dem aktuellen Stand. „Derzeit ist die Nutzung durch den Fachdienst Schule untersagt“, antwortete Birgit Gräfen-Loer. In dieser Woche standen noch Messungen auf dem Plan, ob sich noch Schimmel oder ähnliches nachweisen lasse. Sobald Erkenntnisse darüber vorliegen und hoffentlich Entwarnung geben, lassen sich die Räume wieder zum Unterricht freigeben, erklärte die Baufachbereichsleiterin. Sie kam auch noch auf die Dimension des Dachschadens zu sprechen. „Es wurden dort 100 Quadratmeter saniert und ausgebessert. Es handelte sich um einen recht großen Abschnitt, den die Kollegen vom Fachdienst Hochbau zu bearbeiten hatten.“
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Die Lokalredaktion hat am Freitagmorgen im Gymnasium angerufen und um eine Stellungnahme der Schulleitung gebeten. Die äußerte sich bisher nicht zu den Abläufen und Fragen, die auch per Mail am GSG eintrafen.