Wetter. Aperol Spritz, Bratwurst-Canapé und Oldies: Nach Station eins ging es im Shuttle-Bus kreuz und quer durch Wetter. Bis zum Absacker um Mitternacht.
Was für ein Erlebnis: Da muss man erst bei der Gastro-Tour einchecken, um mal an einer Bushaltestelle mit einer Flasche Bier in der Hand so richtig zu versumpfen. Zugegeben: Am Tisch im lauschigen Biergarten der Kastanie am Hax in Albringhausen hätten wir unsere Drinks durchaus lieber und auch zivilisierter zu uns genommen, aber die lange Pause des Shuttle-Busses hat genau das vereitelt. Dass wir trotzdem richtig viel Spaß hatten und im Laufe des langen Abends immer wieder viele Leute getroffen haben, die auch bester Laune waren, hat gezeigt, dass das Projekt Gastro-Tour durch Wetter viel Potenzial hat und auch in den nächsten Jahren auf jeden Fall im Terminkalender stehen sollte.
Aperol und laue Sommerluft
Station eins führt zum Friedrichs am See: Laue Sommerluft, ein Aperölchen und dazu Oldies wie „Hotel California“ – so kann es weitergehen. Die Band The Top Dogs macht ihre Sache gut, und das außergewöhnliche Bratwurst-Canapé passt auch zum Bier.
Wobei das Grillwurst-Häppchen nicht wirklich als gute Unterlage für kommende Drinks diente, aber die zwei Baguette-Scheiben mit würzig-süßem Zwiebelchutney unter den Wurstscheiben plus einem Wurstspießchen sollten ja auch erst der Anfang sein. Um kurz vor sieben geht es mit dem Bus weiter zum La Bottega nach Oberwengern. Dort begrüßen uns die Melodien des Italo-Sängers Eros Ramazotti schon am Eingang.
Eros Ramazotti und Antipasti
Antipasti-Teller, Pizza und Pistazien-Tiramisu landen auf dem Tisch – kombiniert mit Limoncello-Spritz, Espresso und Ramazotti. Lecker. Aber erst Sänger Manrigo Sarli lässt echtes Italien-Flair aufkommen: Mit Gitarre und rauchiger Stimme gibt er Hits von Adriano Celentano, Gianna Nanini und eben Eros zum besten – und bei „Sempre, sempre“ können ihn fast alle aus der Runde begleiten.
Sagen wir mal so: beim Refrain. Von Oberwengern soll es weiter gehen zur Kastanie am Hax – doch an der Bushaltestelle am Gymnasium werden wir ausgebremst: die Shuttle-Busse pausieren zur selben Zeit, so dass nur ein Wege-Bier dabei hilft, die Durststrecke zu überwinden. Mit einer Flasche Bier hängen wir also an der Haltestelle ab und fühlen uns zurückversetzt in Jugendzeiten, die bei dem einen länger, bei dem anderem weniger lange zurückliegen.
Gutgelaunt im Bus
Dann endlich geht es weiter Richtung Wengern, wo wir aber nur einen kurzen Drink im Restaurant Elbschetal nehmen, bevor wir wieder zurück nach Alt-Wetter fahren. Unterwegs im Bus treffen wir auf viele gut gelaunte Bekannte, die unterschiedlichste Stationen angefahren haben. Margot und Helmut Schuchardt hatten sich mit weiteren drei Pärchen zusammengetan und waren gleich zu Beginn der Tour im Leimkasten.
„Von dort sind wir zur Kastanie am Hax und dann zu unserer Essens-Station Bahnhof Albringhausen gefahren. Es war überall rappelvoll, so dass wir dann auch eine Stunde aufs Essen gewartet haben. Aber es war richtig schön, das Personal war überall super nett, ganz flott und sehr freundlich“, so die Wetteranerin, die mit ihrer Truppe für einen Absacker noch in der Vinothek Christho eingekehrt ist. Im Vergleich zur Premiere der Gastro-Tour im letzten Jahr, an der sie auch teilgenommen hat, sagt sie: „Dieses Mal war es noch besser organisiert, weil große Busse eingesetzt worden sind.“
Absacker in der Vinothek
Den Absacker in der Vinothek nimmt auch meine Truppe, wo Raphael Kluge ebenso unaufdringlich wie professionell für ansprechende Live-Musik sorgt. Es geht auf Mitternacht zu, und einige sind schon wieder hungrig: Da tut der Snack-Teller mit Parmesan, Salami und Brot noch mal richtig gut, bevor wir nicht mehr nüchtern, aber bester Stimmung den Heimweg antreten.
Durch die ganze Stadt
„Es war schön zu sehen, dass so viele Menschen unterwegs waren, die sich durch die ganze Stadt bewegten. Ich habe an allen Stationen nur gute Stimmung mitbekommen. Die Busse waren diesmal deutlich größer, und die gegensätzlichen Routen waren in Ordnung. Dass zwischendurch eine lange Pause entstanden ist lag daran, dass beide Busfahrer statt – wie geplant – nacheinander doch zeitgleich pausiert haben. Einige Teilnehmer saßen mal im falschen Bus, aber die hatten sich dann eben nicht mit dem Fahrplan beschäftigt. Alles in allem war es aber schon richtig klasse“, zieht Stadtmarketing-Geschäftsführerin Sarah Schölling nach der zweiten Gastro-Tour Bilanz.