Herdecke/Beverungen. Eine Familienfeier führte Herdecker nach Ostwestfalen. In Beverungen starb dann bei einem Unfall der Vater des Fahrers, vier Personen überlebten.

Schon der veröffentlichte Unfallbericht lässt einen erschaudern: Am Samstagabend ereignete sich im ostwestfälischen Beverungen ein Verkehrsunfall mit Todesfolge. In einem voll besetzten Auto mit fünf Personen befand sich eine Familie aus Herdecke, der Beifahrer kam ums Leben. Dabei handelte es sich den Angaben zufolge um einen 56-Jährigen aus Serbien und um den Vater des Fahrers, der neben ihm am Steuer saß.

Auf der Rückbank des Unfallwagens saß wiederum die 23-jährige Ehefrau des Fahrers mit den beiden Kindern (ein Jahr alt sowie ein zwei Monate altes Baby). Diese vier Personen kamen schwer verletzt in örtliche Krankenhäuser, örtliche Medien schrieben sogar von Lebensgefahr. Die Eltern konnten die Klinik mittlerweile verlassen. Ihre Kinder wiederum werden weiterhin stationär versorgt, hieß es nun am Dienstagvormittag.

Familienfeier als Anlass

Eine Familienfeier hatte die vier Herdecker sowie den Vater beziehungsweise Opa der beiden Kinder am Pfingstwochenende in die Region nahe der hessischen und niedersächsischen Grenze geführt, sagte der zuständige Polizeisprecher aus dem Kreis Höxter. Am Samstagabend dann war der schwarze Audi gegen 22.20 Uhr auf einer Landstraße (L838) in Richtung Beverungen und B241 unterwegs. Auf dieser Haarbrücker Straße, nicht weit von der Weser entfernt, kam der Pkw den Angaben zufolge im Verlauf eine Linkskurve nach rechts von der Fahrbahn ab und kollidierte hier mit einem Baum. Der Beifahrer wurde demnach durch den Zusammenstoß tödlich verletzt.

Großeinsatz

Auch Notärzte kümmerten sich um die serbische Familie.

Zudem kam die örtliche Feuerwehr mit 40 Einsatzkräften von verschiedenen Löschzügen aus dem Raum Beverungen zum Unglücksort. Die Helferinnen und Helfer wurden von verschiedenen Orten abgezogen, wo sie bei verschiedenen Veranstaltungen im Dienst waren, hieß es.

Die Feuerwehrleute leuchteten die Unfallstelle aus, sicherten das Fahrzeug und kümmerten sich um die Beseitigung der Trümmerteile.

Die Straße blieb für die Unfallaufnahme und Bergung sowie die Untersuchungen eines Spezial-Teams vom Polizeipräsidium Bielefeld für mehrere Stunden komplett gesperrt, erst um 7 Uhr am nächsten Morgen erfolgte die Freigabe. Den Einsatzkräften, das schrieben örtliche Medien, muss sich ein Bild der Zerstörung geboten haben. Der Fahrer hatte ausgangs einer langgezogenen Linkskurve offenbar die Kontrolle über das Fahrzeug verloren, der Pkw kam nach rechts von der Fahrbahn ab und prallte gegen den Baum. Der schwere Audi, ein Coupé-Modell, wurde nach der Kollision stark zerstört wieder auf die Fahrbahn zurückgeschleudert. Trümmerteile verteilten sich über Straße sowie angrenzende Grünstreifen und Wege.

In Medienberichten hieß es, dass nach ersten Vermutungen überhöhte Geschwindigkeit den Unfall verursacht haben könnte. Zumal das Auto kurz zuvor ein anderes überholt haben soll. Dieses Vorbeifahren „steht aber nicht im unmittelbaren Zusammenhang mit dem Unfall“, erklärte der Polizeisprecher am Dienstag auf Anfrage. „Die Ermittlungen zum Geschehen laufen noch.“

Schon am Pfingstwochenende veröffentlichte die Behörde aber den Verdacht, dass der Fahrzeugführer zum Unfallzeitpunkt unter Alkoholeinfluss stand. Die Polizei veranlasste eine Blutprobe und leitete ein entsprechendes Ermittlungsverfahren ein. „Die Ergebnisse liegen aber heute am Dienstag noch nicht vor“, so der Sprecher aus Höxter.

Seelsorger und Psychologen aktiv

Zur Dimension des Unfalls hieß es auf Nachfrage, dass die zuständige Polizei vor Ort die üblichen Verfahren eingeleitet habe. Wenn in Nordrhein-Westfalen jemand im Straßenverkehr stirbt oder Kinder betroffen sind, komme in der Regel ein Notfallseelsorger und ein Team zur psychologischen Betreuung zur Stelle des Unglücks. Das sei nun auch am späten Samstagabend der Fall gewesen. Zudem begannen Spezialisten aus Bielefeld in der Dunkelheit mit den Ermittlungen, „sie lesen das Fahrzeug aus“.

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Laut Medienberichten kümmerten sich einige PSU-Teams (Psychosoziale Unterstützung) um mehrere Angehörige, die zur Unfallstelle geeilt waren und betreut werden mussten. „Dabei gestaltete sich die Kommunikation teilweise schwierig“, hieß es.