Herdecke/Blankenburg. Heiko Breithaupt ist Bürgermeister in Blankenburg im Harz. Die Herdecker Maiwoche ist für ihn dennoch ein Muss und manchmal sogar Vorbild

Die Redaktion erreicht Heiko Breithaupt im Auto auf der Autobahn zwischen Dortmund und Warburg. Der Bürgermeister aus Herdeckes Partnerstadt Blankenburg ist auf der Rückfahrt in den Harz. Mit welchen Erwartungen ist er zur Maiwoche gekommen? Mit welchen Eindrücken kehrt er heim? Ein Gespräch

Die Maiwoche ist noch nicht vorbei. Sie sind auf der Heimfahrt. Ist das eine Art Flucht?

Das ist keine Flucht. Ich habe natürlich auch in Blankenburg Verpflichtungen.

Wenn Sie im Frühjahr in den Terminkalender schauen und da Herdecker Maiwoche steht, was ist dann ihr erster Gedanke?

Der erste Gedanke gilt dem Fassanstich auf der Bühne und der Frage, wie viele Schläge die Bürgermeisterin braucht. Gibt’s etwa wieder eine Bierdusche?

Wann waren Sie das erste Mal auf der Maiwoche?

2016, ein Jahr nachdem ich zum Bürgermeister gewählt worden bin.

Wie lange dauert die Fahrt von Blankenburg nach Herdecke?

So etwa drei Stunden, 30 Minuten.

Die Vorfreude auf was wächst in diesen gut drei Stunden?

Die Freude auf die Freunde aus Herdecke, die teils schon seit Jahrzehnten auch nach Blankenburg kommen, und darauf, wieder ein paar tolle Tage in Herdecke zu erleben.

Sind Sie eher gespannt auf das Bekannte oder voller Neugierde auf das Neue?

Durchaus auch auf das Neue. Die Jugendbühne fand ich dieses Mal spannend und den Lounge-Bereich auf dem Stiftplatz.

Haben Sie schon mal „geschwänzt?“

Einmal war ich verhindert. Da war mein Stellvertreter in Herdecke.

Diesmal sind Vertreter der Harzer Wandernadel und vom Touristikbüro dabei. Müssen Sie Überzeugungsarbeit leisten, damit jemand mitkommt?

Nein. Die Touristik-Information ist ja schon seit vielen Jahren dabei.

Wie präsentiert sich Blankenburg in diesem Jahr auf der Maiwoche?

Wir sind mit dem touristischen Stand da, mit Infos über Blankenburg und den Harz. Wir haben aber auch wieder Honig mitgebracht.

Hilft der Austausch zwischen den beiden Partnerstädten dem Fremdenverkehr in Blankenburg?

Ja. Der Austausch ist immer eine Gelegenheit, die jeweils andere Region kennenzulernen. Viele am Stand fragen immer ganz neugierig: Wo liegt überhaupt der Harz, wo finde ich Blankenburg?

Gibt es ein vergleichbares Fest in Blankenburg?

Das ist das Blütenfest. In diesem Jahr findet es Ende Juni statt. Die Einladungen auch an die Her­decker sind schon ausgesprochen.

Gibt es beim Blütenfest eine Entsprechung zur Stiftsdame oder zum Sackträger, den beiden Galionsfiguren der Herdecker Maiwoche?

Auf jeden Fall haben wir auch einen Fassanstich. Im vorigen Jahr, das darf ich freudig berichten, habe ich dann mal die Bierdusche gehabt. Da ist unser Fass im wahrsten Sinne des Wortes „hoch“ gegangen. Und: Bei uns gibt es eine Blütenkönigin.

Haben Sie schon mal eine Idee mit nach Blankenburg genommen?

Wir können in Blankenburg sicherlich lernen, die Vereine noch stärker einzubinden. Vorstellbar ist auch wieder mehr Austausch der Vereine aus den Partnerstädten.

Was hat Ihnen am besten geschmeckt in den letzten drei Tagen?

Die Pommes an einem der Stände waren richtig klasse. Die bekommt ja nicht jeder hin. Ansonsten war’s der Herdecker Honig. Den konnte ich heute früh noch genießen.

Worauf freuen Sie sich daheim am meisten?

Wieder zuhause zu sein, die Silhouette meiner Stadt genießen zu können und meinen Herdecker Freunden berichten zu können, dass ich gut zuhause gelandet bin.