Wetter. Traumjob Sachbearbeiterin beim Stadtbetrieb Wetter: Jasmin Keim (31) liebt die vielseitigen Aufgaben und den Kontakt zu Menschen.

„Ob ich in meinem Job angekommen bin? Absolut. Hier bleibe ich“, sagt Jasmin Keim mit strahlendem Gesicht. Die 31-Jährige Verwaltungsfachwirtin ist Sachbearbeiterin im kaufmännischen und öffentlich-rechtlichen Bereich des Stadtbetriebs Wetter. Das hört sich für Außenstehende auf Anhieb eher wenig spannend an. Dabei sind die Aufgaben ebenso vielfältig und bisweilen auch spannend wie die Menschen und Institutionen, mit denen Jasmin Keim tagtäglich zu tun hat. Bisweilen benötigt sie dafür eine gehörige Portion Fingerspitzengefühl – und Pragmatismus sowieso.

Nach dem Abi an die Uni

Nach dem Abitur an der Hildegardis-Schule in Hagen hat Jasmin Keim zunächst an der Technischen Universität Dortmund ein Lehramtsstudium begonnen. Fächerkombination: Mathe und Sozialwissenschaften. Doch irgendwann verlor sie den Bezug zum Studium, schnupperte kurz ins Fach Informatik hinein, brach dann aber nach dem vierten Semester alle Uni-Brücken ab. „Ein Jahr lang habe ich daraufhin an der Tankstelle gejobbt, bei der ich mir schon während des Studiums was dazu verdient hatte. Ich habe die ganze Zeit überlegt, was ich tun soll. Mir war nur klar, dass der Kundenkontakt mir gefällt und ich etwas zum Funktionieren bzw. Gelingen der Gesellschaft beitragen möchte“, erzählt die 31-Jährige. Sie entschied sich für eine Ausbildung in der Verwaltung und absolvierte diese beim Bundesverwaltungsamt in Köln.

Bewerbung beim Stadtbetrieb

Auf Dauer aber wollte sie nicht pendeln, hatte zwischenzeitlich auch mit ihrem jetzigen Mann ein Haus gekauft. „Anfang 2017 hatte der Stadtbetrieb eine Stelle ausgeschrieben, auf die ich mich beworben habe. Die haben mich genommen und auf mich gewartet, bis ich meine Ausbildung beendet hatte“, berichtet Jasmin Keim. Mitte Juli 2017 begann sie ihren Dienst als Verwaltungsfachangestellte zunächst in der Gebührenabteilung. Nach zwei Jahren begann sie einen Lehrgang zur Verwaltungsfachwirtin, den sie im März erfolgreich beendete. „In dieser Zeit hat meine Vorgängerin gekündigt, so dass ich gefragt wurde, ob ich die Aufgaben übernehmen möchte. Ich habe sofort zugesagt“, erzählt Jasmin Keim. So ist sie nun allein für die Friedhofsverwaltung zuständig – abgesehen davon, dass sie als Schriftführerin an den Verwaltungsratssitzungen teilnimmt, für die Gestattungsverträge mit Eigentümern in Sachen Kanalrecht zuständig ist und auch Kanalanschlussbeiträge veranlasst: „Solche Beiträge werden zum Beispiel im Gewerbepark Schwelmer Straße erhoben, weil der Stadtbetrieb dort einen Kanal verlegt und Unternehmen, die dort ansässig werden, einmalige Anschlussgebühren zahlen müssen. Ich trete dann direkt in Kontakt mit den Bauherren.“

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Seit März gehört Jasmin Keim dem Personalrat an, nachdem sie zuvor Gleichstellungsbeauftragte des Stadtbetriebs war. „Als Personalrat bin ich auch bei den Vorstellungsgesprächen dabei sein. Also wenn man Lust hat, etwas zu machen, zu bewegen und die Fähigkeiten dazu mitbringt, dann wird das hier auf jeden Fall gefördert“, fasst Jasmin Keim zusammen.

Fingerspitzengefühl für Friedhofsverwaltung

Zurück zur Friedhofsverwaltung. „Das ist eine spannende Aufgabe. Vieles vor Ort machen die Friedhofsgärtner, und ich mache den Papierkram. Dazu gehört zum Beispiel das Überprüfen und Genehmigen von Grabeinfassungen. Wir schreiben auch Nutzungsberechtigte an, wenn ein Grab abgelaufen ist. Die Kollegen kontrollieren, ob die Gräber gepflegt werden. Sollte das nicht der Fall sein, schreibe ich Bürger an und setze Fristen. Bleiben alle Aufforderungen erfolglos, erfolgt eine sogenannte Ersatzvornahme. Das bedeutet, wir veranlassen die Grabpflege und stellen sie den Betroffenen in Rechnung“, erklärt Jasmin Keim. „Aber man braucht bei alldem auch ein bisschen Fingerspitzengefühl. Viele Menschen rufen nach Todesfällen bei mir an und weinen. Denn auch heute geht der meiste Kontakt in Sachen Friedhof tatsächlich noch übers Telefon“, weiß die 31-Jährige.

Kontakt zu vielen Menschen

Aber sie schätze den Kontakt zu vielen Menschen – zu den Bürgerinnen und Bürgern sowieso, aber eben auch zum Amtsgericht, zu Sparkassen wegen möglicher Immobilienangelegenheiten, zu Bestattern und zur Kreispolizei. „Manchmal findet die Polizei Tote in ihrer Wohnung, für die keiner verantwortlich ist. Dann ermitteln die Beamten, ob es sich um einen natürlichen Tod handelt. Der Bestatter bringt den Toten vorübergehend in unseren Aufbahrungsraum unter der Friedhofskapelle, wo sich drei Räume zur Kühlung befinden. Erst wenn die Todesumstände geklärt sind, wird der Tote abgeholt, und ich erstelle den Gebührenbescheid für die Kreispolizei“, erklärt Jasmin Keim.

Urne kommt per Post

Manchmal komme es auch vor, dass Angehörige keinen Bestatter in Anspruch nehmen, so dass die Urne nach der Einäscherung postalisch vom Krematorium an die Friedhofsverwaltung verschickt wird: „Dann kommt eine Urne auch schon mal mit einem Paketdienstleister im Paket hier bei mir an. Das öffne ich und entnehme die Papiere. Und entweder nimmt ein Kollege die Urne mit oder ich fahre sie selbst eben hoch zum Friedhof. Ich habe da keine Berührungsängste“, versichert Jasmin Keim. „Hinzu kommt viel Dokumentationsarbeit darüber, wer wo beigesetzt wurde, damit zum Beispiel keine Doppelbelegung erfolgt.“ Letztlich ein weiteres Beispiel dafür, dass sich ganz viele Rädchen drehen müssen, damit eine Kommune funktioniere.

Flache Hierarchien

„Meine Aufgaben sind so vielseitig, dass ich ein bisschen gebraucht habe, um da reinzukommen. Aber das macht mir eben richtig Spaß. Und man weiß nie genau, was kommt, wenn Bürger anrufen.“ Innerhalb des Hauses schätze sie „die sehr flachen Hierarchien, und auch die Duz-Kultur ist sehr angenehm“. Das Arbeiten geschehe immer auf Augenhöhe, man könne seine Meinung sagen oder auch mal anderer Meinung sein. „Das bleibt immer fachlich, und dadurch können Dinge wachsen“, sagt die 31-Jährige. Was ihren Job noch auszeichnet? „Neben den Kernaufgaben gibt es immer wieder was Neues, neue Projekte und Herausforderungen. Außerdem gibt es viel Spaß und gegenseitige Wertschätzung. Auch das ist für mich ganz wichtig.“

Unternehmenspass Stadtbetrieb Wetter

Mitarbeiter: 74
Standorte: 1 Hauptstandort, Wertstoffland
Branche: Kommunales Unternehmen: Abwasser- und Abfallsammlung, Stadtreinigung, Winterdienst, Planung, Bau und Unterhaltung von Straßen, Wegen, Plätzen, Grünflächen, Sportplätzen, Spielplätzen, Wasserläufe, Baumschutz, Friedhofswesen
Tarif: Ja, TVöD
Arbeitszeit:Voll- und Teilzeit bis zu einer 39 h - Woche
Arbeitsplatz:Flexible Arbeitszeitmodelle, Gleitzeit, Teilzeit möglich, Homeoffice individuell vereinbar, sicherer Arbeitsplatz, gute Weiterentwicklungschancen, Vereinbarkeit Familie und Beruf, flache Hierarchie, Führung auf Augenhöhe, diverse Belegschaft
Benefits: Jahressonderzahlung, leistungsorientierte Bezahlung, Erschwerniszuschläge, betriebliche Altersvorsorge, Angebote im Gesundheitsmanagement, kostenlose Getränke, Obst und Snacks, Freizeitaktionen
Weiterbildungen: Interne und externe Fort- und Weiterbildungen, Inhouse-Seminare, Schulungen, Coaching, Sonderurlaub zur Prüfungsvorbereitung
Weitere Besonderheiten: Firmenmessenger und Diensthandys für die interne Adresse: UnternehmenskommunikationStadtbetrieb Wetter (Ruhr), Anstalt des öffentlichen Rechts der Stadt Wetter (Ruhr),Wasserstraße 18, 58300 Wetter (Ruhr), Tel. 02335/840-600, info@stadtbetrieb-wetter.de, www.stadtbetrieb-wetter.de