Herdecke/Witten. Brot und Gebäck von der „Pott Bakery“: Ein Wittener verkauft „Grubengold“ und mehr donnerstags auf Herdeckes Wochenmarkt in der Fußgängerzone.

Auf dem Herdecker Wochenmarkt befinden sich viele Traditionsstände. Da die Fußgängerzone donnerstags meistens gut besucht ist, mögen die Händler ihren gewohnten Platz. Angesichts der vergleichsweise geringen Fluktuation fallen Neulinge hier besonders vor. Vor der Boutique Unique an der Hauptstraße 54 verkauft seit Kurzem ein junger Bäcker Waren aus einer „Pott Bakery“.

In der Auslage befinden sich Brote mit den Namen „Bergbaukruste“ und „Grubengold“. Als Wittener Junge fühlte sich Patrick Gambalat schon immer der Tradition rund um den schwarzen Brennstoff eng verbunden. Das kommt auch im Namen seiner Werbeagentur zum Ausdruck und spielt jetzt wieder im Back-Zusammenhang eine Rolle.

Seit 2020 selbstständig

2020 wagte Gambalat den Schritt in die Selbstständigkeit. Schnell sammelte er kreative Köpfe um sich herum, als er die Agentur „Pottworks“ gründete. Bei dem Namen lässt sich unschwer erkennen, worauf es dem 33-Jährigen ankommt: Er will nach außen deutlich machen, wie sehr ihm die Geschichte des Ruhrgebiets am Herzen liegt. In seinen Büros entwickelt er seither Marketingstrategien, in erster Linie für Unternehmen aus der Region.

Patrick Gambalat in Aktion.
Patrick Gambalat in Aktion. © Steffen Gerber

Eines Tages klopfte dann ein Essener Bäcker bei ihm an, genauer gesagt war es „Borbäcker Siebers“. Schnell sprang der Funke über: Der Handwerksbetrieb hatte einen passenden PR-Partner gefunden, der Wittener zeigte sich von den Produkten seines neuen Kunden sehr angetan. Bäcker Bernd Siebers hält sich laut Gambalat nach wie vor an altbewährte Rezepte und knüpft an die lange Tradition des eigenen Betriebs an. Dessen Anfänge reichen bis ins beginnende vorherige Jahrhundert zurück.

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Damals wie heute legt die Bäckerei nach Angaben des Wittener Marketing-Experten großen Wert darauf, einen Teig über eine lange Zeit ruhen zu lassen, meist um die zwei Tage, bevor er in den Backofen geschoben wird. Das komme der Haltbarkeit, aber auch der Bekömmlichkeit zugute. Dass nun Siebers seinen Produkten Namen wie „Grubengold“ oder „Bergbaukruste“ gibt, um an die Epoche von Kohle und Stahl im Ruhrgebiet anzuknüpfen, habe ihn stark beeindruckt und auf die Idee gebracht, die Waren selbst unter die Leute zu bringen, sagt Patrick Gambalat. Aus Essen gab es für diese Pläne sofort grünes Licht. Der 33-Jährige sei selbst von Kindesbeinen an ein großer Brotfan und wolle seinen Teil dazu beitragen, um die Brotkultur in Deutschland zu erhalten. Bei den Backspezialitäten kommen beispielsweise Zutaten wie Cranberries oder Currypulver zum Einsatz.

Mit „Pott Bakery“ hatte der Wittener schnell einen Namen für seinen neuen Geschäftszweig gefunden. Er legte sich prompt einen Anhänger zu, seit einigen Wochen steht er auf dem Markt in Hattingen und Herdecke. Dort präsentiert er neben verschiedenen Brotsorten eine Reihe weiterer Spezialitäten, darunter auch Gebäck namens „Kohletaler“ oder „Grubenmandeln“. Ob er all das bald auch in Witten, seiner Heimatstadt, anbietet, ist noch unklar.