Grundschöttel. Die angekündigte Baustelle an der Grundschötteler Straße in Grundschöttel schreckt Anwohner im benachbarten Volmarstein auf. Das ist der Grund:

  • Die Kanalarbeiten an der Grundschötteler Straße beginnen
  • Teilsperrungen gehen mit den Bauarbeiten einher
  • Anwohner befürchten, Ortskundige könnten durchs Dorf ausweichen

Aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Nun sollen die Kanalarbeiten an der Grundschötteler Straße an diesem Mittwoch und damit eine gute Woche später als zunächst angekündigt beginnen. Das hat auch den Ängsten von Anwohnern im benachbarten Volmarstein eine Woche mehr Zeit gegeben. Sie fürchten, dass die Sperrungen in Grundschöttel zu noch mehr Verkehr in Volmarstein führen. In einem Brief an den Bürgermeister fordern sie „wirksame Maßnahmen zur Vermeidung eines weiteren Verkehrs durch das Dorf Volmarstein.“

Zunächst soll zwischen der Einmündung der Heilkenstraße und der Einmündung Karl-Siepmann-Straße ein neuer Mischwasserkanal verlegt werden. Eine halbseitige Sperrung der Grundschötteler Straße ist damit verbunden. Insgesamt sind 20 Wochen für die gesamte Maßnahme auf der Verkehrsachse zwischen Autobahn und Alt-Wetter vorgesehen. Eine Horrorvorstellung für die Anwohner im Ortskern von Volmarstein. Sie sprechen in ihrem Bürgerbrief von einer „erneut katastrophalen Aussicht bezüglich der Lebensqualität und Verkehrssicherheit für das Frühjahr bis zum Herbst.“ Denn leicht könnten aus den angekündigten 20 Wochen auch mal 30 werden.

Schulweg immer unsicherer

Schon jetzt sei die Verkehrslage im Dorf Volmarstein prekär, heißt es. Der Verkehr bewege sich auf einem viel zu hohen Niveau durch das Dorf „und das jeden einzelnen Tag einschließlich Sonntag.“ Der Fahrzeuglärm dringe in Häuser und Wohnungen, die Schulwegsicherung der Kinder habe sich stetig verschlechtert. Daran würden auch bunte Flächen auf den Gehsteigen oder auf den Fahrbahnen nichts ändern. Für die Bürger gilt: „Die Anzahl der Fahrzeuge ist der entscheidende Faktor!“ Und an der Anzahl könne ja schließlich etwas getan werden. Das gilt auch vorbeugend mit Blick auf den erwarteten Ausweichverkehr durchs Dorf.

Zwei konkrete Maßnahmen haben die Volmarsteiner in ihrem Brief an Bürgermeister Frank Hasenberg aufgeführt: die Sperrung der Durchfahrt durch den Ortskern für die ungeliebten Auswärtigen. Und: Die Zufahrtsstraßen zum Dorf sollen Durchgangsverkehr fern halten. Die CDU im Rat Wetter hat die Not der Anwohner erkannt und fürchtet ebenfalls, „dass im Falle zu erwartender Verkehrsstaus die Volmarsteiner Dorf-Mitte als Umleitungsstrecke benutzt wird.“ Gewünschte Gegenmaßnahmen entsprechen den Vorstellungen der Volmarsteiner Anwohner.

Schilder sollen Ausweichverkehr verhindern

Mit Schildern will die CDU den Verkehr kanalisieren. Von der Verwaltung hat sie sich „Durchfahrt verboten“-Schilder gewünscht oder solche mit der Aufschrift „Anlieger, Busverkehre und Fahrradfahrende frei“. Im Bereich der Bachstraße solle das für bergauf Fahrende Richtung Dorfmitte der Fall sein, ebenso im Bereich der Heilkenstraße und der Vogelsanger Straße soll der Durchgangsverkehr abgewiesen werden. Bei der Stadt heißt es dazu auf Anfrage der Redaktion entschieden: „Der Antrag der CDU-Fraktion ist so nicht umsetzbar.“ Ein Schild „Anlieger frei“ werde nicht aufgestellt. Die Stadt habe im Vorfeld bei der Kreispolizei eine Stellungnahme eingeholt. Diese habe klar mitgeteilt, dass „aus verkehrspolizeilicher Sicht der betroffene Bereich nicht kontrollierbar ist.“

Dennoch könne die Verwaltung die Sorgen der Volmarsteinerinnen und Volmarsteiner verstehen, so die Antwort aus dem Rathaus. Die Verwaltung werde die Baustelle in Grundschöttel „intensiv und engmaschig“ begleiten. Dazu zähle eine Verkehrszählung in Volmar­stein. Zudem werde geprüft, wie „noch stärker visualisiert werden kann, dass der Schwerlastverkehr nicht durch Volmarstein geleitet wird.“ Geprüft würden auch bauliche Maßnahmen, die den Durchgangsverkehr erschweren könnten.

Die angekündigten 20 Wochen Bauzeit werden im August vorbei sein. Bei der Stadt Wetter heißt es: „Eine Umleitung ist für die Baustelle in Grundschöttel nicht vorgesehen.“

Hauptstraße an drei Stellen komplett gesperrt

Zunächst aber wird die Hauptstraße zwischen Osthausstraße und Bachstraße in dieser Woche an drei Punkten komplett gesperrt: an der Ecke von Hauptstraße und Bachstraße, an der Ecke von Hauptstraße und Osthausstraße und auf Höhe des Hauses Hauptstraße 20. Grund sind Arbeiten an Pflaster-Übergängen sowie am Haus Hauptsraße 20 an einem Kabelschacht.

Baustellen wie hier auf Höhe des Hauses mit der Nummer 20 werden den Verkehr auf der Hauptstraße in Volmarstein stark beeinträchtigen.
Baustellen wie hier auf Höhe des Hauses mit der Nummer 20 werden den Verkehr auf der Hauptstraße in Volmarstein stark beeinträchtigen. © Klaus Görzel

Ohne die Instandsetzung würden Ermüdungserscheinungen in den Übergängen von Pflaster und Asphalt zu starken Schäden führen, heißt des bei der Stadt Wetter. Die Verkehrssicherheit solle durch die Arbeiten garantiert werden. Die Vollsperrung hat vielfache Auswirkungen auf den Verkehr. Der Linienverkehr wird als Einbahnregelung durch die Osthausstraße, die kleine Kampstraße und die Von-der-Recke-Straße umgeleitet. In der Kleinen Kampstraße wird eine Ersatzhaltestelle für Busse eingerichtet. Für den Zeitraum der Baumaßnahmen wird eine Parkverbotszone eingerichtet.

Der Verkehr aus der Bachstraße werde über die Hagener Straße mit entsprechender Beschilderung umgeleitet, so die Stadt. Der Dorfplatz Volmarstein bleibe während der Baumaßnahmen über die Hegestraße erreichbar. Sollte es keine unerwarteten Verzögerungen geben, sollen die Sperrungen am Freitag aufgehoben sein.

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