Herdecke. Zwischen Bahnhof Herdecke und Ruhrtalradweg sollen sich Gäste künftig durch neue Wegweiser besser orientieren können. Vier Orte stehen im Fokus.
Die öffentliche Sitzung des Ausschusses für Wirtschaftsförderung und Tourismus verspricht an diesem Donnerstag in vielerlei Hinsicht Spannung. Zip-Line, Ruhrtalradweg, Parken in der Innenstadt: Laut Tagesordnung können die Lokalpolitikerinnen und Politiker nun am 2. Februar ab 17 Uhr im Ratssaal bei manchen Themen richtungsweisende Entscheidungen treffen. Gutes Stichwort für einen weiteren Aspekt: Die Stadtverwaltung hat auch eine Beschlussvorlage zur Wegweisung in Herdeckes Innenstadt vorgelegt.
Es soll ja schon mal vorkommen, dass sich Touristen nach Herdecke „verirren“. Ohne jede Ironie bemerken Einheimische seit Jahren: In der Stadt an den Ruhrseen lässt sich vor allem bei gutem Wetter oder bei entsprechenden Anlässen ein bemerkenswerter Zustrom von auswärtigen Gästen feststellen. Um diese gezielt zu hiesigen Attraktionen zu locken oder ihnen Anhaltspunkte zu markanten Punkten zu geben, bedarf es – auch im Handy-Zeitalter – einer optischen Übersicht.
Antrag der Koalition
Im August 2022 hatten die Fraktionen CDU, Bündnis 90/Die Grünen und FDP einen Antrag zu einer Überarbeitung der Wegweiser gestellt. Im besagten Fachausschuss erläuterte dann André Moldenhauer als Ratsmitglied der Christdemokraten, warum die städtische Verwaltung die Beschilderung in der Innenstadt auf der Achse Ruhrtalradweg – Zentrum – Bahnhof überprüfen sollte. Im Mittelpunkt stand dabei die Frage, ob sich ortsfremde Personen mit der bestehenden Beschilderung leicht in Herdecke zurechtfinden können. Daher auch der Vorschlag, über eine Ortsbegehung mit den Ausschuss-Mitgliedern nähere Erkenntnisse zu gewinnen und diese dann in einer der folgenden Sitzungen zu besprechen.
Die Koalition berief sich bei der Antrags-Begründung auf die erfolgte Ideenwerkstatt und Eindrücke des neuen Citymanagers von Stadt+Handel. Dabei kam heraus, dass die Wegweiserbeschilderung in Herdecke verbesserungswürdig sei und Optimierungen durchaus Sinn ergeben könnten. Einstimmig sprachen sich die Vertreterinnen und Vertreter der Fraktionen im Fachausschuss für diese Überprüfung aus. Die Ergebnisse der Ortsbegehung präsentierte dann Amtsleiterin Katharina Biermann in der nächsten Sitzung im November und verwies wie auch der Beigeordneter Dennis Osberg auf eine sechsseitige Analyse von Stadt+Handel. Im Sinne eines verbesserten Zentrenmanagement wollte auch Citymanager Alexander Bethke vom besagten Planungs- und Gutachterbüro Anstöße für eine Aufwertung an den Eingängen in die Innenstadt geben.
Die Bestandsanalyse nach dem Rundgang: Durch das Herdecker Zentrum zwischen Bahnhof und Ruhrtalradweg ziehen sich bereits aufgestellte Darstellungen der Innenstadt sowie Stelen mit jeweils einer Gebietskarte und einer Auflistung von Einkaufsmöglichkeiten oder ähnlichem. „Diese Elemente sind für Besucherinnen und Besucher sehr hilfreich und nützlich“, hieß es in dem Ergebnis-Text. Auch Ergänzungen zu den existierenden Karten diskutierte die Teilnehmerschaft, also Markierungen am jeweiligen Standort, um eine bessere Orientierung zu ermöglichen.
All diese Erkenntnisse münden nun in eine Beschlussvorlage, über die jetzt am Donnerstag die Entscheidung fallen soll. Nach den Beratungen der Ausschussmitglieder schlägt die Verwaltung an insgesamt vier Standorten im Zentrum neue Wegweiser als Ergänzung vor. Am Bahnhof soll die Strecke Richtung Altstadt ebenso besser ausgewiesen werden wie am Kampsträter Platz. An der dortigen Kreuzung von Wetter- und Hauptstraße sollen Tafeln gewissermaßen Richtung Ruhrtalradweg und Fluss zeigen. Am Schotterparkplatz Bleichstein wiederum sollen Ortsfremde erfahren, wie sie in die Innenstadt gelangen oder auch am Ufer entlang flanieren können. Obendrein soll im Quartier Ruhraue am Abzweig Mühlenstraße bald eine Tafel auf dem Fuß- und Radweg stehen, damit Passanten die paar Schritte in Richtung Altstadt auf sich nehmen.
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„Sofern möglich, werden die ergänzenden Wegweisungen an bereits bestehender Infrastruktur (zum Beispiel Schilderpfosten oder Laternenmasten) angebracht“, so die Verwaltung. Die Gestaltung der Hinweise soll sich am „Corporate Design“ der Stadt Herdecke orientieren und sowohl eine textliche als auch eine symbolische Zielbeschreibung umfassen. Dabei kommen auch Bildzeichen wie zu Fachwerkhäusern, Fahrrad oder zum Fluss Ruhr zum Einsatz. All das – eventuell müssen noch Masten aufgestellt werden – kostet mit rund 1000 Euro vergleichsweise wenig.
Die touristischen Karten am Viadukt, Zweibrücker Hof, Schiffwinkel, Bahnhof und am Kampsträter Platz habe die Stadt bereits durch eine Standortmarkierung ergänzt.