Wetter. Ingo Oschmann steht wieder auf der Bühne und hat sich äußerlich sichtlich verändert. Kein Grund sich zu grämen, finden Künstler und Publikum.

Kreativübungen, Zaubertricks und optische Illusionen, gepaart mit jeder Menge Comedy aus dem Alltag gegriffen. Das ist die Scherztherapie von Ingo Oschmann. Abgehalten am Sonntagabend im Stadtsaal Wetter.

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Lange war der Comedian nicht mehr zu sehen. Und so fällt den meisten wohl als erstes auf, dass Oschmann zugelegt hat - am Bauch. Für den Künstler kein Grund, sich zu grämen. Im Gegenteil. Liefern ihm die paar Pfunde mehr direkt Stoff für sein Programm. So wollte eine Freundin unbedingt sein Gewicht wissen: „Wie viel wiegst du? Wie viel wiegst du? Sag mal - nur die ersten drei Zahlen.“ Dialog mit seiner Frau zu diesem Thema: Er: „Bin ich zu dick?“ Sie: „Warte, ich komm rum.“

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Immer wieder spielt Sohn Anton in Oschmanns Programm eine Rolle. Der Neunjährige kann sich zum Beispiel bei einem Fahrradausflug aufgrund einer großen Auswahl an Sorten nicht für nur eine Kugel Eis entscheiden. Er darf zwei wählen. Anton: „Zweimal Schokolade bitte.“ Aber auch Oschmanns Frau lernt das Publikum durch Erzählungen näher kennen. „Meine Frau läuft definitiv nicht rund.“ Es würde ihn nicht wundern, wenn er nach dem Auftritt nach Hause käme und einen Zettel „Wohnen jetzt woanders“ vorfände. Einmal sei er heimgekehrt und das Echtholzparkett im Wohnzimmer sei unter einer dicken Schicht Sand verschwunden gewesen. Der Grund ist schnell gefunden: Sand war im Baumarkt im Angebot.

Was Oschmanns Programm auszeichnet ist das Einbinden des Publikums. Das bekommt Christine Sasse an dem Abend besonders zu spüren. Der Comedian holt sie für einen Würfeltrick auf die Bühne. Später sagt Christine Sasse dazu: „Ich war plötzlich sehr nervös, meine Hände waren schweißnass. Ich dachte, jetzt holt er dich auf die Bühne.“ Sie behielt recht. „Worüber darf man Witze machen?“, wirft Oschmann in den Saal. Über Putin? „Ja, man muss“ ist seine Antwort. Und so werden der russische Präsident zum Europäer, der Papst zum Chauffeur und Trump von einem Bauern vermöbelt.

Der Künstler kann aber zwischendurch auch ernst sein. Er ärgert sich darüber, wie Polizisten teilweise behandelt werden und gibt sich verständnislos bei fehlender Gleichberechtigung von Frauen und Akzeptanz von Homosexualität. Das Programm ist äußerst kurzweilig. Das Publikum lacht, staunt, denkt nach und dankt dem Künstler mit stehenden Ovationen. „Ich finde ihn mega. Er ist halt so authentisch“, zeigt sich Christine Sasse nach dem Auftritt begeistert. Den Würfelbecher vom Trick hat sie als Andenken bekommen. „Der kriegt einen Ehrenplatz.“