Herdecke. Exklusives für Mensch und Hund: „amy & friends“ im Zentrum Herdeckes schließt in Kürze. Darum setzen die Betreiberinnen jetzt auf Online-Verkauf.
Der Räumungsverkauf bei „amy & friends“ an der Hauptstraße 17 hat bereits begonnen. Am 28. Februar wird das Ladenlokal endgültig seine Türen schließen. „Wir werden weitermachen, uns aber überwiegend auf den Online-Verkauf konzentrieren“, sagt Melanie Sander, die gemeinsam mit ihrer Schwester Heike Wälte das Geschäft leitet. Kundinnen und Kunden finden dort Nützliches, Schönes und Leckeres für Mensch und Hund – zumeist mit der Hand und auf Maß gearbeitet.
Aus Dortmund gekommen
Im November 2018 kamen die Schwestern von der Nachbarstadt Dortmund in die Herdecker Fußgängerzone (Hauptstraße 33), bevor sie später an die Hauptstraße 17 umzogen. Mit der Schließung des Ladenlokals werde nun die Ausweitung der Eigenproduktion einhergehen, erklärt Melanie Sander: „Bislang gehörten dazu handgearbeitete Hundeleinen und Leckerli-Beutel. Das werden wir jetzt ausweiten auf eine Kollektion mit Hoodies, Sweatshirts und T-Shirts, die wir alle selbst machen. Unser neues Label heißt ,die Kapuze’. Es war uns wichtig, uns darauf zu konzentrieren“, sagt Melanie Sander. Zusätzlich zum Online-Verkauf werde man die Produkte künftig aber auch in einem kleinen Showroom in Soest erwerben können. „Wir sind also weiterhin vorhanden, nur eben nicht mehr am Standort Herdecke“, so die Geschäftsfrau. Zum Team gehört neben ihrer Schwester auch Michaela Brandner.
Corona und Ukraine-Krieg
Von ihrem Produktionsstandort im Münsterland nach Herdecke und zurück hätten sie immerhin täglich rund 150 Kilometer zurückgelegt. Da sei Soest deutlich näher. „Und die Stadt Herdecke ist auch sehr ruhig geworden. Corona und den Ukraine-Krieg haben wir durchaus gemerkt. Die Leute sind im Kaufverhalten zurückhaltend“, nennt Melanie Sander Gründe für die Geschäftsaufgabe. Dass genau vor dem großen Schaufenster vor geraumer Zeit zudem ein Behinderten-Parkplatz eingerichtet worden sei, habe sie durchaus als Einschränkung empfunden. „Es haben auch davor schon oft Leute hier geparkt, die ich dann immer angesprochen und gebeten habe, wegzufahren. Über den Behinderten-Parkplatz hat man uns nicht informiert. Ich kam eines Morgens, da war der Parkplatz da. Dabei ist gerade das Schaufenster ja eine Werbefläche für uns“, gibt sie zu bedenken. Sie erkenne die Wichtigkeit von Parkplätzen für behinderte Menschen an, „aber man hätte sicher auch eine andere Lösung finden können“, ist Melanie Sander überzeugt. Auch viele Kunden hätten sie darauf angesprochen; vor allem, weil auf dem Parkplatz oft große Fahrzeuge über eine längere Zeit stehen würden.
„Zeiten sind nicht einfach“
In diesem Zusammenhang erinnere sie sich auch an die Maiwoche 2022, als ein acht Meter langer Toilettenwagen vor ihrem Geschäft gestanden habe: „An dem Wochenende hätte ich den Laden eigentlich geschlossen lassen können. Auch so etwas muss man mit Händlern besprechen; denn alle Leute, die von oben kamen, haben uns gar nicht wahrgenommen.“ Sie wolle jetzt nicht mehr nachtreten, meint Melanie Sander, aber „auf so etwas muss eine Stadt achten; denn die Zeiten sind für alle nicht einfach“.
Produkte online erhältlich
Ein Nachfolger für das Ladenlokal an der Hauptstraße 17 sei ihres Wissens nach noch nicht gefunden, so Melanie Sander.
Der Verkauf der Artikel von Melanie Sander, Heike Wälte und Michaela Brandner läuft im Internet (auch über soziale Medien wie Facebook und Instagram) weiter.
Zu finden sind die beiden Labels unter www.amyandfriends.de (und unter www.die kapuze.de).