Wengern. In Wengern gibt es zwei Baustellenampeln hintereinander. Aufeinander abgestimmt sind sie nicht. Das könnte sich ändern

Gerade hat das halbe Dutzend Autos die erste Baustellenampel auf der Osterfeldstraße hinter sich gelassen, schon stehen die Autos vor der nächsten Baustellenampel. Grüne Welle geht anders als aktuell in Wengern. Die Stadt Wetter ist mit dem Verkehrsfluss dennoch zufrieden. Und doch könnte sich vielleicht noch etwas ändern.

Zum Glück muss ein Wengeraner nicht mehr täglich den Baustellenbereich im Ortsausgang von Wengern passieren. Er ist bereits im Ruhestand. Vielleicht einmal die Woche fährt er die Strecke dennoch und hat dann Mitleid mit den Wartenden und den Anwohnern. Beim Ortstermin hadert er mit der Ampelschaltung und zunächst auch der Notwendigkeit einer Teilbaustelle. Bleibt nicht auch so genug Fahrbahn für Begegnungsverkehr, fragt er sich und kann dann doch den Sinn der Ampelanlage an der Einmündung Stollenweg erkennen.

Drei Teilbaustellen waren es zu Beginn der Woche, ohne sichtbare Bautätigkeit am Montagmittag. Tags darauf dann ein völlig anderes Bild: An der Einmündung Stollenweg steht ein Bagger neben dem abgesicherten Baustellenbereich in der Fahrbahn, an den Bauzäunen auf Höhe des Heringhäuser Feldes sind gleich zwei Monteursfahrzeuge abgestellt, und dazwischen ist ein weiteres Loch in die Fahrbahn geschlagen worden. AVU lässt hier Versorgungsleitungen verlegen.

Manchmal kommt ein knappes Dutzend Autos zusammen, das sich vor den Ampeln fast noch im Bereich des Ortskerns oder auf der Höhe der Einmündung zum Industriegebiet „Auf der Bleiche“ sammelt. Bei Grün geht es eine Etappe weiter, und die Warterei beginnt von Neuem. Nicht immer passiert das. Manchmal können einzelne und mitunter sogar alle Autos die nächste Ampel unmittelbar passieren. Ganz offensichtlich haben beide Ampelanlagen ihre eigene Umlaufzeit. Mal passt es, meist nicht.

Die Stadt Wetter verweist auf einen Ortstermin von Baufirma und Stadtvertretern. „Resümee ist, dass der Verkehrsfluss in ausreichender Menge gewährleistet wird“, so die städtische Pressestelle auf Anfrage. Die hintereinander liegenden Ampelanlagen seien nicht auf den Zeitpunkt gleich synchronisiert, wiesen aber „gleichwohl keine übermäßige Differenz aus.“ Die durchschnittliche Wartezeit liege unter fünf Minuten im kompletten Baufeld.

Dem Beschwerdeführer ist das nicht ausreichend, zumal mit einer Synchronisierung die Wartezeiten verbessert werden könnten. Ein paar Wochen werden die Arbeiten im Bereich der Osterfeldstraße noch dauern. Und deshalb ist das Thema „Grüne Welle“ auch für die Stadt noch nicht ganz durch. Ergänzend heißt es: „Wir überprüfen weiterhin die Verkehrsdaten, um die Baustellensituation eventuell zeitnah optimieren zu können.“

Die Ampelanlagen an den größeren Baufeldern stellt die Stadt aber nicht in Frage. Im Bereich Heringhäuser Feld ist das offensichtlich. Hier ist die Grube, die für die neuen Versorgungsleitungen gegraben worden ist, fast so breit wie die ganze Fahrbahn in Fahrtrichtung Alt-Wetter. An der Einmündung Stollenweg hat sich der Wengeraner, der den Autofahrern weniger Warterei und den Anwohnern weniger Lärm und Abgase wünscht, selbst von der Notwendigkeit überzeugt: Ohne Ampel hätten Autofahrer, die aus dem Stollenweg nach links Richtung Ortskern abbiegen wollen, wohl keine Chance, gefahrlos in den Verkehr einzufädeln.