Wetter. Das langersehnte Päckchen liegt laut Benachrichtigung in der Paketstation. Doch der Empfänger kommt nicht dran.

Bis Weihnachten sind es noch ein paar Tage, doch wer die Geschenke bestellt, sollte besser frühzeitig dran sein. Das dachte sich auch Patric Poblotzki. Der Wetteraner freute sich bereits, als er am 30. November eine Zustellbenachrichtigung in seinem Briefkasten fand, doch dann ging der Ärger los.

+++Auch interessant: Packstation am Bahnhof rund um die Uhr geöffnet+++

„Ich stand mit dem Kärtchen vor der Packstation und mir wurde der Fehler gemeldet, dass es für diese Benachrichtigung kein Päckchen gebe“, erklärt er. Nicht weiter darüber beunruhigt, steckte er das Kärtchen wieder ein und versuchte sein Glück am nächsten Tag noch einmal. Doch auch diesmal öffnete sich keines der Türchen an der Packstation 132 im Schöntal. Die Fehlermeldung blieb die gleiche.

Ein Anruf beim Kundenservice der DHL offenbarte zunächst scheinbar die Lösung des Problems. „Der Mitarbeiter sagte mir, dass da scheinbar ein falscher Code vorlag und gab mir am Telefon die richtige Nummer durch, mit der ich das Paket erhalten sollte“, so Poblotzki. Um Missverständnissen vorzubeugen, glich er mit dem Mitarbeiter am Telefon die Nummer noch einmal ab und versuchte dann erneut sein Glück im Schöntal. Doch auch die neue Nummer funktionierte nicht. Diesmal hieß es, der Code sei ungültig. „Ich hatte mich weder vertippt noch die falsche Nummer“, schwört Poblotzki. Schließlich sei er mit Verstärkung an der Packstation angerückt; denn vier Augen sehen bekanntlich mehr als zwei.

Die Packstation

Die Paketstation mit der Nummer 132 ist im Juni in Betrieb gegangen. Die Kapazität des solarbetriebenen Automaten umfasst 52 Fächer. Kunden können dort rund um die Uhr ihre Pakete abholen und vorfrankierte Sendungen verschicken.

Die App-gesteuerte Packstation kommt dabei ohne Bildschirm aus. Für die Nutzung benötigen Kunden lediglich die kostenlose Post & DHL App. Es ist die erste solarbetriebene DHL Packstation in Wetter.

Das Packstationsnetz in ganz Deutschland umfasst aktuell über 9.500 Automaten.

Bis 2023 wird das Unternehmen die Zahl der Packstationen aufgrund der hohen Kundennachfrage auf mindestens 15.000 Packstationen erhöhen.

Es folgte ein erneuter Anruf beim Kundenservice. Nun sollte er eine neue Benachrichtungskarte für sein Päckchen erhalten. Dafür müsse der Bote jedoch zunächst die Packstation mit seinem Päckchen öffnen, um einen neuen Code zu generieren. „Klingt logisch“, dachte sich Poblotzki immer noch frohen Mutes und wartete dementsprechend. Ein Tag verging, der nächste ebenso. Von einer neuen Benachrichtigung keine Spur. Also wieder der Griff zum Telefonhörer. Diesmal hatte er eine Mitarbeiterin am Apparat. „Von einer neuen Benachrichtigung wisse sie nichts und können mir nur den Code geben, den ich bereits hatte, hieß es dann“, erinnert sich Poblotzki. Der Rat am Telefon: Er müsse eben abwarten. Und wenn das Päckchen dann wieder zurückginge, sei das eben so. Er könne es sich ja dann erneut schicken lassen.

Eine unbefriedigende Aussage, wie Poblotzki fand und wandte sich an die Redaktion. Ausgestattet mit den Informationen und der Sendungsnummer, fragte die Redaktion bei der Pressestelle der Deutschen Post Group an. Der dortige Sprecher versprach, sich direkt um den Vorfall zu kümmern.

Und so geschah es auch. Binnen vier Stunden gab es die Rückantwort. Bei der DHL wurde eine Zweitzustellung des Pakets veranlasst, so dass gewährleistet ist, dass das Päckchen nicht zum Absender zurückgeht und Poblotzki seine Lieferung dann mit einem korrekten Code nach Benachrichtigung an der Packstation abholen kann. Wo genau im Vorfeld der Fehler lag, könne indes aus der Pressestelle nicht mehr nachvollzogen werden. Wichtig sei jedoch, dass der Kunde sein Paket erhalte, erklärte ein Sprecher des Unternehmens. Das sieht der Kunde genauso und wartet gespannt auf die Benachrichtigung in seinem Briefkasten, mit der er erneut sein Glück bei der Packstation versuchen wird. Ganz so lang ist es schließlich nicht mehr bis zum Weihnachtsfest.