Wetter. Machbarkeitsstudie für bessere Anbindung von Volmarstein nach Alt-Wetter liegt vor: Eine Brücke für Fußgänger und Radfahrer kostet 1,1 Mio. Euro.
Wer momentan in Alt-Wetter Gespräche über Brücken führen möchte, macht sich keine Freunde. Während Autos vor Ampeln an Baustellen im Stau stehen oder Lkw Umleitungen in Kauf nehmen müssen, hat die Stadtverwaltung konkrete Pläne für einen neuen Überweg vorgestellt. Eine Machbarkeitsstudie für einen möglichen Fuß- und Radweg von der Skateranlage im Schöntal über die Ruhr nach Volmarstein liegt vor. Die Verantwortlichen im Rathaus empfehlen den Fraktionen, die vorliegende Planung nun weiter voranzutreiben.
Fördergeld als wichtige Finanzierungsmöglichkeit
Zur Finanzierung einer neuen Brücke hat die Verwaltung Fördertöpfe wie „Stadt und Land“ (Sonderprogramm des Bundes zur Radinfrastruktur) und/oder zur Nahmobilität (Förina) im Visier. Dazu habe es bereits Vorgespräche mit dem Fördermittelgeber und jenem Büro gegeben, das die Internationale Gartenausstellung (IGA) 2027 organisiert.
Das mögliche Brückenbauwerk soll auch das Wasserwerk Volmarstein als IGA-Standort aus den Wohngebieten besser erreichbar machen. Da der künftige Einstieg am Skaterpark direkt vom Ruhrtalradweg abzweigt, rücken auch beschlossene Aufwertungen für diese besonders wichtige Tourismus-Route in den Fokus. Für diesen Radweg sollen noch 2022 oder Anfang 2023 Förderanträge gestellt werden, die Bezirksregierung habe der Stadt Wetter gute Signale gegeben.
Der Fluss trennt das Geschäftszentrum von Alt-Wetter und den bevölkerungsreichsten Stadtteil Volmarstein. In Zeiten, in denen Politiker von der Mobilitätswende sprechen, könnten daher Fußgänger und Radfahrer demnächst eine kürzere Verbindung von einem Ufer zum anderen erhalten. Bisher müssen auch sie (wie der Kfz-Verkehr) gewissermaßen „außen ‘rum“. Wobei die Stadt Wetter das Brücken-Vorhaben zudem in einem Zusammenhang mit weiteren Alltagswegen und Freizeitaktivitäten sieht. Denn auch die Ruhrauen im Umfeld des Wasserwerks Volmarstein geraten immer mehr ins Blickfeld des zuständigen Bau-Fachdienstes. Dort geht es vor allem um bessere Anbindungen für Radfahrer, zum Beispiel zur geplanten Ruhrtal-Acht in Richtung Hagen und Harkortsee.
45 Meter lange Konstruktion
Das beauftragte Büro SSF Ingenieure AG aus Düsseldorf teilte mit, dass sich für eine neue Querung des Flusses die Stelle hinter dem Skaterpark als „attraktive, leistungsfähige und direkte Verbindung“ gut eigne, dort führe schließlich auch der Ruhrtalradweg entlang. Die Fachleute gaben dieser rund 1,10 Millionen Euro teuren Variante den Vorzug gegenüber einer anderen Lösung ein paar Meter weiter: Auch vom Harkort-Kraftwerk am Ende des Obergrabens wäre ein Übergang zur Ruhrinsel und Volmarsteiner Aue möglich, dagegen spreche aber unter anderem die Leistungsfähigkeit und der geringe Querschnitt der sehr sanierungsbedürftigen Seilhängebrücke direkt am Wasserwerk (quasi die letzte Etappe dort).
Bei den vorliegenden Planungen mussten die Ingenieure auch den Hochwasserschutz beachten sowie einen rund fünf Meter großen Höhenunterschied zwischen dem Nord- und Südufer berücksichtigen. Von drei entwickelten Gestaltungsalternativen habe nun eine Verbundrahmenkonstruktion den Vorzug erhalten, die insgesamt um die 45 Meter lang sei. Die besagte Machbarkeitsstudie habe die Stadtverwaltung in der Zwischenzeit auch mit der unteren Naturschutzbehörde, der Bezirksregierung Arnsberg, dem Regionalverband Ruhr und der unteren Wasserbehörde besprochen. Den Verantwortlichen im Rathaus schwebt vor, Planungskosten in den städtischen Haushalt für das Jahr 2023 einzustellen. Die Finanzierung des Projektes soll über Fördergeld gelingen.
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Doch zunächst müssen die Mitglieder des Stadtentwicklungs-, Wirtschaftsförderungs- und Bauausschusses am Dienstag, 15. November, über den vorliegenden Beschlussvorschlag abstimmen.