Wetter. Die Lions in Wetter fördern das Ehrenamt mit einem Preis. Warum davon gleich mehrfach Wetteraner profitieren können

Wenn Corona nicht wieder einen Strich durch die Rechnung macht, werden bei der städtischen Veranstaltung zum Tag des Ehrenamts erstmals zwei Preisträger auf der Bühne stehen: Werner Walther, der im vorigen Jahr den von den Lions ausgelobten Ehrenamtspreis bekommen hat, und der oder die Preisträger(in) des Jahres 2022. Die Ausschreibung jedenfalls läuft.

Seit 2019 lädt die Stadt Wetter einmal im Dezember die Besitzerinnen und Besitzer einer Ehrenamtskarte zu einer Veranstaltung ein. Seit 2014 sind die Lions mit ihrem Ehrenamtspreis dabei, der mit 2000 Euro dotiert ist. Über viele Jahre ging das so. 2020 gab’s dann wegen Corona weder eine Veranstaltung noch einen Ehrenamtspreis. Voriges Jahr war an eine große Veranstaltung nicht zu denken, ein Preisträger wurde aber doch bestimmt und von den Lions in kleinem Kreis beim Bürgermeister ausgezeichnet.

Nun soll Werner Walther auf der für den 5. Dezember geplanten Ehrenamtsparty im Veranstaltungssaal am Bahnhof noch einmal und dann vor Publikum ausgezeichnet werden. Denn das ist der Kern der Prämierung: Sie soll Menschen in den Vordergrund rücken, die sich für andere Menschen in Wetter eingesetzt haben und dadurch zum Vorbild geworden sind.

Allerdings: Längst nicht jeder, der Gutes tut, möchte das an die große Glocke gehängt wissen. Auch die Lions haben diese Erfahrung machen müssen. Bürger können Mitbürger nominieren, und so ist es durchaus schon vorgekommen, dass die erste Wahl der Jury in aller Bescheidenheit abgesagt hat. Auch Marietta Elsche, unter anderem Ehrenamtsbeauftragte bei der Stadt Wetter, kennt das. „Viel mehr Wetteraner könnte eine Ehrenamtskarte haben“, sagt sie - wäre da nicht der Verweis darauf, dass der Einsatz für andere Menschen doch eine Selbstverständlichkeit darstellt. „Ein Lächeln reicht mir“, hört Marietta Elsche dann und kann ihre „Belohnung“ nicht loswerden - die Ehrenamtskarte, die zahlreiche Vergünstigungen bewirkt, oder die Einladung zur Ehrenamtsveranstaltung im Dezember. Ein Kulturprogramm gehört dazu, die Vergabe neuer Ehrenamtskarten und ein gemütliches Zusammensein. Die Kosten für Essen und Trinken übernehmen auch dieses Mal wieder die Lions.

Gleich mehrfach wirkt ihr Ehrenamtspreis, wie Jörg Aschemeier unterstreicht, Vorsitzender des Fördervereins der Lions: Ein Bürger spürt die besondere Anerkennung für sein Tun, die Bürger insgesamt bekommen ein Vorbild, und der Ausgezeichnete kann das Geld zur Stärkung ehrenamtlicher Arbeit nutzen. 500 Euro hat Werner Walther denn auch schon an die Jugendfeuerwehr weiter gereicht. Die übrigen 1500 Euro fließen vermutlich in ein Jugendfußballturnier im nächsten Jahr. Auch ohne diesen finanziellen Schub ist er weiter jedes Wochenende in Dortmund oder Bochum im Stadion und verhilft jungen Menschen mit starken Sehschwächen zu einem vollständigen Fußballerlebnis: Während sie Torjubel oder Trefferfrust erleben, sorgen kleine Funkgeräte wie Radios für die aktuelle Spielbeschreibung.

An fehlenden Nominierungen ist die Vergabe der Lions bisher noch nicht gescheitert. „Es ist ein harter Kampf“, sagt Jörg Aschemeier über die Arbeit der Jury. Auch bei nur wenigen Vorschlägen kann die Entscheidung schwer fallen. Aber auch das gibt es: Preisträger, bei denen erst die wiederholte Nominierung zur Auszeichnung geführt hat.

Einsendemöglichkeit bis 4. November

Bisherige Preisträger des Lions-Förderpreises für Bürgerengagement sind Heidi Dubielzig, Walter Julius Stolte, Bernadette Korbel, Inge Holland, Wolfgang Wehmeier, Werner Walther und die Jugendfeuerwehr.

Vorgeschlagen werden kann, wer entweder aus Wetter kommt oder in Wetter nachhaltig und dauerhaft ehrenamtlich wirkt.

In Frage kommen die Bereiche soziales, kulturelles und Engagement im Jugendbereich.

Das Bewerbungsformular gibt es über die Internetseiten der Stadt und bei den Lions.

Angefordert werden können die Formulare auch unter lions-wetter@aschemeier.de. Einsendeschluss ist der 4. November.