Herdecke. Gewerbefläche ist in Herdecke rar. Politik und Verwaltung geben die Hoffnung auf die Fläche westlich von Bonsmanns Hof nicht auf.

Als Andreas Disselnkötter kürzlich die diesjährige Prioritätenliste des städtischen Bau- und Planungsamtes sah, stieß der Fraktions-Vorsitzende der Herdecker Grünen nach eigenen Angaben auf Überraschungen. Denn auf diesem Papier tauchen auch Entwicklungsmöglichkeiten für ein neues Gewerbegebiet an der Wittbräucker Straße neben Bonsmanns Hof auf, obwohl laut Regionalplan-Entwurf dafür rechtlich keine Umsetzungschancen bestehen. „Und was passiert diesbezüglich eigentlich durch Änderungen im Landesentwicklungsplan der neuen NRW-Landesregierung?“, fragte Disselnkötter.

Gespräch mit Verband geplant

Daniel Matißik als zuständiger Amtsleiter in Herdecke verwies bei seiner Antwort auf den mehrheitlichen Konsens bei den Lokalpolitikern, sich von den Regionalplan-Einschätzungen des Regionalverbands Ruhr (RVR) nicht sonderlich beeindrucken zu lassen und weiter nach Lösungen für besagtes Gewerbegebiet zu suchen. „Das wollen wir mit dem RVR noch über ein Einzelgespräch ausloten, um dabei auf Herdecker Besonderheiten hinzuweisen.“ Das betreffe auch die Überlegungen zum angedachten neuen Wohngebiet am Semberg.

Sowohl die SPD, FDP als auch die Christdemokraten befürworteten dieses Vorgehen. Doris Voeste von der CDU fügte an, dass das Verfahren zum umstrittenen Regionalplan bald 15 Jahre laufe und es Widerstände sowie gravierende Einwände aus vielen Kommunen gebe. Daher sei es zu begrüßen, wenn die Stadtverwaltung hier gewünschte Projekte weiter forciere, um beispielsweise bei einem Scheitern des Regionalplans gerüstet zu sein. Ähnlich hatte auch Daniel Matißik argumentiert. „Falls wir Flächen dann doch entwickeln können, wollen wir vorbereitet sein und nicht unnötig weitere Zeit verstreichen lassen.“