Wetter/Herdecke. Verbraucherzentrale und Feuerwehren geben Tipps gegen die Hitze. Viel trinken steht dabei an erster Stelle.
Die Feuerwehr und die Verbraucherzentrale Ennepe-Ruhr geben in diesen heißen Tagen Tipps zur Vorsorge und Abkühlung.
„Sorgen Sie für ausreichende Getränkevorräte und trinken Sie mindestens 2 bis 3 Liter am Tag. Ideal sind Mineralwasser oder verdünnte Fruchtsäfte. Decken Sie Ihren Mineralverlust, zum Beispiel durch salzhaltige Lebensmittel. Denken Sie auch hier an die Tiere“, empfiehlt Christian Arndt, Sprecher des Kreisfeuerwehrverbandes. Auf Alkohol und Kaffee sollte man in Hitzeperioden verzichten. Denn Alkohol und Kaffee belasten den Kreislauf. Wenn es irgendwie geht, sollten die direkte Sonne und die Mittagshitze ebenfalls vermieden werden. „Halten Sie sich im Schatten auf. Achten Sie auch darauf, dass insbesondere Kinder sich nicht dauerhaft in der Sonne aufhalten“, so Arndt. Wer im Freien arbeiten muss oder Sport treibt, sollte diese Aktivitäten möglichst in die frühen Morgenstunden oder in den Abend legen. Ein weiterer Tipp betrifft die Kleidung. Sie sollte möglichst locker sitzen und nicht einengen.
Wer sich im Freien aufhält sollte unbedingt Sonnencreme verwenden und zum Schutz vor direkter Sonneneinstrahlung eine leichte Kopfbedeckung tragen. „Lassen Sie Babys, Kleinkinder und Kinder niemals unbeaufsichtigt, auch nicht für eine kurze Zeit, im Auto. Dieses gilt selbstverständlich auch für die Tiere. Sollten Sie hier einen solchen Fall feststellen, setzen Sie direkt einen Notruf bei der Feuerwehr ab“, so Christian Arndt.
Heißer Bürgersteig schlecht für die Pfoten
Auch Tiere leiden unter der Hitze. Glühend heißer Asphalt kann zu Verbrennungen an Hundepfoten führen. Ob die Oberfläche des Gehsteigs zu heiß für die Pfoten des Tieres ist, lässt sich mit dem „Sieben-Sekunden-Test“ prüfen. Für den Hitze-Test müssen Hundehalter sieben Sekunden lang ihren Handrücken auf die Oberfläche halten. Wenn sie es nicht durchhalten, ist die Hitze des Untergrundes für Hundepfoten zu hoch.
Die Verbraucherzentrale hat insbesondere ältere und pflegebedürftige Menschen im Blick. Für sie kann Hitze gefährlich sein. Eine extreme Wärmebelastung tritt bei heißen Temperaturen in Kombination mit schwüler Luft und wenig Wind auf. „Das belastet alte Menschen, chronisch Kranke und Kleinkinder. Müdigkeit, Schwächegefühl und Unwohlsein können eine Überhitzung anzeigen“, warnt Alexandra Kopetzki, Leiterin der Verbraucherzentrale NRW im Ennepe-Ruhr-Kreis. Sie hat Tipps zusammengestellt, was Angehörige von pflegebedürftigen Menschen an heißen Tagen beachten sollten.
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Früh morgens, abends und nachts, so lange es noch kühl ist, sollte gelüftet werden. Tagsüber helfen verdunkelte Räume dabei, die Hitze gar nicht erst eindringen zu lassen. Es sollte nur gelüftet werden, wenn es unbedingt notwendig ist, also wenn Geruchs- oder Schadstoffe heraus müssen. Oft hilft es, die Raumluft zu befeuchten, eventuell mit einem Luftbefeuchter oder mit nassen Handtüchern.
Besonders bettlägerige Menschen können der Hitze nicht ausweichen. Sie sollten mit dünner Bettwäsche und leichter Bekleidung versorgt werden, die am besten öfters gewechselt wird. Wenn möglich sollten keine Inkontinenzhosen, sondern Netzhosen mit Einlagen verwendet werden. Auch feuchte Umschläge auf Armen, Beinen oder im Nacken sowie kühlende Wassersprays oder kühlendes Abreiben helfen. Kalte Fuß- und Handbäder regen den Kreislauf an.
Kleine und leichte Mahlzeiten
Leichtes Essen ist gut für den Körper: In Hitzezeiten sollten pflegebedürftige Menschen mehrmals am Tag kleine, leichte Mahlzeiten zu sich nehmen. Gut geeignet sind Salate, gedünstetes Gemüse und wasserreiche Rohkost wie Tomaten und Gurken, oder auch mageres Fleisch und Fisch. Zum Nachmittagskaffee bietet sich klein geschnittenes Obst wie Wasser- und Honigmelonen, Trauben oder Pfirsiche an. Salzgebäck regt das Durstgefühl an und unterstützt den Salz-Haushalt.
Einige Medikamente können bei Hitze Probleme machen. Wer regelmäßig bestimmte Arzneimittel nimmt, sollte in der Arztpraxis die Hitzeverträglichkeit prüfen lassen. Bei Anzeichen von Überhitzung oder Austrocknung sollte schnell gehandelt werden. Plötzliche Beschwerden wie Schwindel, Schwäche, schneller Puls, Kopfschmerz, Unruhe oder Verwirrtheit können anzeigen, dass der Körper in eine Mangelsituation rutscht. Pflegebedürftige sollten sofort in kühle Räume begleitet, mit Getränken versorgt und ruhig gehalten werden. Wenn die Symptome anhalten, sollte ärztlicher Rat eingeholt oder notfalls die 112 angerufen werden.