Wetter/Wuppertal. Schwerer sexueller Missbrauch und Herstellung von Kinderpornografie. Dafür geht ein 45-jähriger Wetteraner nun für sechs Jahre ins Gefängnis.

Zu sechs Jahren Haft wegen schweren sexuellen Missbrauchs und Herstellung von Kinderpornografie verurteilte das Wuppertaler Landgericht am Montag einen 45-jährigen Wetteraner. Sein jüngstes Opfer soll ein zwölf Monate alter Junge gewesen sein.

Ein ebenfalls in dem Wuppertaler Missbrauchskomplex angeklagter 22-Jähriger aus Wuppertal wurde unbefristet in eine geschlossene Psychiatrie eingewiesen. Er habe die Taten als Minderjähriger begangen, führte der Vorsitzende Richter aus. Er sei als Kind selbst missbraucht worden und habe im Alter von 15 Jahren durchgesetzt, in einer Einrichtung der Diakonie aufgenommen zu werden. Der Student hatte unter anderem ein fünf Monate altes Baby sexuell missbraucht. Die beiden Männer sollen sich 2020 über ein Chat-Portal kennengelernt haben. Ihre Opfer sollen überwiegend aus dem familiären Umfeld stammen.

Ohne Therapie seien von dem 22-Jährigen weitere Taten zu erwarten, daher sei seine Unterbringung in einer geschlossenen Psychiatrie unerlässlich. Er habe sich „vom Opfer zum Täter mit Verantwortungsübernahme entwickelt“, sei geständig gewesen und habe Reue gezeigt. Seine Therapie werde mindestens fünf Jahre in Anspruch nehmen und „sehr hart“ werden.

Für den 22-Jährigen hatte die Staatsanwaltschaft sechseinhalb Jahre Haft und anschließend Psychiatrie und für den 45-Jährigen zehn Jahre Haft beantragt. Verdächtige Chat-Nachrichten in einem deutschen Onlineportal hatten zunächst die Betreiber und dann die Ermittler auf den Plan gerufen. Der Komplex löste Ermittlungen gegen bundesweit mehr als 100 weitere Verdächtige aus, die einen Tauschring für Kinderpornografie gebildet haben sollen.

Der 22-Jährige hatte seine Missbrauchstaten gefilmt, fotografiert und die Aufnahmen mit anderen getauscht. Bei Durchsuchungen stießen die Ermittler auf mehrere Terabyte verdächtigen Materials. Die Auswertung führte schließlich zur Identifizierung der betroffenen Kinder.

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