Herdecke. Montags und dienstags bleibt das Freibad in dieser Saison geschlossen. Es ist kein Personal zu finden. Und: Die Eintrittspreise werden erhöht.

Keine gute Nachricht überbrachte Jessica Rausch im Schul-, Kultur und Sportausschuss für die am Samstag, 4. Juni, beginnende Freibad-Saison. Wegen Personalmangels bleibt das Freizeitbad am Bleichstein in der kompletten Saison montags und dienstags geschlossen. „Erst heute hat noch die letzte mögliche Kandidatin abgesagt“, berichtete die Amtsleiterin den Ausschussmitgliedern. Ansonsten öffne das Bad wie gewohnt von 13 bis 19 Uhr. Sollte sich die Personalsituation weiter verschärfen, müsste das Bad an weiteren Tagen geschlossen werden.

Tickets werden teurer

Weitere Veränderungen gebe es bei den Eintrittspreisen, und zwar in allen Tarifen. Dies hatte bereits der Rat im Haushaltssicherungskonzept Ende letzten Jahres so beschlossen, der Fachausschuss bestätigte dies nun (13 Ja-, eine Nein-Stimme). Demnach zahlen Erwachsene statt 4 künftig 5 Euro, Kinder und Jugendliche statt 2 nun 2,50 Euro. 50 Cent teurer wird auch die Feierabendkarte. Preiserhöhungen gibt es zudem bei den Zehner-, Ferien- und Saisonkarten. Ermäßigungen erhalten weiter Schüler, Studierende, Schwerbehinderte sowie Leistungsempfänger und Asylbewerber (Zugehörige zu den letzten beiden Personenkreisen bekommen 50 Prozent Ermäßigung auf Einzel-, Mehrfach- und Saisonkarten gewährt).

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„Auch wegen der hohen Energiekosten muss diese Erhöhung sein“, so Jessica Rausch. „Das macht Sinn“, sagte Patrick Wicker (CDU), die Erhöhung werde zudem wegen der Kostensteigerung bald verpufft sein. Auch Andreas Disselnkötter (Grüne) signalisierte Zustimmung, obwohl er hoffe, dass das zusätzlich eingenommene Geld nicht gleich wieder verpuffe, da auch die Sanierung des Bades noch anstehe.

Kritische Stimme

Vehement gegen die Erhöhung der Eintrittspreise sprach sich Dieter Kempka (Linke) aus. Das Freibad habe „nicht so wahnsinnig viel zu bieten“. Und „es trifft in aller Regel die, die sich den Eintritt schon jetzt kaum leisten können.“ Es gehe nicht an, den Kindern noch das bisschen Schwimmen im Sommer wegzunehmen. Kempka: „Es gehört sich nicht für eine Stadt, die damit wirbt, familienfreundlich zu sein.“

Dem widersprach Disselnkötter: „Das Klientel, über das wir sprechen, wird doch berücksichtigt. Es wird doch Rücksicht auf Schüler, Studierende und Leistungsempfänger genommen. Ihre Behauptung ist falsch.“ Auch Sylke Gröne (SPD) bezeichnete die Erhöhungen als „sehr moderat“ und schloss sich dem Beschlussvorschlag an. Das Kinder und Jugendliche 50 Cent mehr zahlen, sei angemessen, so Wicker. Und: „Ich finde, wir können ruhig stolz sein auf das Bad.“