Herdecke. Convivo sieht sich als „Rund-um-Anbieter“ in Herdecke. Was für Senioren jetzt noch hinzu kommt

Hindernisse beim Bauen gibt es immer. Aktuell sind es ein paar mehr. Handwerker sind schwer zu bekommen, Baustoffe mitunter auch. Umso so mehr freute sich Sven Rosenthal für den Investor, dass jetzt der Richtkranz über der Baustelle der Convivo-Park-Erweiterung in Herdecke hängt. Ein Pflegeheim mit 93 Pflegeplätzen und ein Gebäude mit 37 barrierefreien Wohnungen sollen im Spätherbst fertig sein. So der Plan.

Zur Goethestraße hin haben Maschinen und Menschenhände das Pflegeheim hochgezogen, das auch eine Großküche inklusive Caféteria beherbergen wird. Alle Zimmer sind Einzelzimmer. Die Zimmergröße liegt bei 20 bis 22 Quadratmetern, einschließlich Bad. Lichtdurchflutete und barrierefreie Wohnungen werden auf der ehemaligen Wiese hinter dem Ehrenmal an der Goethestraße versprochen. Jede Wohnung hat Balkon oder Terrasse, die Wohnungsgrößen schwanken zwischen 30 und 100 qm.

Nachbarschaft von Jung und Alt

Investor ist die „Seniorenwohnanlage Goethestraße GmbH“, eine geschlossene Investment KG in Hilden. Betreiber in den beiden Neubauten wird die Convico-Gruppe aus Bremen sein, die bereits Senioreneinrichtungen am Nacken, in Westende und im Quartier Ruhraue hat und an der Goethestraße vor anderthalb Jahren einen gehobenen „Convivo-Park“ für Senioren eröffnet hat. Die Architektur stammt vom Architektenbüro von Miroslav Sramek in Hagen.

Sven Rosenthal vom Investor (rechts) begrüßt die Gäste beim Richtfest für den Convivo Park Neubau an der Goethestraße in Herdecke, im Hintergrund die Service-Wohnungen.
Sven Rosenthal vom Investor (rechts) begrüßt die Gäste beim Richtfest für den Convivo Park Neubau an der Goethestraße in Herdecke, im Hintergrund die Service-Wohnungen. © Klaus Görzel

Für die Architektur gab’s beim Richtfest Lob vom Investor, aber auch für die ausführenden Baufirmen. Mit ihnen habe man „einen guten Griff“ getan, so Sven Rosenthal. Danken wollte er auch der Stadt. Oft finde man bei solchen Bauvorhaben in den örtlichen Verwaltungen mehr Barrieren als Hindernisse. Nicht so in Herdecke. Pragmatische Lösungen hätten vielfach weiter geholfen.

Bürgermeisterin Dr. Katja Strauß-Köster kann die Anerkennung ins Rathaus tragen. In einem kurzen Grußworte spielte sie auf den Investitionsrahmen von 22 Millionen Euro für das Bauvorhaben an und sprach von einer Größenordnung, die in den Stadtgrenzen Herdeckes alles andere als alltäglich sei. Freude bereitete ihr aber auch, dass Convivo Jung und Alt zusammen gebracht hat: Im ehemaligen GVS-Altenzentrum an der Goethestraße, das bereits zum Convivo-Park umgebaut wurde, ist auch ein Kindergarten eingezogen. „Wir können es gerade hören“, bezog die Bürgermeisterin die Kinderlaute von der Außenspielfläche in die Richtfestfeier mit ein.

Die Bürgermeisterin wusste auch von Herdeckern, die bislang in ihrer Heimatstadt keinen Betreuungsplatz gefunden haben - und jetzt entsprechend dankbar sind, dass zusätzliche Plätze in so großer Zahl entstehen.

Mitarbeiter gesucht

Convivo--Regionalleiter Mark Gabelmann erklärte die Vernetzung von Angeboten zur Voraussetzung für den geschäftlichen Erfolg. Convivo habe dabei in Herdecke „ein Rund-um-Paket“ zu bieten, das nun noch einmal gestärkt werde. Kurzzeitpflege, Teilzeitpflege, Vollzeitpflege für Senioren seien unter dem Dach der Herdecker Convivo-Einrichtungen ebenso zu finden wie ambulante Pflege oder seniorengerechtes Wohnen.

Zimmermann Oliver Krugmann sprach vom Baugerüst herunter den Richtspruch, während auf der weitläufigen Baustelle weiter gearbeitet wurde. Im Oktober soll das Pflegeheim eröffnen, einen Monat später das Service-Wohnen an der Goethestraße möglich sein. Es werden noch Mitarbeiter aller Art gesucht, heißt es bei Convivo.