Volmarstein. Der Fortschritt beim Pumpwerk-Neubau nahe der Volmarsteiner Ruhrauen ist zwar unverkennbar, doch fehlende Komponenten machen der AVU zu schaffen.
Spaziergänger und Radfahrer können schon seit Monaten Bautätigkeiten zwischen der Ruhr und der Bundesstraße 226 beobachten. Ein paar Meter neben dem Wasserwerk Volmarstein baut die AVU ein neues Pumpwerk. An der dortigen Umspannanlage in der Straße In der Aue ist der Fortschritt unverkennbar, gleichwohl verzögert sich die Fertigstellung.
„Eigentlich wollten wir die Anlage im Mai in Betrieb nehmen, wegen fehlender Komponenten-Lieferungen verzögert sich das aber“, sagt AVU-Sprecher Jörg Prostka zu dem Millionen-Projekt, das neue Gebäude kostet eine niedrige siebenstellige Euro-Summe. Der aktuelle Stand: Der Rohbau ist den Angaben zufolge fertig. Kürzlich trafen große Druckwind-Kessel (mit einem Gewicht von sieben Tonnen und mehr) ein. Die sollen – vergleichbar mit Stoßdämpfern – für einen Ausgleich im Netz sorgen, wenn sich Luft in den Leitungen befinde. „Im Pumpwerk fehlt aber noch viel Technik und Elektrik, das dauert noch Monate“, berichtet der Medienbeauftragte des regionalen Versorgungsunternehmens.
Tipps und Hinweise zum Verbrauch
Auch Verbraucherinnen und Verbraucher können etwas tun, um den Wasserkreislauf nicht unnötig zu belasten. Dazu gehört zum Beispiel, Arzneimittel nicht über die Toilette, sondern über den Restmüll oder über gesonderte Schadstoffsammelstellen zu entsorgen. Oder im privaten Garten ganz auf den Einsatz chemischer Mittel zu verzichten. Tipps dazu gibt es auch im AVU-Treffpunkt Wetter.
Die Anlage übernimmt künftig eine wichtige Verteilerfunktion, um das benachbarte Wasserwerk Volmarstein stilllegen zu können. Im entstehenden Pumpwerk treffen sowohl alte Leitungen hinauf nach Grundschöttel und weiter bis hin zum wichtigen AVU-Drehkreuz in Schwelm-Linderhausen als auch die neuen Rohre zur Notfalllösung nach Hagen-Hengstey aufeinander. Hinzu kommt auch noch die zu erweiternde Verbindung nach Witten-Bommern (wie berichtet). „Wie andere Unternehmen müssen auch wir hier mit Lieferproblemen und Preissteigerungen beim Weiterbau des Pumpwerks leben“, so Prostka.
Das Trinkwasser-System
Das Trinkwasser für Wetter und viele weitere AVU-Kunden im EN-Kreis kommt überwiegend aus dem Werk Rohland an der Ennepetalsperre, die im Eigentum des Ruhrverbands steht. Trockenperioden und die Starkregen-Ereignisse hätten gezeigt, dass Modellberechnungen und Planungen neu bewertet werden müssen. „Das haben wir in den vergangenen Jahren getan“, erklärt AVU-Vorstand Uwe Träris.
Die AVU fördert Trinkwasser hauptsächlich aus besagter Talsperre – anders als in vielen anderen Teilen Deutschlands. Die wichtigste Ressource: Rund 74 Prozent des Trinkwassers stammen aus Grundwasser. Die Aufbereitung beinhaltet auch technische Lösungen, die wiederum die Preise für Kunden mitbestimmen. Entsprechend wichtig sei es, Verursacher von Verunreinigungen wie zum Beispiel Pflanzenschutzmittel-Hersteller mit in die Verantwortung zu nehmen, heißt es.