Herdecke. Die Politik und Mittelstandsunion fordern Modernisierungen der Straßenbeleuchtung in Herdecke. Konkret: Laternen mit LED-Lampen und E-Ladesäulen.
Energie sparen – dieses Motto hat in diesen teuren Zeiten eine neue Wertigkeit erhalten. Auch Kommunen sollen und wollen das beherzigen. In Herdecke steht diesbezüglich ein Thema schon länger auf der Agenda, wie der CDU-Fraktionsvorsitzende Patrick Wicker nun im Hauptausschuss anmerkte. Es geht um Straßenlaternen und eine effektive Beleuchtung.
„Wir sind optimistisch, dass sich jetzt bei diesem wichtigen Thema noch mehr tut, wobei ja auch einiges schon passiert ist“, sagte Wicker einleitend zum gemeinsamen Antrag der CDU, Grünen und FDP. Die Jamaika-Fraktionen möchten im aktuellen Haushalt 10.000 Euro bereit stellen, damit die Stadtverwaltung ein Konzept erstellen und dann energiesparende Leuchtmittel wie zum Beispiel LED-Lampen installieren (lassen) kann.
Zudem verwies Wicker auf Möglichkeiten, an Straßenlaternen in Kombination auch E-Ladesäulen für Elektro-Autos einzurichten. Das sei in Dortmund schon der Fall. „Das ist eine gute Idee und sollte – sofern es praktikabel ist – auch an einigen Standorten in Herdecke geprüft werden.“
Einige Maßnahmen geplant
Grünen-Fraktionschef Andreas Disselnkötter erinnerte an die vielen Diskussionen im Vorfeld und wollte von den Technischen Betrieben Herdecke den aktuellen Stand der Dinge erfahren. Volker Kioschis als kaufmännischer TBH-Leiter antwortete, dass im Jahr 2021 für ein Konzept wenig Zeit zur Verfügung stand. Er halte aber an dem richtigen Ansatz fest, über eine moderne Lichttechnik Strom sparen zu können und sich den technischen Anforderungen zu stellen. „In unserem Budget von drei Millionen Euro sind auch einige Maßnahmen zu dem Thema vorgesehen.“
Zustimmung erhielten die Jamaika-Fraktionen sowohl von Dieter Kempka (Die Linke) als auch von Ulrich Schwellenberg. Der Herdecker SPD-Parteivorsitzende regte an, schon bei aktuellen Straßensanierungen an moderne Laternen zu denken und erwähnte als Beispiel die baldige Sanierung des Kirchender Dorfwegs bis ins Jahr 2023.
Mittelstandsunion nennt Vorteile
Der Mittelstands- und Wirtschaftsflügel der CDU, die MIT Herdecke-Wetter, spricht sich ebenso für LED-Lampen plus Ladesäulen aus. Auch diese Gruppe warte auf ein Beleuchtungskonzept für Herdeckes Straßen, daher sollten sich die Ratsvertreter erneut für das Thema stark machen. Der Mittelstandsunion gehe es um eine Umrüstung und um die Prüfung, ob an öffentlichen Straßenlaternen auch dezentrales Laden von E-Fahrzeugen möglich wird. „Großes Potenzial, Energie zu sparen, bietet die energetische Sanierung der Straßenbeleuchtung“, sagt Marc Schulte, Vorsitzender der MIT. „Um bis zu 80 Prozent lässt sich der Stromverbrauch mit moderner Technik senken. Wer sich also für eine Modernisierung entscheidet, schont die Umwelt und entlastet den Haushalt nachhaltig. Gerade bei einem hohen Stromverbrauch in der Stadt oder Gemeinde amortisieren sich Investitionskosten schnell.“ Zudem verbessere eine moderne LED-Technik die Qualität der Beleuchtung und erhöhe damit die Sicherheit auf den Straßen.
Modellprojekte in Dortmund oder Berlin
Schulte überzeugen die hocheffizienten Leuchtmittel durch eine hohe Lebensdauer, dadurch reduzieren sich Wartungskosten. Intelligente Steuerungen gehen noch weiter und bieten sichere Beleuchtung dann, wenn sie nötig ist, und verringern den Energiebedarf noch weiter. Moldenhauer nennt moderne Beispiele in Berlin, aber auch in Dortmund mit dem Projekt NOX-Block.Über diesen gemeinsamen Haushaltsantrag sowie weitere Vorschläge aus den Fraktionen stimmen die Ratsmitglieder am Donnerstag in der FHS ab.
André Moldenhauer, stellvertretender Vorsitzender der MIT, ergänzt: „Wir möchten den Bürgern von Herdecke dezentrale Lademöglichkeiten für Elektrofahrzeuge anbieten.“ Durch die Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf LED werden demnach Leistungskapazitäten frei, die dies ermöglichen. Auf diese Weise soll dort, wo der E-Auto- bzw. -Motorradfahrer keinen eigenen Stellplatz und damit keine Möglichkeit für eine eigene Ladebox hat, eine öffentliche Ladeinfrastruktur geschaffen werden. Modellprojekte verschiedener Start-up-Unternehmen existieren bereits.