Herdecke. Bis Samstagnachmittag beschäftigte Sturm „Zeynep“ die Feuerwehr Herdecke, die auch nachts zu zahlreichen Einsätzen und Sachschäden ausrückte.

Das Sturmtief „Zeynep“, das ab Freitagnachmittag bis tief in die Nacht hinein über den Ennepe-Ruhr-Kreis hinweg zog, richtete auch in Herdecke viele Schäden an. Ab 15.54 Uhr rückte die Freiwillige Feuerwehr Herdecke bis Samstagnachmittag zu insgesamt 41 Unwettereinsätzen aus. Diverse Bäume stürzten um, Fassadenteile lösten sich und Dächer wurden abgedeckt. Insgesamt waren 45 ehrenamtliche Feuerwehrkräfte im Einsatz. Personen kamen glücklicherweise nicht zu schaden.

Der größte Sachschaden wurde gegen 23.15 Uhr von einer Logistikhalle der Ewald Dörken AG an der Breddestraße gemeldet. Hier wurde ein Flachdach vom Sturm großflächig abgedeckt. Die Dachabdeckung hing jedoch noch in luftiger Höhe fest. Aufgrund des Schadensausmaßes, der immer noch extrem starken Windböen sowie der Dunkelheit könnten die Dachteile nicht geborgen werden, sodass die Breddestraße im Bereich der ehemaligen Eisenbahnunterführung voll gesperrt werden musste. Am Samstagabend teilte die Firma mit, dass dank „des schnellen und äußerst tatkräftigen Einsatzes des Dachdeckerbetriebes Gordon Saerbeck aus Herdecke“ das beschädigte Hallendach inzwischen abgeräumt und gesichert werden konnte. Die Straßensperrung wurde bereits aufgehoben.

Auch Glück hat geholfen

Ansonsten fanden die Feuerwehrleute an den Einsatzstellen sturmtypische Schäden wie umgestürzte Bäume, lose Dachziegel oder abgestürzte Fassadenteile vor. Einige Fahrzeugführer, deren Pkw von herabstürzenden Bäumen getroffen wurden, hatten dabei viel Glück.

Die Motorkettensäge war eines der wichtigsten Einsatzmittel und kam zigfach zum Einsatz. Oft mussten die Arbeiten unter Beachtung der Windböen auch von der Drehleiter aus durchgeführt werden. Auch die in den Fahrzeugen eingebauten Seilwinden kamen zum Einsatz. Von 15.54 Uhr bis ungefähr 1 Uhr in der Nacht war die Feuerwache am Herdecker Bach durchweg mit über 40 Einsatzkräften besetzt. Teilweise würden sechs Einsatzstellen gleichzeitig abgearbeitet, wohingegen der Sturm den Einsatzkräften auch immer mal wieder Pausen gönnte. Am Ende des Tages standen 34 Einsätze im Wachbuch.

Die Nacht bliebt jedoch auch nach Auflösung der Wachbereitschaft weiter unruhig. Es waren noch nicht alle Feuerwehrleute von der Wache abgerückt, da ertönten erneut die Funkmeldeempfänger der Feuerwehrleute. Bis Sonntag um 16 Uhr wurden noch weitere sieben Einsätze bewältigt.

Auch die Technischen Betriebe unterstützen die Arbeit der Feuerwehrleute tatkräftig mit einem Spezialfahrzeug und besonders geschulten Kettensägenführern. Diese fällten beispielsweise in einem engen Hinterhof einen sehr großen Gefahrenbaum. Das Ordnungsamt der Stadt Herdecke erkundete fortwährend das Stadtgebiet nach Gefahrensituationen und sicherte Einsatzstellen.