Wetter. Ab Samstag gilt vielerorts wegen der Abellio-Übernahme ein Übergangsfahrplan. In Wetter fällt eine Zusatzfahrt weg. Keine Rollstühle in der RB40.

Jeder zweite Zug, der in Wetter hält, gehört der Abellio Rail GmbH. Dieses Unternehmen geriet bekanntlich in Schieflage, aufgrund der Finanzprobleme übernehmen andere Betreiber verschiedene Regionalverkehrslinien in Nordrhein-Westfalen. Das soll nun am 1. Februar erfolgen, dann gibt es auch auf der heimischen Ruhr-Sieg-Strecke neue Verantwortlichkeiten.

In dieser Woche aber verkündete der hier zuständige Aufgabenträger Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR), dass sich Pendler schon zeitnah auf Veränderungen einstellen sollten. Ein Übergangsfahrplan mit einem teils eingeschränktem Angebot tritt jetzt am Samstag in Kraft. Die gute Nachricht: Fahrgäste, die in Wetter ein- oder aussteigen, müssen sich zeitlich ab dem 8. Januar nicht neu orientieren. Das betrifft sowohl den Regionalexpress (RE) 16 wie auch die Regionalbahn (RB) 40, die die Deutsche Bahn Regio NRW bald von Abellio übernimmt.

Kein Aushang am Bahnsteig

Die schlechte Neuigkeit: Auch hier in der Harkortstadt stehen jetzt Änderungen an, die vor allem Menschen mit Handicap betreffen. Und zwar auf der RB40-Linie zwischen Essen und Hagen. Auf der Streckegelte weiter der bekannte Fahrplan – mit einer Ausnahme: Lediglich eine Zusatzfahrt in der Hauptverkehrszeit entfällt nun. Solche ergänzenden Angebote zur „rush hour“ an Werktagen befinden sich nicht auf den Aushängen am Bahnhof, tauchen aber in der elektronischen Auskunft im Internet auf. „Erfahrene Berufspendler oder Studierende kennen die Zeiten“, sagt VRR-Sprecherin Sabine Tkatzik. Im hiesigen Fall hält die genannte Regionalbahn ab der nächsten Woche einmal am Morgen weniger als zuletzt, in Wetter stoppt die besagte Ruhr-Lenne-Bahn aber weiter regulär um fünf Minuten vor der halben Stunde in Richtung Essen und 13 Minuten später in Richtung Hagen.

Entlang der Ruhr kommen auf dieser Linie den Angaben zufolge ab dem 8. Januar aber nicht mehr Abellio-Triebwagen, sondern übergangsweise lokbespannte Züge des Unternehmens TRI zum Einsatz. Die dazugehörigen Waggons seien nicht barrierefrei, in Wetter sollten sich Fahrgäste mit Handicap in den nächsten Tagen möglicherweise auf unüberwindbare Hindernisse beim Einstieg in die RB40 einstellen. Wer einen Rollstuhl benötigt, könne diesen bis Februar nur an den Hauptbahnhöfen Essen, Bochum und Hagen in diese Regionalbahn befördern, teilt der VRR mit. Und zwar nur nach telefonischer Voranmeldung. Seitens der Deutschen Bahn soll dies über 030/65212888 (Mobilitätsservice) erfolgen. Oder den RE 16 nutzen.

All das hänge mit dem komplexen Betriebsübergang zusammen, erläutert ein Sprecher von DB Regio NRW. Auch dieses Unternehmen hatte angekündigt, möglichst viele Abellio-Mitarbeiter übernehmen zu wollen. „Derzeit laufen die Schulungen. Aus diesem Grund muss es in den nächsten Tagen an manchen Stellen auch einen ausgedünnten Fahrplan geben“, heißt es aus der Pressestelle der Deutschen Bahn in Düsseldorf.

Organisatorische Herausforderungen

Zur Übernahme gehört nicht nur Personal, sondern manches mehr. Beispielsweise auch Fahrzeuge, Werkstätten oder Verträge mit Wartungsfirmen und Organisationsfragen in den Leitstellen. „Das ist eine große Herausforderung auf allen Ebenen“, meint der Bahnsprecher. „Normalerweise braucht man dafür zwei oder drei Jahre, jetzt muss das innerhalb weniger Wochen erfolgen. Daher können wir auch nicht versprechen, dass ab dem 1. Februar alles hundertprozentig glatt läuft.“

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DB Regio beginne in der nächsten Woche, den Fahrplan ab Februar entsprechend seiner Vorstellungen erkenntlich zu machen und Schritt für Schritt dann im Internet zu veröffentlichen. „Bis Ende Januar und bis zum offiziellen Beginn der Übernahme ist Abellio noch für die Linien verantwortlich.“