Herdecke. In Herdecke finden Realschüler sowie die Rektorin das Hin und Her bei der Maskenpflicht verwirrend. Weiteres Thema: Weihnachtsferien vorziehen?

Maske auf, ab und nun wieder auf: Seit Donnerstag ist das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes in allen Schulen des Landes auch am Sitzplatz wieder Pflicht. Nur einen Monat hatte die Aufhebung dieser Regelung Bestand.

Die Herdecker Realschulleiterin Anke Lohscheidt erhielt ein entsprechendes Schreiben der NRW-Landesregierung am Mittwochmittag und informierte direkt über eine Online-Lernplattform das Kollegium, die Eltern, Kinder und Jugendlichen über die kurzfristigen Änderungen. „Für den einen oder anderen Schüler ist dieses Hin und Her durchaus verwirrend“, sagt die Pädagogin.

Dabei ändere sich jetzt für die meisten Realschüler wenig. „Generell war es so, dass der überwiegende Teil auch zuletzt die Maske weitergetragen hat“, sagt Lohscheidt. Bis auf zwei Ausnahmen, in denen die Infektionskette aufgrund fehlender Masken schwieriger zu unterbrechen gewesen sei, habe es keine große Auswirkung nach der Aufhebung der Pflicht gegeben. „Unsere höchsten Infektionszahlen hatten wir direkt nach den Herbstferien“, erinnert sich die Rektorin, „in den letzten Wochen sind die Zahlen kontinuierlich gesunken.“ Die Zeiten, in denen 14 Schüler gleichzeitig infiziert waren, seien zum Glück vorbei. Aktuell habe kein einziger Realschüler Corona. In Quarantäne befänden sich hingegen einige – nicht aber aufgrund des schulischen Umfeldes, sondern weil sich beispielsweise die Eltern infiziert hätten, betont Lohscheidt.

Verhalten an anderen Schulen ähnlich

Auch aus anderen Schulen in Herdecke und Wetter erfuhr die Lokalredaktion, dass im November viele Kinder und Jugendliche weiterhin im Unterricht Masken trugen, obwohl sie das laut Vorgaben des NRW-Schulministeriums nicht mussten.

Obwohl die Wiedereinführung der Maskenpflicht durchaus ein wenig Chaos im sowieso schon schwer zu durchblickenden Regelwirrwarr auslöst, begrüßt die Rektorin die Entscheidung und die damit gewonnene Klarheit. So nehme man den Schülern die Entscheidung ab und entlaste sie dadurch. Gerade die Jüngeren haderten, ob sie Masken auch ohne Pflicht tragen sollten: „Die Schüler waren innerlich zerrissen, weil sie auf der einen Seite sich und andere bestmöglich schützen wollten, auf der anderen Seite aber natürlich auch die Freiheit ohne Maske gut finden“, so Lohscheidt.

Die Achtklässlerin Medina hat in Bezug auf die Maskenpflicht gemischte Gefühle: „Ich fände es gut, wenn wir die Maske am Platz absetzen könnten. Draußen dürfen wir sie dann sowieso wieder abnehmen und sind zusammen. Auf den Gängen, wo man sehr eng an den anderen vorbeiläuft, macht eine Maske aber Sinn“, sagt die 13-Jährige, die bereits zum Kreise der Genesenen oder Geimpften gehört.

Vorgezogene Ferien auch ein Thema

Ein weiteres Thema, das aktuell wieder diskutiert wird, ist das Vorziehen der Weihnachtsferien – so wie es 2020 der Fall war. „Es wäre schön, wenn das Ministerium das nicht erst wieder zwei Tage vorher bekannt gäbe. Da hängen viele schulorganisatorische Dinge dran“, erklärt die Herdecker Schulleiterin. So werden in der letzten Woche vor den Ferien beispielsweise noch Klausuren geschrieben. Das benötige in der Planung ein wenig Vorlauf, vor allem wenn es sich diesmal wirklich um eine ganze vorgezogene Woche handle (anstatt wie im letzten Jahr nur um zwei Tage).

Sollte es zu weiteren Regelungen kommen, wünscht sich die Rektorin der Realschule, dass sie die Neuerungen nicht immer aus den Medien erfahren muss: „Ich würde mir wünschen, dass die Schulen zuerst informiert werden. Mit Vorankündigungen ist mir nicht geholfen, weil ich etwas Schriftliches aus dem Ministerium brauche, bevor ich Eltern und Schüler informiere“, sagt Anke Lohscheidt.

An erneute generelle Schulschließungen glaub sie aktuell jedoch nicht: „Das kann ich mir im Moment nicht vorstellen. Man weiß jedoch nicht, wie sich die Variante Omikron über die Weihnachtszeit entwickelt. Wir müssen neue Erkenntnisse dazu abwarten.“