Wetter. Die Benennung des Parkplatzes am Stadtsaal nach dem verstorbenen Ex-Bürgermeister Ulrich Schmidt sehen Bürger als Würdigung seiner Verdienste.

Als Würdigung für Ulrich Schmidt, seine Verdienste um die Stadt Wetter und ihre Menschen, möchten einige Bürger nun ein Zeichen setzen. Sie wünschen sich, dass der Platz am Stadtsaal künftig Ulrich-Schmidt-Platz heißt. Auf diese Weise, so meinen sie, bleibe die Erinnerung an den verstorbenen einstigen NRW-Landtagspräsidenten und Bürgermeister von Wetter auf angemessene Weise erhalten.

Für viele Wetteraner „der Uli“

Tiefe Bestürzung hatte der Tod Schmidts ausgelöst, der weit über die Grenzen der Harkortstadt hinaus nicht nur als Politiker geschätzt und geachtet wurde. 20 Jahre lang, von 1970 bis 1990, war Uli Schmidt Bürgermeister der Harkortstadt. Zeitgleich mit dem Beginn seiner Bürgermeisterzeit wurde der SPD-Politiker 1975 erstmals in den NRW-Landtag gewählt und vertrat dort die Städte Wetter, Herdecke, Sprockhövel und Hattingen. Trotz seiner exponierten Position, durch die er auch mit politischer Prominenz in Kontakt kam, blieb Schmidt seiner Heimatstadt, ganz besonders den Bürgerinnen und Bürgern, stets eng verbunden. So oft er auch in der Landeshauptstadt Düsseldorf weilte und wirkte – wenn er in Wetter auftauchte, war er für ganz viele Wetteraner ganz einfach „der Uli“.

Im Kreis von Nachbarn

Und so standen Uli Schmidt und sein politisches Wirken im Mittelpunkt vieler Gespräche, die die Menschen nach seinem Tod am 29. Juli führten. So auch an einem Sommerabend, als in nachbarschaftlicher Runde in Alt-Wetter über den Verstorbenen gesprochen wurde. „Uli Schmidt hat sich bekanntlich auch um den Sport hier bei uns im Ennepe-Ruhr-Kreis verdient gemacht“, stellte der Sportredakteur dieser Zeitung im südlichen Ennepe-Ruhr-Kreis, Heinz-Gerhard Lützenberger, in der lockeren Runde fest. Und fragte die Nachbarn am Tisch offen nach ihrer Meinung zu seiner Idee: „Der neu gestaltete Parkplatz am Stadtsaal hat doch keinen Namen. Wie wäre es, wenn er Ulrich-Schmidt-Platz heißen würde?“ Tischnachbarn wie Volker Sabel waren sofort begeistert von dem Vorschlag. Von dort aus wurde mit anderen Freunden und Bekannten über die Idee gesprochen, die überall auf positive Resonanz stieß.

Zentral gelegen

Einer von ihnen ist Karl-Günther (Charly) Sieper, für den Ulrich Schmidt „ein privater Freund war, mit dem ich viel Freizeit verbracht und den ich bis zuletzt begleitet habe“. Um die Idee zu unterstützen und für den „Ulrich-Schmidt-Platz“ zu werben, ließ er sofort ein entsprechendes Straßen-Schild anfertigen.

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„Der Platz hier ist ja neu gestaltet und hat auch keinen Namen. Wenn man diesen Ort beschreiben will, sagt man einfach immer Parkplatz am Stadtsaal. Ulrich-Schmidt-Platz wäre griffiger, zumal es sich hier um einen zentral gelegenen Platz handelt, der unserem Anliegen auch gerecht würde“, so Charly Sieper weiter. Das sieht Mike Dickmann, Vorsitzender des Stadtverbandes für Leibesübungen (SfL), genau so. „Ich unterstütze diese Idee aufgrund der Verdienste Ulrich Schmidts für die Stadt, den ganzen Ennepe-Ruhr-Kreis und den Sport. Schmidt war Gründungsvater des SfL, den es ohne ihn gar nicht gegeben hätte“, erinnert Dickmann. Und als Sänger sowie Schriftführer im Männergesangverein „Einigkeit“ Volmarstein weiß er, dass Uli Schmidt auch den heimischen Gesangsvereinen und Chören, überhaupt allen Musik machenden Menschen eng verbunden und auch gern Gast bei Konzerten war. Nicht zuletzt sei Schmidt auch Ehrenmitglied im Lions Club Wetter gewesen, weswegen auch er das Vorhaben unterstütze, ergänzt Clubmitglied Volker Sabel.

Biografisches

Ulrich Schmidt starb am 29. Juli im Alter von 79 Jahren.

Von 1990 bis 1995 war er zweiter Vizepräsident des Landtages NRW, von 1995 bis 2005 Präsident des Landtags.

Ulrich Schmidt wurde im Jahr 1992 mit dem Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen und 2003 mit dem Großen Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland geehrt.