Wetter. Auch echte Spürnasen müssen trainieren. Die Rettungshunde durften mit ihren Menschen beim THW in Wetter üben.

Ein großes Gelände, eine vermisste, vielleicht verletzte Person – in einer solchen Situation kommen Personen-, Flächen- und Gebäudespürhunde zum Einsatz. Doch auch die müssen ihre Aufgaben trainieren. Der Verein für Rettungshunde-Sport Östliches Ruhrgebiet war deshalb beim örtlichen THW zu Besuch.

Die Ohren gespitzt, mit wachem Blick und erwartungsvoller Körperhaltung warten vier der insgesamt sechs Hunde an der Voßhöfener Straße auf ihren Einsatz. Sie sind bereits ausgebildete Spürnasen, ihre beiden tierischen Kollegen, die noch nicht in den vollen Einsatz gehen, sind noch Welpen und schauen gespannt zu. Insgesamt zwei bis drei Jahre dauert es, bis die Hunde soweit sind und in den Einsatz dürfen. Das erfordert jede Menge Training, an dem sowohl Mensch als auch Tier Spaß haben müssen.

Auch für Menschen sind die Trainings nicht immer ganz leicht. Manche müssen sich dafür ganz schön verbiegen.  
Auch für Menschen sind die Trainings nicht immer ganz leicht. Manche müssen sich dafür ganz schön verbiegen.   © Privat

Mystique ist ein schwarzer Schäferhund und sehr gründlich bei der Suche. Selbst in den aufgestellten Containern sieht er nach. Oder ist der Mensch hinter einer Tür im Gebäude? Es ist aber auch gar nicht so einfach, den vermissten oder in diesem Fall den versteckten Zweibeiner zu finden. „Die Flächenspürhunde können in 30 Minuten eine 35.000 Quadratmeter große Fläche absuchen“, so Carsten Klein, 1. Vorsitzender und Ausbildungswart beim Verein für Rettungshunde-Sport Östliches Ruhrgebiet. Die Hunde erschnüffeln schnell den menschlichen Geruch. „Wenn sie die Person gefunden haben, zeigen sie das durch Bellen an.“

Die Gebiete

Der Verein für Rettungshunde-Sport Östliches Ruhrgebiet bildet die Hunde auf verschiedenen Gebieten aus.

Im Programm sind das Mantrailing (Personen mit ihren Spürhunden) und die Flächensuche sowie Unterordnung und die Arbeit an und mit Geräten wie beispielsweise Wippen, Tunneln und Fässern oder ähnlichem.

Mantrailing kommt ursprünglich aus den USA. Es baut auf der Fähigkeit der Hunde auf, einer bestimmten Duftspur kilometerweit folgen zu können. Mit dabei ist immer der Zweibeiner.

Anders verläuft die Flächensuche. Dabei sucht der Hund frei, also ohne Leine, ein großes Areal ab und gibt Laut, sobald er eine menschlicher Witterung hat.

So auch bei diesem Training beim THW. Dabei war es gar nicht so einfach für die Fellnasen. Laura Alegra, die Person, die gefunden werden musste, hatte sich nämlich in einen Container gequetscht. Von außen nicht sichtbar, wartete sie dort ab, bis die Spürhunde sie erschnüffelt hatten. „Wir sind sehr zufrieden mit der Hundeleistung“, sagt Carsten Klein. Immerhin war es ja ein völlig neues Terrain. Der Trainingsort ist durch ein Mitglied des Hundesportvereins zustande gekommen, das gleichzeitig beim THW aktiv ist. „Wir dürfen hier auch wieder trainieren“, freut sich Klein über die Möglichkeit. Zumal es beim THW gleich zwei Trainingsmöglichkeiten gibt: Mantrailer können gemeinsam mit ihrem Vierbeiner üben, und die Flächensuchhunde können allein das Gelände erkunden.

Insgesamt besteht der Verein aus 18 menschlichen und 20 tierischen Mitgliedern. Gegründet wurde er im Mai dieses Jahres per Videochat. Seitdem wächst er stetig. Die Mitglieder kommen alle aus der näheren Umgebung – Dortmund, Witten, Herdecke und Wetter. Geübt wird zwei bis dreimal in der Woche. Und auch die Arbeit im Gelände steht regelmäßig auf dem Plan. Der nächste Parcours steht bereits am 6. November an. Dann geht es ins Freilichtmuseum Hagen. Wieder eine völlig andere Umgebung mit neuen Herausforderungen.