Herdecke. Ein Fest der Werbegemeinschaft Herdecke ist 2021 schon ausgefallen. Die anderen könnten aber noch stattfinden. Mit Sonntagsöffnung dazu.

Vier große Feste mit der Werbegemeinschaft als Gastgeber feiern die Herdecker für gewöhnlich im Jahr, in jeder Jahreszeit eines. Voriges Jahr war ganz schlimm wegen Corona. Auch in diesem Jahr ist der Pandemie schon das für Ende März geplante Frühlingsfest zum Opfer gefallen. Doch mit der Hoffnung auf Herdenimmunität und sinkende Inzidenzzahlen steigt auch die Chance, dass in Herdecke die übrigen drei Großveranstaltungen in diesem Jahr doch wieder stattfinden können. Für die dazu gehörigen verkaufsoffenen Sonntag jedenfalls hat der zuständige Ausschuss für Wirtschaftsförderung und Tourismus dem Rat sein der Stadt eine einstimmige Empfehlung ausgesprochen.

Acht Druckseiten ist die entsprechende Vorlage lang. Viel Papier. Dass hat damit zu tun, dass für jede der geplanten Sonntagsöffnungen geklärt werden muss, ob sich diese Abweichung von den normalen Ladenzeiten rechtfertigen lässt. Für alle Städte in NRW gilt, dass Läden an jährlich höchstens acht Sonn- oder Feiertagen „im öffentlichen Interesse ab 13 Uhr bis zur Dauer von fünf Stunden geöffnet sein dürfen.

Als besonderes öffentliches Interesse gilt die Verbindung von verkaufsoffenen Sonntagen mit örtlichen Festen, Märkten, Messen oder ähnlichen Veranstaltungen. Für das ausgefallene Frühlingsfest musste der Ausschuss sich jetzt auch nicht nachträglich mit einer Zulässigkeit beschäftigten. Für die drei noch anstehenden Feste ist das anders.

Beim für den 16. bis 18. Juli geplanten „Herdecker Streetfood Festival“ hat die Vereinigte Dienstleistungsgewerkschaft bereits – wie in den vergangenen Jahren auch – Bedenken angemeldet. Die Stadtverwaltung sieht sich aber auf der sicheren Seite: Das Streetfood-Festival in dieser Form gibt es zwar erst seit 2018. Es handele sich bei dem Festival der Werbegemeinschaft dennoch „um ein in der jahrzehntelangen Tradition der Genießertage stehendes Stadtfest.“ Shopping-Interesse stehe nicht im Vordergrund.

Bauernmarkt hat Tradition

Das gilt auch für das geplante Herbstfestes. Am Samstag, 18. September, und Sonntag, 19. September, gibt es den traditionellen Bauernmarkt, nur Sonntag kommt ein Antik- und Flohmarkt hinzu – und 13 bis 18 Uhr die Öffnung von Geschäften.

Der Winterzauber ist zwar noch weithin. Aber bei den erhoffte Erfolgen in der Pandemie-Eindämmung könnte am ersten Adventswochenende wieder in den gewohnten Bahnen der Wunschbaum des KiiJuPa aufgestellt, die City mit Licht festlich ins Szene gesetzt und Livemusik geboten werden. Freitag Abend schon soll es Ende November losgehen, Sonntag um 19 Uhr ist Schluss – nach einer Öffnung der Läden von 13 bis 18 Uhr. Auch hier, so die Verwaltung, stehe das Fest und nicht Shoppen im Vordergrund.

Die von der Stadt veranstaltete Maiwoche soll wegen Corona dieses Jahr im September stattfinden.

Die Herdecker Innenstadt als Marke

Die Stadtfeste im Jahreslauf sollen den Wiedererkennungswert der „Marke Herdecke Innenstadt“ stärken.

Nicht kurzfristige Umsatzgewinne stünden im Vordergrund sondern die nachhaltige Kaufkraftbindung, so die Stadt.

Herdecke wolle sich bei den großen Festen besonders für Besucher aus dem Umland „sichtbar machen“.

Die Feste seien eine Art „Schaufenster“ für Herdecke zwischen Großstädten und Online-Handel.

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