Wetter/Herdecke. Bereits am Freitag könnte die Bundes-Notbremse in Kraft treten. Das bedeutet Ausgangssperren schon am Wochenende.
Die Bundes-Notbremse ist beschlossene Sache. Der Bundesrat hat das Infektionsschutzgesetz durchgewunken. Doch was heißt das denn nun für Städte wie Wetter und Herdecke? Wie könnten konkrete Maßnahmen aussehen und durchgeführt werden? Was verändert sich im Alltag? Die Redaktion hat nachgefragt.
Ausgangssperre
Der EN-Kreis hat derzeit einen Inzidenzwert von 151,5. Da die Notbremse in Kraft tritt, sobald eine Region die Sieben-Tages-Inzidenz von 100 überschreitet – und das ist hier der Fall – gilt wahrscheinlich schon ab Freitag sowohl für Wetter als auch für Herdecke eine nächtliche Ausgangssperre von 22 Uhr abends bis 5 Uhr morgens. Spaziergänge und Joggen alleine bleiben bis Mitternacht erlaubt.
Private Kontakte
Ab Freitag darf sich dann nur noch ein Haushalt mit einer weiteren Person treffen. Ausgenommen von der Regeln sind Kinder unter 14 Jahren. Eine Ausnahme gibt es bei Beerdigungen – dort sind bis zu 30 Personen erlaubt.
Einzelhandel
Änderungen gibt es auch für die Geschäfte. Während in Wetter und Herdecke bisher noch Click & Meet mit Schnelltests kein Problem war, könnte sich das ebenfalls ab Montag ändern. Liegt der Inzidenzwert an drei aufeinanderfolgenden Tagen über 150, dann darf nur noch bestellte Ware in den Geschäften abgeholt werden.
Schulen und Kitas
Komplizierter wird es bei Schulen und Kitas. Überschreitet der Inzidenzwert des EN-Kreises an drei aufeinanderfolgenden Tagen den Wert von 165, schließen die Kitas erneut und bieten nur noch eine Notbetreuung an. NRW-Familienminister Dr. Joachim Stamp will den Notbetrieb jedoch nicht von der Systemrelevanz des Elternberufes abhängig machen, sondern sich an dem familiären Bedarf orientieren. Details zu möglichen Einschränkungen bei den Kitas seien noch zu klären. Für die Schulen gilt ebenfalls ein Inzidenzwert von 165, bei dem sie wieder in den Distanzunterricht verweisen müssen. Für Abschlussklassen gibt es Ausnahmen.
Reaktionen
Sowohl die Stadt Wetter als auch die Stadt Herdecke haben angekündigt, die entsprechenden Angaben umzusetzen. „Was die Kontrolle einer möglichen Ausgangssperre angeht, werden wir schauen, ob wir das mit unseren bereits derzeit aktiven Kräften umsetzen können oder auf zusätzliche Kräfte zurückgreifen müssen“, erklärt dazu Wetters Stadtsprecher Jens Holsteg. Ilka Finger, Pressesprecherin Herdecke, gibt am frühen Nachmittag offen zu, dass die Stadt Herdecke noch keine Kenntnisse darüber hat, wann genau die Bundes-Notbremse in Kraft tritt. Man müsse abwarten, wie sich die Inzidenzwerte bis zum Inkrafttreten entwickeln. „In Sachen Ausgangssperren, beziehungsweise deren Kontrolle wird sich die Stadt Herdecke mit der Polizei abstimmen“, erklärt sie.