Herdecke/Wetter. Mitarbeitende in Ende können sich über 290.000€ freuen. Die Klinik Volmarstein wird nicht bedacht. Anerkennung für Pflegende gibt es auch anders.

Im vorigen Jahr beim erstmaligen Corona-Bonus des Bundes für Klinikkräfte ging die Orthopädische Klinik der Evangelischen Stiftung Volmarstein ebenso leer aus wie das Gemeinschaftskrankenhaus in Herdecke (GKH). jetzt gibt es wieder einen Bonus – und diesmal sollen Mitarbeitenden im Gemeinschaftkrankenhaus 290.722,50 Euro zu Gute kommen. Voraussetzung: Die Empfänger müssen durch Corona besonders belastet sein.

„Diese zweckgebundene Fördersumme ist für uns bisher einmalig“, bestätigt Alexandra Schürmann von der Presseabteilung des GHK. Die erweiterte Corona-Prämie sei in erster Linie für jene Mitarbeitenden bestimmt, die bei der Versorgung von Covid-Patienten der besonderen Belastung ausgesetzt waren. Alexandra Schürmann benennt hier besonders die Mitarbeitenden in der Pflege. Nun müssten sich Personalabteilung und Arbeitnehmervertretung „über eine angemessene und sachgerechte Auswahl und die jeweilige Auszahlungshöhe verständigen. Die gute Nachricht ist erst ein paar Tage alt. Daher gibt es vom Gemeinschaftskrankenhaus noch keine Details zur Verteilung. 450 Millionen Euro stehen bundesweit zur Verfügung, bis Juni sollen sie steuerfrei ausgezahlt sein.

Mutmacher-Botschaften per Video

Die Orthopädische Klinik Volmarstein bleibt beim Corona-Bonus für Beschäftigte außen vor, weil es keine Corona Station gibt. Stellt sich bei der Aufnahme oder später heraus, dass Patienten positiv sind, werden sie nach Abstimmung mit dem Gesundheitsamt in ein anderes Krankenhaus oder in häusliche Quarantäne geschickt. Mehraufwand durch Corona gibt es in der Orthopädischen Klinik aber auch. Astrid Nonn, Leiterin der Unternehmenskommunikation, nennt Hygienemaßnahmen oder Testungen. Sowohl Patienten als auch Mitarbeitende würden mit dem hauseigenen Team regelmäßig getestet. Hinzu kämen wie überall Quarantäne- und Krankheitsausfälle – was von den verbleibenden Mitarbeitenden kompensiert werden müsse. Astrid Nonn: „Das ständige Maskentragen belastet die Mitarbeitenden natürlich. Außerdem fehlt die Gemeinsamkeit und das soziale Miteinander in Pausen.“

Auch ohne den Bonus des Bundes ist die besondere Härte im Bereich der Pflegenden im vorigen Jahr bei beiden Häusern anerkannt worden: Alle diakonischen Unternehmen haben im Dezember eine tarifliche Einmalzahlung überwiesen, heißt es bei der ESV. Es gab drei Stufen – abhängig vom Lohn. Mitarbeitende mit niedrigem Einkommen hätten den höchsten Betrag bekommen. Die Prämie sei allen Mitarbeitenden gezahlt worden, nicht nur den Pflegekräften. Im Gemeinschaftskrankenhaus hat es im Dezember als einmalige Corona-Sonderzahlung eine Vergütung gemäß Tarifvertrag gegeben.

Nicht nur mit Geld wurde in der ESV-Klinik der Mitarbeitereinsatz zu Corona-Zeiten honoriert: Es gibt einen internen Newsletter für Infos der Mitarbeitenden, dazu „Mutmacher-Videobotschaften“ vom Vorstand wie auch von Mitarbeitenden. Und: Statt der Weihnachtsfeier erhielt jeder Mitarbeitende ein Weihnachtsgeschenk.