Herdecke. Die Denkmal-Stiftung als Eigentümerin und die Arbeitsgemeinschaft Koepchenwerk mit Ehrenamtlern aus Herdecke haben einen Vertrag unterzeichnet.
Die Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur, Eigentümerin und Betreiberin des Koepchenwerks, macht nun ihre Kooperation mit der Arbeitsgemeinschaft Koepchenwerk offiziell und schließt einen Kooperationsvertrag mit dem Verein. Die Arbeitsgemeinschaft Koepchenwerk, die sich aus Bürgern der Stadt Herdecke und Umgebung zusammensetzt, will die Stiftung aktiv darin unterstützen, das Koepchenwerk für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen und das historische Pumpspeicherkraftwerk schon bald als außerschulischen Lernort zu entwickeln.
Ursula Mehrfeld, Geschäftsführerin der Stiftung: „Ich finde es ganz erstaunlich, wie viele aktive und engagierte Herdecker Bürger und Bürgerinnen sich gefunden haben, die sich gemeinsam mit uns um die Vermittlung des Koepchenwerks kümmern wollen. Vor allem begrüße ich, dass sich der Verein für den Ausbau des Pumpspeicherkraftwerks als ‚außerschulischer Lernort‘ einsetzt. Das ist ein großes gemeinsames Anliegen, nachwachsenden Generationen anschaulich die historische wie technische Bedeutung dieses wichtigen Denkmals der Energiewirtschaft mit aktuellen Bezügen zu vermitteln.“
Auch Peter Gerigk, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Koepchenwerk, freut sich auf die enge Zusammenarbeit. „Die Kooperation ist für unseren Verein die logische Fortsetzung einer erfolgreichen Arbeit. Wir haben mitgeholfen, den Abriss des Koepchenwerks zu verhindern und werden jetzt alles daransetzen, das Koepchenwerk zu erhalten und seine Attraktivität für die breite Öffentlichkeit weiter zu steigern.“
Der Verein wird pro Jahr eigene Veranstaltungen in der denkmalgeschützten Maschinenhalle durchführen können. Er plant aber auch weitere Aktivitäten. „Wir warten sehnsüchtig auf das Ende der Pandemie, um zum Beispiel auch den Glaskasten im Eingangsbereich regelmäßig öffnen zu können.“
Beeindruckender Anblick
Spaziergänger und Fahrradfahrer auf dem Uferweg, so die Idee des Vereins, können dann zumindest einen Blick auf den imposanten Maschinenpark in der Maschinenhalle werfen, erklärt Peter Gerigk weiter. „Vor allem freuen wir uns auch auf den Ausbau des Koepchenwerks zum außerschulischen Lernort. Sobald möglich werden wir Herdecker Schulen dann Führungen anbieten können.“
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Die Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur ist seit 2017 Eigentümerin und Betreiberin des Koepchenwerks. Das Koepchenwerk, das in den Jahren 1927 bis 1930 als eines der beiden ersten, im großtechnischen Maßstab verwirklichten Pumpspeicherkraftwerke Deutschlands erbaut wurde, ist in nahezu authentischem technischem wie baulichem Zustand erhalten. Zum Denkmalumfang zählen die historische Maschinenhalle mit Kommandohaus inklusive der vier originalen Maschinensätze, das Speicherbecken, vier Druckrohrleitungen sowie das Schieberhaus mit markantem Firmenschriftzug.
Die Stiftung wurde 1995 vom Land und der RAG-Aktiengesellschaft gegründet. Zweck der Stiftung ist es, hochrangige Zeugnisse des Industriezeitalters zu bewahren, sinnvoll zu nutzen, wissenschaftlich zu erforschen und öffentlich zugänglich zu machen. 2018/19 führte die Stiftung Sicherungsarbeiten an der Maschinenhalle durch und erwirkte eine Nutzungsänderungsgenehmigung, die nun Führungen und Veranstaltungen mit beschränkter Personenzahl durch das Industriedenkmal zulässt.