Ende. Seit Mitte Dezember ist die Geschäftsstelle in Ende geschlossen. Wegen Corona. Oder auf Dauer? Die Sparkasse HagenHerdecke kündigt Änderungen an.
Es rumort in Ende. Grund: die dortige Sparkassen-Filiale. Wegen Corona ist die Geschäftsstelle am Westender Weg 3b seit dem 16. Dezember geschlossen, Kunden erreichen nur die Automaten am Eingang. Manche im bevölkerungsreichsten Gebiet von Herdecke sorgen sich, dass das ein Dauerzustand sein könnte.
Diesen Sachverhalt hat nun eine Herdecker Partei aufgegriffen. „Die Linke wurde von mehreren Bürgern aus dem Bereich Kirchende angesprochen, die sich äußerst besorgt wegen der derzeitigen Schließung der dortigen Sparkasse zeigen. Uns liegt dieses Thema sehr am Herzen.“ Der Ortsverband betont die Bedeutung dieser Filiale, gerade auch wegen vieler älterer Anwohner und den dort lebenden Familien sollte diese Geschäftsstelle „schnellstmöglich“ wieder richtig öffnen. „Auch die eingeschränkten Kontaktmöglichkeiten während der Pandemie rechtfertigen die lange Schließung nicht“, schreibt Die Linke und ergänzt, dass die vorgeschriebenen Hygienevorschriften Infektionen vorbeugen könnten.
Zugleich äußert die Herdecker Partei grundsätzlich Bedenken. „Wir glauben, dass die derzeitige Schließung einer Vorbereitung zu weitergehenden Maßnahmen, beispielsweise einer kompletten Schließung der Filiale, dient.“ Über einen Fragenkatalog an Bürgermeisterin Strauss-Köster, die bekanntlich zum Verwaltungsrat der auch für Ende zuständigen Sparkasse HagenHerdecke gehört, wollen die Linken Antworten zur Zukunft dieser Geschäftsstelle erhalten.
Fläche reduzieren
Die Lokalredaktion hat die 2016 fusionierte Bank um eine Stellungnahme gebeten und einige Antworten vom Vorstand erhalten. Die zentrale Aussage: „Die Sparkasse HagenHerdecke beabsichtigt nicht, den Standort Kirchende inklusive Beratungsangebot aufzugeben.“ Das heimische Kreditinstitut bestätigt aber, dass sich am Westender Weg 3b etwas ändern werde. „Wir sind zur Zeit in erfolgversprechenden Gesprächen mit unserem Vermieter und mit dem Ziel, die angemietete Fläche zu reduzieren, da die derzeitige Größe der Räumlichkeiten mit mehr als 400 Quadratmetern nicht mehr dem Kundenbedarf entspricht.“
Der Sparkassen-Vorstand begründet auch, wieso es künftig zu Veränderungen komme. Zu berücksichtigen sei der starke Wettbewerb, der durch die anhaltende Niedrigzinsphase und die Digitalisierung weiter verschärft werde. Daneben habe sich – auch durch die Corona-Pandemie – das Verhalten der Kundinnen und Kunden zuletzt stark gewandelt. Für den Filial-Standort Kirchende heißt das: „Wir prüfen derzeit, wie wir auf die sich verändernden Rahmenbedingungen angemessen reagieren können, unser erster Ansprechpartner ist naturgemäß unser Aufsichtsgremium.“
Das Kreditinstitut könne derzeit kein Datum nennen, wann Kunden in Endes Dorfmitte wieder Beratungen erhalten. Die vorübergehende Schließung dieser Geschäftsstelle erfolgte Mitte Dezember, um die Gefahr einer Ansteckung für alle Beteiligten möglichst gering zu halten. Seither bietet die heimische Sparkasse einen bedienten Service sowie persönliche Gespräche mit Mitarbeitern nur in den Hauptstellen in Hagen und Herdecke (Stiftsstraße) sowie in den Filialen Boele, Eilpe, Elsey, Emst und Haspe an.