Wetter. Verkehr, Digitalisierung, Natur und Soziales – das sind Themen, mit denen sich die neugegründeten Jusos in Wetter beschäftigen.

Die Jusos in Wetter haben sich neu aufgestellt: Nachdem viele „alte“ Jusos weggezogen oder zur Mutterpartei SPD gewechselt waren, fanden sich im Zuge des Wahlkampfes im vergangenen Herbst einige junge Wetteraner zusammen, die sich für sozialdemokratische Ziele stark machen. Am 1. November gründeten sie die Jusos Wetter. Aktuell ist das siebenköpfige Team noch in der Findungs- und Aufbauphase. Was aber nicht heißen soll, dass die jungen Politiker noch keinen Plan haben. Über Ideen und Schwerpunkte hat die Redaktion mit Lukas Wagener, Lea Lippert, Florian Hinkelmann, Nick Brüggemann und Johannes Malz gesprochen.

Verkehr vor Schulen und in Wohngebieten

Ins Visier haben die neuen Jusos derzeit den Verkehr in der Nähe von Schulen und Wohngebieten genommen. „Am Gymnasium ist die Tempo-30-Zone angemessen, aber es halten sich zu wenige daran, ganz besonders abends und in der Schulzeit“,weiß Lea Lippert. Um das zu ändern, so Johannes Malz, würden sie als Jusos vorschlagen, in der Hoffmann-von-Fallersleben-Straße eine LED-Tempo-Anzeige zu installieren, die immer dann ein lachendes Gesicht zeigt, wenn der Autofahrer sich ans vorgeschriebene Tempo hält: „Da entsteht kein Druck von außen durch mögliches Abkassieren, sondern die Leute werden durch ein lachendes Gesicht von innen heraus motiviert.“

Raser am Grundschötteler Berg

Nötig sei ein Tempolimit besonders auch auf der Grundschötteler Straße, sind sich die Jusos einig. „Bergauf darf man da 100 fahren, das Ortseingangsschild steht erst kurz vor der Gaststätte zum Ostholz“, sagt Lea Lippert. Und tatsächlich würden abends immer wieder Autofahrer mit überhöhter Geschwindigkeit den Grundschötteler Berg hinauf rasen. „Dabei laufen viele Jugendliche zu den Zeiten auch noch zu Fuß den Berg hoch, weil kein Bus mehr fährt. Das ist richtig gefährlich“, so Lea Lippert weiter. Wenn man es wolle, schaffe man es mit 100 km/h den Berg hinauf. „Und die Leute, die da 100 fahren wollen, die wissen das ganz genau“, ergänzt Lukas Wagener. Dort müsse dringend das Tempo reduziert werden, so die Jusos auch mit Verweis auf das dortige Wohngebiet Schlundermannstraße. Aber, so geben sie zu bedenken, da es sich um eine Bundesstraße handle, müssten sie sich erst noch schlau machen, was möglich sei und was nicht.

Digitalisierung vorantreiben

Ein weiteres wichtiges Thema, das die Jusos auf dem Schirm haben, ist die Digitalisierung. „Manche Stadtteile wie Esborn sind in Sache Internet abgehängt. Das kann im 21. Jahrhundert nicht sein“, meint Lukas Wagener. Und Johannes Malz ergänzt: „Das ist durch Corona mit Homeoffice und Homeschooling besonders offenkundig geworden. Homeoffice wird auch nach Corona bleiben, und deswegen muss die Infrastruktur dafür da sein.

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Wir denken an einen flächendeckenden Hotspot, dann wäre auch Lernen im Grünen möglich.“ Einen solchen Hotspot müsste die Stadt einrichten – und zwar dort, wo sich viele Leute treffen. In Witten sei das bereits geschehen, in Wetter könnte es einen solchen Hotspot etwa am Seeufer geben. „Wir wollen ja eine attraktive Kleinstadt mit vielen Unis in der Nähe sein, und mit sowas könnte man die Attraktivität Wetters erhöhen. Denn dann kann man hier gut lernen und arbeiten“, erklärt Lea Lippert.

QR-Code für Workouts in der Natur

Was die neugegründeten Jusos noch auf dem Schirm haben? Die Natur bzw. die Wege zum Spazierengehen, die durch Corona besonders auch für junge Leute mehr Bedeutung gewonnnen haben. Aber, so die Idee der Jusos, genau solche Spazier- oder auch Radwege könnten mit QR-Codes versehen werden, so dass unterwegs an unterschiedlichen Stationen ein Workout angeboten wird. Sie denken dabei an ein bereits bestehendes Angebot des Radsportclubs Tretlager auf dem Radweg in Wengern. „So könnten zum Beispiel sechs Stationen angeboten werden, die man abarbeiten kann, anstatt sich selber etwas ausdenken zu müssen“, erläutert Florian Hinkelmann.

Zeit zum Kennenlernen

Darüber hinaus wollen die Jusos sich mit Vereinen zusammenschließen, die sich für sozial schwache Menschen einsetzen, und diese bei Bedarf unterstützen. Sie wollen Flagge zeigen für ein vielfältiges und buntes Wetter. „Alles, was mit Rassismus und Diskriminierung zu tun hat, werden wir nicht tolerieren“, so Lukas Wagener.

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Mit all dem mehr in die Öffentlichkeit zu gehen, sei allerdings erst nach Corona möglich. Und da sie sich in der Pandemie gegründet hätten, würden sie die Zeit jetzt auch als Chance sehen, sich neu zu formieren und einander kennenzulernen, weitere Ziele zu definieren und Pläne zu machen. „Wir sehen uns jetzt hier erst das zweite Mal physisch“, wirft Johannes Malz ein; die Juso-Treffen finden ansonsten digital statt. Und Lukas Wagener ergänzt: „Wir sind jetzt noch nicht gezwungen, etwas abzuliefern und können uns auf die Zeit nach Corona konzentrieren.“ Aber dann, und darin sind sich die neuen Jusos einig, wollen sie hier vor Ort noch eine Menge verändern.

Auf Wachstumskurs

Die beiden gleichberechtigten Juso-Vorsitzenden sind Fabio Gomez und Lukas Wagener, ihre beiden ebenfalls gleichberechtigten Stellvertreter sind Jonas Wagener und Nick Brüggemann.

Die Jusos Wetter würden personell gern weiter wachsen. Wer Interesse hat und zwischen 14 und 35 Jahren alt ist, kann sich melden unter vorstand@jusos-wetter.de

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