Wetter. Übernachten in ehemaligen Filtern und Zelten direkt an der Ruhr: Die Pläne für das Wasserwerk sind vielfältig.

Die Visionen, die die Planergruppe Oberhausen gemeinsam mit den Böll Architekten in der Machbarkeitsstudie zur Nachnutzung des Wasserwerks Volmarstein skizzieren, dürften viele Bürger mehr als erfreuen. Schon die Wege, die zum Wasserwerk und herum führen, sollen aufgewertet werden. Naturlandschaftspfade mit neuen Bäumen und Gehölzen sowie Wildblumenwiesen sind dort angedacht.

An den Wegen sollen fünf Rastplätze entstehen, die beispielsweise mit Holzplattformen gekennzeichnet sind. Stufen sollen einen Zugang zum Ruhrufer ermöglichen und gleichzeitig dafür sorgen, dass auch nur diese Zugänge aus Umwelt- und Sicherheitsaspekten genutzt werden. Obstwiesen und sogenanntes Urban Farming, bei denen Wetteraner kleine Nutzgärten anmieten können, runden das Bild ab.

Schwebefähre über die Ruhr

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Am Wasserwerk wird es eine Außengastronomie geben, in der die Besucher in aller Ruhe kleine Speise und Getränke mit Blick aufs Wasser oder wahlweise in die Natur hinter dem Gebäude zu sich nehmen können. Eine Schwebefähre, die parallel zur Seilhängebrücke verläuft, könnte die Touristen über das Wasser bringen. Rechter Hand wäre ein Stegbereich denkbar, auf dem es Informationen zur Wassergewinnung gibt. Kinder hingegen könnten sich auf dem Matschspielplatz unterhalb so richtig austoben. Wer sich sportlich betätigen will, der hätte dazu auf den geplanten Volleyballfeldern die Möglichkeit.

Doch nicht nur an die heimischen Besucher ist bei der Studie gedacht worden. Im Außenbereich sind spezielle Flächen zum Zelten auf Holzdecks vorgesehen, und auch im Inneren des Wasserwerks könnten demnächst kleine Wohnwagen stehen, die auf Übernachtungsgäste warten, ebenso wie kleine abgetrennte Holzhütten. Wem das allerdings zu normal ist, der dürfte sich für die außergewöhnliche Übernachtungsmöglichkeit in den dann umgebauten Filtern interessieren. In die großen runden Stahlbehälter passt problemlos ein Doppelbett. Neben dem gastronomischen und touristischen Angebot könnte das Gebäude auch für Veranstaltungen und Tagungen genutzt werden. In der Studie werden Beispiele für eine großräumige Bestuhlung aufgezeigt.

Das Wasserwerk soll aber nicht nur der Erholung dienen. In einem weiteren Gebäudeteil könnten zudem eine Rad- sowie eine Rangerstation untergebracht werden. Zudem ist es laut Studie möglich, Zwischendecken in die große Halle einziehen, um weitere Büroräume unterzubringen.

40 Parkplätze angedacht

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Wer nicht zu Fuß oder mit dem Rad zum Wasserwerk kommt, der findet direkt vor Ort auch Parkplätze. „Konzipiert wäre das Wasserwerk für eine Besucheranzahl von 200 Personen im Inneren. Maximal 40 Parkplätze sollen zur Verfügung gestellt werden“, erläutert Fachbereichsleiterin Birgit Gräfen-Loer.

Soweit die Planungen. Durch die verschiedenen Projekte, die realisiert werden sollen, ist die Stadt aber auf unterschiedliche Kooperationspartner angewiesen. Gespräche dazu sollen in Kürze aufgenommen werden. Bleibt noch die Frage nach der Finanzierung. Die Kosten allein für die Umbauten im Gebäude werden auf 4,15 Millionen Euro geschätzt. Mögliche Schadstoffbelastungen oder Bausubstanzuntersuchungen sind darin noch nicht berücksichtigt. Die Umgestaltung der Außenanlage könnte mit 2,5 Millionen Euro zu Buche schlagen. Allerdings könnten dafür Fördermittel beantragt werden.