Wetter/Herdecke. Nach Wochen des Homeschoolings beginnt am Montag wieder Präsenzunterricht in den Grundschulen. Aber nach unterschiedlichen Modellen.

Am Montag findet nach Wochen des Home-Schoolings wieder Präsenzunterricht an den Grundschulen statt. Nicht alle Kinder sind direkt dabei, aber im Laufe der Woche sollen alle Jungen und Mädchen ihre Klassenkameraden und Lehrer wieder von Angesicht zu Angesicht gesehen haben. Die Art, wie der vorgesehene Wechselunterricht stattfindet, ist nahezu von Schule zu Schule unterschiedlich. Die Belastung für die Lehrerinnen und Lehrer bleibt groß, zumal auch die reine Betreuung in den Vormittagsstunden fortgesetzt wird.

Weiter Aufgabenpäckchen schnüren

„Wir sind drei Öltanks“, scherzt Matthias Wittler, Leiter der Werner-Richard-Grundschule in Herdecke. Ab heute steht hier das Dutzend Lehrerinnen und Lehrer wieder in den Klassenzimmern, gleichzeitig müssen Aufgabenpäckchen geschnürt werden für die Tage, an denen weiter Home-Schooling angesagt ist. Plus Betreuung für Kinder, deren Eltern gesagt haben, dass sie vormittags nicht oder nicht länger für ihre Kinder da sein können.

Betreuung oben drauf

An der Werner-Richard-Schule gibt es eine Besonderheit: Normalerweise unterrichtet sie in Lerngruppen, mit Kindern von Klasse 1 bis Klasse 4. Jetzt, für den Wechselunterricht von Distanz- und Präsenzphasen, sind die Lerngruppen geteilt worden: Die Jungen und Mädchen der Stufen 1 und 2 kommen montags und dienstags, 3 und 4 mittwochs und donnerstags, am Freitag mal die Einen, mal die Anderen. Die direkte Abfolge der Präsenztage hat einen Grund: Für die Eltern sei das leichter planbar bei der Betreuung ihrer Kinder daheim, sagt Wittler.

Klassen in Gruppen geteilt

Die katholische St. Rafael-Grundschule in Alt-Wetter hat einen anderen Rhythmus. Hier wurden die Klassen in A- und B-Gruppen geteilt: A montags, B dienstags, A mittwochs, B donnerstags, A freitags. Nächste Woche umgekehrt. Den Freitag mal für die Einen und mal für die Anderen gibt es auch an der Grundschule Volmarstein. Die Robert-Bonnermann-Schule in Herdecke geht einen etwas anderen Weg: Damit die Eltern nicht immer im Blick haben müssen, ob jetzt gerade eine Woche mit Freitagsbetreuungsbedarf ist oder nicht, ist der Freitag grundsätzlich kein Präsenztag. Aber es gibt an diesem Tag eine Kontaktaufnahme zu allen über Video, Email oder Telefon.

Schulen waren nicht leer

In den zurück liegenden Wochen wurden die Grundschüler zwar zuhause mit Livestreams unterrichtet und mit Aufgaben versorgt, und doch waren die Schulen nicht leer. Zum Offenen Ganztag kamen die Jungen und Mädchen der Notbetreuung, die jetzt offiziell pädagogische Betreuung heißt. Mit jedem zweiten Grundschulkind rechnet also ab heute Matthias Wittler – und noch mal 20 Prozent oben drauf für die Vormittagsbetreuung.

Für die Schrabergschule reicht dieser Aufschlag nicht. Hier liege der Betreuungsbedarf beinahe doppelt so hoch. „Das schießt ungemein nach oben“, sagt Schulleiterin Sabine Jessinghaus, die das nach Wochen der Betreuung daheim nachvollziehen kann: „Die Eltern gehen am Stock. Der Urlaub ist aufgebraucht.“

Fürs Erste bis Ostern

Wenn nur die Hälfte der Kinder kommt, kann in den Unterrichtsräumen mit Abstand Platz genommen werden. Aber auch in den Pausen und auf dem Schulhof muss organisiert werden, dass wegen Corona genügend Abstand eingehalten wird. Damit es nachmittags im Offenen Ganztag nicht zu einer Mischung kommt, die durch die ausgeklügelten Pläne für morgens ja gerade vermieden werden soll, werden auch hier die Gruppen angepasst und auf Abstand gebracht.

Bis 5. März hat das Land bislang den Wechselunterricht festgelegt. Die meisten Schulen haben den Eltern vorsorglich Pläne bis zu den Osterferien in die Hand gegeben.

Vorfreude auf ein Stück Normalität

Michaela Franz weiß genau, worauf sich die Jungen und Mädchen zum Schulstart am meisten freuen – die Leiterin der Hugo-Knauer-Grundschule hat bei ihnen nachgefragt. Vorrangig sind es die Freunde und Freundinnen, die so lange vermisst worden sind. „Dann kommt die große Pause“, sagt Michaela Franz, „und danach das gemeinsame Spiel.“ Aber auch Englisch und Kunst stünden hoch im Kurs. Die Schulleiterin weiß aber nicht nur, wie die Jungen und Mädchen der Klassen 1 bis 4 ticken. Michaela Franz hat auch erkundet, was im Kollegium so lange vermisst worden ist: „Die Lehrerinnen wollen die Kinder endlich wieder beim Lernen erleben“ – live, und nicht nur auf dem Bildschirm.

Auch zu den Eltern sagt sie etwas. Große Zufriedenheit herrsche unter ihnen, zumindest an der Hugo-Knauer-Schule. Ganz wichtig waren sie bisher beim Begleiten ihrer Schützlinge. Zuhause haben sie mit auf die Aufgaben geschaut. Zur Schule sind sie mitgekommen, um Arbeitsblätter abzuholen oder ausgefüllt wieder ab zu geben. Die Vorfreude ist also groß auf allen Seiten der Schulgemeinschaft. „Endlich ein Stück Normalität“ erwarten Kinder, Lehrer und Eltern ab Montag. Wegen des Wechselunterrichts noch nicht an allen Tagen der Woche, aber hoffentlich bald immer öfter. Michaela Franz wünscht jedenfalls für den heutigen Wiedereinstieg „vor allem einen fröhlichen Schulstart“.

Vornehmlich Deutsch, Mathe und Sachkunde

Vier bis fünf Unterrichtsstunden werden die Grundschüler an Präsenztagen haben.

Besonderes Augenmerk soll auf den Kernfächern Deutsch, Mathe und Sachkunde liegen.

Für die Tage daheim gibt es Arbeitsblätter.

Zur Zeit gibt es kaum Krankmeldungen in den Kollegien. Sollte sich das ändern, wird es schnell ganz eng, so die Schulleitungen.

Vier bis fünf Unterrichtsstunden werden die Grundschüler an Präsenztagen haben.

Besonderes Augenmerk soll auf den Kernfächern Deutsch, Mathe und Sachkunde liegen.

Für die Tage daheim gibt es Arbeitsblätter.

Zur Zeit gibt es kaum Krankmeldungen in den Kollegien. Sollte sich das ändern, wird es schnell ganz eng, so die Schulleitungen.+++ Keine Nachricht aus Wetter und Herdecke verpassen: Hier für den täglichen Newsletter anmelden! +++https://www.wp.de/staedte/herdecke-wetter/immer-die-neusten-nachrichten-aus-wetter-und-herdecke-id228405613.html