Ennepe-Ruhr. 68 öffentliche Tankstellen für E-Autos gibt es im Ennepe-Ruhr-Kreis. Per Gesetz sollen die Voraussetzungen (Neubau, Sanierung) verbessert werden.

Die Zahl der Elektroautos auf den Straßen im Ennepe-Ruhr-Kreis nimmt zu, auch dank Kaufprämien und Steueranreizen durch den Bund: 2019 waren 577 E-Autos im EN-Kreis gemeldet, ein Jahr später schon 1267. Damit steigt natürlich der Bedarf an „Zapfsäulen“.

Der Bundestag hat nun ein Gesetz verabschiedet, um den Aufbau der Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge an Gebäuden zu anzukurbeln. „Im Ennepe-Ruhr-Kreis haben wir derzeit 68 öffentlich zugängliche Ladepunkte für Elektroautos. In Hattingen zählt die Bundesnetzagentur derzeit zehn E-Säulen, in Herdecke fünf, in Sprockhövel fünf, in Wetter vier und in Witten 22. Vor allem unsere lokalen und regionalen Stromversorger sind hier sehr engagiert. Das ist gut so. Mittelfristig werden diese Angebote aber nicht ausreichen. Wir brauchen mehr Ladesäulen auch an Wohnhäusern und anderen Gebäuden – auch als Anreiz für künftige Käufer“, sagt der heimische Bundestagsabgeordnete Ralf Kapschack (SPD).

Hier setzt das Gebäude-Elektromobilitätsinfrastruktur-Gesetz (GEIG) an. Bei Neubauten oder größeren Renovierungen sollen künftig, soweit preislich vertretbar, an Stellplätzen Schutzrohre für Elektrokabel sowie Ladepunkte eingerichtet werden (bei Wohnhäusern ab mehr als fünf Pkw-Stellplätzen, bei Nicht-Wohnhäusern ab mehr als sechs Stellplätzen). Wer sich daran nicht hält, muss mit Bußgeldern rechnen. Ausnahmen bestehen unter anderem für Gebäude mit nur wenigen Stellplätzen und für kleine und mittlere Unternehmen. „Damit schaffen wir die Voraussetzung für das flexiblere Laden von E-Autos – zu Hause, am Arbeitsplatz oder beim Einkaufen. Das ist gut für Menschen, die ein Elektroauto haben, und ein Anreiz für diejenigen, die einen Kauf in Erwägung ziehen“, betont Kapschack.

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„Mit der Förderung der E-Infrastruktur gehen wir einen weiteren Schritt beim Wechsel zu einer umwelt- und klimafreundlicheren Infrastruktur. Wichtig ist, dass wir parallel erneuerbare Energien weiter ausbauen und die Batterieproduktion ökologischer gestalten.“ Um das Laden der E-Autos zu beschleunigen plant die Bundesregierung außerdem ein Gesetz zur Förderung von Schnellladestationen.

Bis 2023 sollen insgesamt 1000 sogenannte „Schnelllade-Hubs“ mit einer Leistung von mindestens 150 Kilowatt gebaut werden. An den meisten Ladepunkten kann man bisher nur mit 22 Kilowatt „tanken“.