Wetter. Ein riesiges Loch klafft auf dem Sportplatz Oberwengern. Die Stadt muss nun einen Bodengutachter beauftragen.

In dem Loch, das plötzlich auf dem Sportplatz Oberwengern klafft, würde ein Kleinbus reinpassen. Woher dieser Tagebruch kommt, ist noch unklar.

Am Donnerstag war einem der Hausmeister der Erdrutsch auf dem Sportgelände aufgefallen. Er alarmierte direkt die Stadt. Auf einem Bereich der Laufbahn sind die Erdmassen eingebrochen und abgesackt. Es entstand ein großes, rund acht bis zehn Meter breites und drei bis vier Meter tiefes Erdloch. Grund hierfür sind vermutlich die Regenfälle der letzten Tage und die dortigen Bodenverhältnisse. Es wird überprüft, ob es dort möglicherweise Bergbauschäden gibt. Der Stadtbetrieb hat den Bereich großräumig abgesperrt.

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„Wir müssen jetzt einen Bodengutachter beauftragen, der sich das anguckt. Sowas hatten wir auch noch nie“, sagt Stadtsprecherin Marietta Elsche. Glücklicherweise ist der Sportplatz Corona bedingt sowieso gesperrt, so dass niemand durch das plötzlich entstandene Loch in Gefahr gerät. Die Stadt Wetter weist aber dennoch ausdrücklich auf die Gefahr hin und bittet, die Sportstätte unter keinen Umständen zu betreten.

Kartenmaterial sichten

Peter Hogrebe von der Bezirksregierung Arnsberg ist der Fachmann, wenn es um die Gefahrenabwehr bei Altbergbau geht. Die Redaktion hat beim Experten nachgefragt, welche Maßnahmen unternommen werden, wenn ein solches Tagesbruch bekannt wird und er tatsächlich auf den Bergbau zurückzuführen sein könnte. „Zunächst würden wir unsere verschiedenen Kartenwerke dazu sichten“, erklärt Hogrebe. Es gibt unterschiedliche Karten, die sowohl geologisch als auch bergmännisch sind, in denen seit Jahrhunderten bergbauliche Tätigkeiten dokumentiert werden. „Wir schauen dann nach, ob und wie Kohlenflöze unter dem Gebiet verlaufen. Sollte es Hinweise auf Kohleabbau dort geben, werden Probebohrungen durchgeführt“, so Hogrebe. Bei diesen Bohrungen können die Experten relativ schnell sehen, ob Kohle unter dem Bereich abgebaut wurde. „Wenn wir bei den Bohrungen Kohle rausholen, wäre das ein Zeichen dafür, dass dort nicht abgebaut wurde“, meint Hogrebe. Wenn allerdings bröseliges Material zum Vorschein kommt, das von den Bohrern leicht zu durchdringen ist, wäre das ein Anzeichen dafür, dass das schwarze Gold abgebaut wurde und sich dort Hohlräume gebildet haben.

Verfüllung notwendig

Sollte der Tagesbruch tatsächlich durch den Bergbau bedingt sein, würde es nach Ansicht des Experten nichts bringen, das Loch einfach wieder aufzufüllen. „Das wäre eine schnelle Lösung, damit es dort nicht zu Unfällen kommt. Langfristig würden wir die Hohlräume unter der Erde mit flüssigem Baustoff auffüllen. Je nach Umgebung wird dann mit mehr oder weniger Pressdruck verfüllt“, erläutert Hogrebe. Wenn sich ein Tagesbruch beispielsweise unter Häuser befindet, würde mich wesentlich mehr Druck gearbeitet, als im freien Feld.