Herdecke. Gutes Geschäftsjahr trotz Corona: Zum vierten Mal in Folge meldet der zweitgrößte Arbeitgeber in Herdecke Wachstum. Dörken dankt der Belegschaft.

Erfolgsmeldungen tauchen im Corona-Zeitalter eher selten auf. Der zweitgrößte Arbeitgeber in Herdecke wiederum kann nach eigenen Angaben auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2020 zurückblicken. Nicht nur das: Trotz schwieriger Rahmenbedingungen konnte die Ewald Dörken AG zum vierten Mal hintereinander wie­der ein Wachstum verzeichnen.

Allerdings musste Dörken-Vorstand Thorsten Koch die frohe Botschaft anders als sonst verkünden, Die traditionelle Betriebs­ver­samm­­lung fiel wegen der Pandemie aus, dafür gab es ein professionell produziertes Vi­deo mit entsprechenden Informationen. Das erinnerte manch einen an die Aufzeichnung für die Überraschung im Mai, als das Unternehmen seinen 850 Mitarbeitern in Herdecke und Vorhalle eine Corona-Prämie zahlte.

Viel Zeit in Infektionsschutz investiert

„2020 ist ein Jahr, an das wir uns noch lange erinnern werden. Den Herausforderungen der Corona-Pan­demie sind wir mit Engage­ment, Mut und Zuversicht begeg­net“, sagt Thorsten Koch in seiner Video­an­sprache. „Wir sind bis jetzt relativ gut mit nur wenigen Infektionsfällen durch die Krise gekommen.“ Die Dörken AG habe vor allem auf ein striktes Kon­­taktmanagement mit räumlich getrennten Arbeits­be­rei­chen geachtet, um eine unkon­trol­lierte Ver­brei­tung über den jeweils betroffenen Be­reich hin­aus zu verhin­dern oder Infektionsketten frühzeitig zu unter­brechen. „Dies verdanken wir vor allem der Arbeit des Unter­neh­mens­stabes, der uns mit Kom­petenz und ruhiger Hand durch diese schwierige Zeit lotst“, meint Koch. Dazu gab es mehr als 400 Sitzungen (5500 Arbeitsstun­den) und die Auszeichnung mit dem unternehmens­eige­nen „Gol­­­denen Dörki“.

Zu den heraus­ragenden Ereignisse in diesem Jahr gehörte die Aktion „Wir. Ihr. Hier“ im Mai, als die „Dör­kianer“ mit einem Gehaltsbonus von 1000 Euro den Einzelhandel in Herdecke und Hagen unterstützen sollten. Im Juni folgten dann die Er­öffnung des neuen Büroge­bäudes an der Wetterstraße und der Spaten­stich für die neue Pro­duktion in Vorhalle – das bislang größte Bauprojekt in der Dörken-Ge­schichte. „Beides sind Zei­chen unseres Mutes und Willens inmitten der Krise – und ein klares Bekenntnis zum Standort“, so Koch. 2020 entstand zudem Dörken Coa­tings als Zusammenschluss der bisherigen Einheiten MKS, CD-Color und Protec.

Zur Geschäftsentwicklung: Während die Dörken Membranes (Funktionsschichten) ihren Warenumsatz gegenüber 2019 stei­­gern konnten, gab es Umsatzein­bußen wegen der kriselnden Au­tomo­bilindustrie bei den Mikroschicht-Korrosionsschutz-Systemen. Geglättet wurde dies jedoch durch eine hohe Nach­frage sei­tens des Malerhandwerks. Erklärung: In Coronazeiten wollten die Leute über­­durch­schnittlich viel renovieren, dafür brauchten sie Farben und Lacke.

Profitiert habe das Unter­nehmen 2020 auch von niedrigen Roh­stoffpreisen und Einsparungen bei den Reise­kosten. Thorsten Koch: „Insge­samt haben wir gezeigt, dass die Organisation gut mit Heraus­for­derungen umgehen kann und dass unsere Strategien grei­fen.“

Optimismus beim Blick auf 2021

Somit kann die Firmen-Gruppe recht entspannt voraus schauen, obwohl viele Unwägbarkeiten auch das Jahr 2021 prägen könnten. Die Ewald Dörken AG erwarte Preissteige­run­gen zwischen 2,5 und sechs Prozent bei den Rohstoffen – mit entsprechenden Auswirkungen. Trotz­dem rechnet der Herdecker Traditionsbetrieb mit weiterem Wachs­tum und einem Geschäft, das sich deutlich erholen werde.

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Dörken will erneut massiv in die Organisation, Struktur und in das Per­sonal investieren. Allein für den Bereich Mem­branes stehen laut Mitteilung zufolge ca. 50 Millionen Euro bereit. Die gleiche Summe benötige der Aufbau des Kompetenzzentrums Coatings an der Wetterstraße in den nächsten fünf Jahren. In diesem Zeitraum sei nicht weniger geplant als „die größte Transfor­ma­tion“ in der langen Firmen-Ge­schichte. „Dass wir inmitten einer Pandemie damit planmäßig und erfolg­reich gestartet sind und mit viel Dynamik die Herausfor­de­run­gen gemeistert haben, stimmt mich sehr optimistisch, was die Zukunft anbelangt“, sagt Koch und dankt allen Mitarbeitern für deren Einsatz. „Ich könnte nicht stolzer sein!“