Herdecke. Besuchsverbote und Quarantäne sind schrecklich für Senioren. In Herdecke sorgen Kinder bei einer Aktion der Lokalredaktion für Lichtblicke.
Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Für gemalte Bilder von Kindern für Senioren, die momentan all ihrer Kontakt nach außen beraubt sind, gilt das erst recht. Wir fühlen mit Euch – das sollen die Bilder und Basteleien sagen, die bald hoffentlich in großer Zahl Zimmer und Flure der drei unterschiedlich von Corona-Fällen berührten Seniorenhäuser in Kirchende, am Nacken und in der Ruhraue zieren.
Fünf Stadtgutscheine als Belohnung
Die Lokalredaktion möchte auf diese Weise Kinder und Senioren zusammen zu bringen. Nach den ersten bestätigten Corona-Fällen und damit einem Verbot von Besuchen von außen sind mittlerweile viele Tage des Alleinseins vergangen. Nun sollen die Senioren das Gefühl haben, dass auch andere an sie denken. Und das können nun zunächst einmal die Kinder zeigen: Mit Buntstift oder Wasserfarbe dürfen sie Licht bringen in den im Moment schwierigen Alltag der Senioren in den beiden Heimen. Viele Menschen sind in Kirchende und am Nacken gestorben. Andere kämpfen mit dem Virus oder fürchten es. Hinzu kommt die Einsamkeit. Die Bilder und Gestecke und Adventsbasteleien sollen da Brücken bauen.
Zwei Abgabestellen für die Zeugnisse der Verbundenheit von Alt und Jung gibt es: Im Schnupperlädchen in Ende und in der Kita Westende wird gesammelt. Und weil die Aktion der Stadt gut tun soll, hat die Bürgermeisterin fünf Stadt-Gutscheine im Wert von je 20 Euro gespendet. Sie gelten beim Einkauf in Herdecke und lassen auch die heimischen Händler von der Mal- und Mitteilungsfreude der Kinder profitieren. Die sollten allerdings Name, Alter, Adresse und Telefonnummer an ihren Kunstwerken befestigen. Den Rest erledigt die Glücksfee.
Aktiv werden in der Pandemie
Allzu oft lässt Corona die Menschen ihre Ohnmacht empfinden. Die Mal- und Bastelaktion der Lokalredaktion setzt ganz bewusst dagegen: Hier kann etwas getan werden gegen die Folgen der Pandemie, und sogar die Jüngsten können einen wichtigen Beitrag leisten in einer Zeit, die auch für sie viele Einschränkungen bringt. Nun bekommt ihre Freude am Malen und am Teilen ein ganz besonderen Sinn. Katja Strauss-Köster macht Mut: „Ich habe schon ganz viele Rückmeldungen von Bewohnerinnen und Bewohnern sowie den Mitarbeiterinnen. Sie würden sich sehr über diese Geste freuen und warten schon ungeduldig!“
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