Herdecke. „Unser Mitgefühl gehört den Angehörigen“: Altenheimbetreiber Convivo reagiert nach Todesfällen auf Fragen der Redaktion für Wetter und Herdecke.
Convivo betreibt das Seniorenhaus in Kirchende und die Parkanlage Nacken. Antworten auf Fragen der Lokalredaktion zu den vielen Todesfällen in beiden Einrichtungen kommen von Geschäftsführer Michael Müller.
Haben Sie eine Erklärung dafür, warum gleich zwei Senioreneinrichtungen von Convivo in nur einer Stadt so heftig von der Pandemie berührt sind?
Herdecke ist eines der ersten Risiko-Gebiete seit der zweiten Corona-Welle und weiterhin ein Hotspot. Covid-19 ist ein Virus, der noch nicht berechenbar ist. Seit Beginn der Pandemie erfüllen wir die Auflagen des jeweiligen Bundeslandes beziehungsweise der zuständigen Gesundheitsämter. Damit schützen wir unsere Bewohner. Auf Angehörige und Besucher haben wir keinen Einfluss. Durch verschiedenste Maßnahmen (wie zum Beispiel Einlasskontrollen durch Fiebermessen, Tragen von FFP-2-Masken bei all unseren Mitarbeitern, häufige Händedesinfektion, grundsätzliches Vorhalten von ausreichenden Schutzmitteln) minimieren wir das Risiko so weit wie möglich, was den Ausbruch in unseren beiden Einrichtungen in dieser Form nicht verhindern konnte. Wodurch der Corona-Virus ins Haus getragen wurde, ist letztendlich nicht nachzuvollziehen.
Gibt es an anderen Standorten der Convivo-Gruppe eine ähnliche Häufung der Fallzahlen in einer Einrichtung oder gar in mehreren Einrichtungen der gleichen Stadt?
Eine ähnliche Clusterbildung wie in Herdecke gibt es nicht.
Mit welchen Maßnahmen zum Schutz der Bewohner und der Beschäftigten hat das Unternehmen auf die Ergebnisse der Tests und auf die Todesfälle reagiert?
Vor dem Ausbruch des ersten Falles haben wir alle möglichen mit dem Gesundheitsamt abgestimmten Maßnahmen umgesetzt. Nach dem Ausbruch des ersten Corona-Falles sind wir folgendermaßen vorgegangen: feste tägliche Abstimmung mit Gesundheitsamt und Heimaufsicht; Schließung der Einrichtung: Bis auf Mitarbeiter darf niemand die Einrichtung betreten; wöchentliche Corona-Tests; zusätzliche tägliche hygienische Unterhaltsreinigung in der gesamten Einrichtung, FFP 2-Masken für jeden Mitarbeiter, unabhängig vom Arbeitsbereich; Ausreichende PSA (Schutzkittel, weitere zugängliche hygienischen Schutzmittel werden unseren Mitarbeitern nach Anwendungsvorgaben zur Verfügung gestellt).
Wie erklärt es sich, dass nach den vielen an oder mit Corona Verstorbenen binnen weniger Tage nicht eine einzige Erklärung von Seiten des Unternehmens beispielsweise an die örtliche Presse zu den Vorfällen geschickt wurde?
Es ist richtig, dass wir bedauerlicherweise Todesfälle haben. Unser Mitgefühl gehört den Angehörigen. Unsere Führungskräfte wie auch Mitarbeiter tun alles dafür, dass der Corona-Virus eingedämmt wird. Ob diese Bewohner am Virus verstorben sind, ist in letzter Instanz nicht nachvollziehbar. Wir versuchen, durch eine gewisse Zurückhaltung unsere Mitarbeiter, Bewohner und deren Angehörige zu schützen.