Wengern. Bei der Edelstahlzieherei Mark in Wengern brannte es in der Nacht zu Freitag. Fast 24 Stunden später lodern noch einmal Flammen auf.

Die gute Nachricht vorweg: Die beiden leicht verletzten Feuerwehrleute, eine Feuerwehrfrau aus Wetter und ein Feuerwehrmann aus Witten, konnten das Krankenhaus am frühen Freitagnachmittag wieder verlassen. In der Nacht zu Freitag war die Feuerwehr zu einem Brand bei der Edelstahlzieherei Mark in Wengern ausgerückt. Als die Feuerwehr bei EZM eintraf, brannte eine Produktionshalle auf dem Firmengelände in der Nordstraße bereits lichterloh. Am Freitagmittag schätzte Feuerwehrsprecher Patric Poblotzki die Situation so ein: „Wir werden wohl noch bis zum Nachmittag vor Ort sein, um an vereinzelten Stellen immer wieder Glutnester zu bekämpfen.“ Und erst danach werde entschieden, ob eine Brandwache installiert wird.

Am späten Samstag schickte die Feuerwehr einen aktualisierten Bericht: „Nach guten 17 Stunden konnte dieser Einsatz zunächst beendet werden. Eine B-Schlauchleitung wurde durch die Einsatzkräfte vor Ort belassen, um im erneuten Einsatzfall direkt zugreifen zu können. Eine erneute Kontrolle der Einsatzstelle erfolgte zunächst am Freitag um 21.05 Uhr durch die Löscheinheit Wengern. Hier mussten zunächst allerdings keine weiteren Maßnahmen ergriffen werden. Gegen 1 Uhr wurde das Eingreifen der Feuerwehr aber doch noch einmal nötig. Ein Glutnest war wieder aufgeflackert, konnte von den eingesetzten Wengeraner Kräften aber schnell unter Kontrolle gebracht werden. Eine weitere Kontrolle wurde in den Vormittagsstunden des Samstags durch den Einsatzführungsdienst durchgeführt. Hierbei konnten dann zu diesen Zeitpunkt keine Auffälligkeiten mehr festgestellt werden.“

Überörtliche Hilfe

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In der Nacht zu Samstag hatten Mitarbeiter aus dem Schichtdienst nach Angaben der Wehr noch versucht, das Feuer nach dem Ausbruch zu löschen, was ihnen aber nicht gelungen war. „Sie hatten die Halle geräumt, als wir ankamen. Und da drohte das Feuer schon auf eine zweite Halle überzugreifen“, so Poblotzki während der Löscharbeiten vor Ort. Die gesamte freiwillige Feuerwehr aus Wetter war zu dem Einsatzort ausgerückt; Unterstützung gab es von der Herdecker, der Wittener und der Hagener Feuerwehr, die mit einer Drehleiter angerückt war. „Zu Spitzenzeiten waren 100 Einsatzkräfte vor Ort. Durch das schnelle Eingreifen konnten wir eine Ausbreitung des Feuers auf benachbarte Hallen verhindern“, so Patric Poblotzki.

40 Garnituren Reservekleidung für Wetteraner Wehr aus Gevelsberg

Da die eingesetzte Schutzkleidung zum Teil stark verschmutzt war, wird sie über das Wochenende in einer Gevelsberger Spezialreinigung gereinigt und aufbereitet, teilt die Feuerwehr mit. Damit die eingesetzten Einsatzkräfte allerdings weiterhin eingesetzt werden können, war die dringende Heranschaffung von Reservekleidung notwendig. Da die Feuerwehr Wetter hier nur über einen minimalen Pool für Ersatzbekleidung verfügt, sprang auch hier wieder die nachbarschaftliche Hilfe ein. Auf kurzem Wege wurden durch die Feuerwehr Gevelsberg 40 Garnituren Brandschutzbekleidung nach Wetter verliehen.

Kripo ermittelt zur Brandursache

Um die Wasserversorgung für die Löscharbeiten sicherzustellen, pumpten die Einsatzkräfte auch Wasser aus der benachbarten Ruhr auf das Firmengelände. Zur Brandursache gab es noch keine Informationen; die Kriminalpolizei ermittelt. Auch die Höhe des Schadens ist noch unbekannt. Nach Auskunft der Feuerwehr waren auch Mitarbeiter der Unteren Wasserbehörde am Brandort.

Die Kreisleitstelle hatte in der Nacht auch einen Hinweis über die Warn-App NINA verschickt und die Menschen aufgefordert, wegen der Geruchsbelästigung und des Rauchniederschlags vorsorglich Fenster und Türen geschlossen zu halten. Gegen sieben Uhr am Freitagmorgen war nach Angaben der Feuerwehr die Lage bereits soweit stabil, dass die Warnung wieder aufgehoben werden konnte.

Mitstreiter der Johanniter Unfallhilfe und des Roten Kreuzes sorgten vor Ort für die Verpflegung der Einsatzkräfte.

Die EZM-Gruppe

Die Edelstahlzieherei Mark gehört zur EZM-Gruppe, einem mittelständischen Unternehmensverbund mit vier Firmen und mehr als 250 Mitarbeitern.

Am Standort Wengern und Witten werden kaltgezogener Blankstahl und Profile für vielfältige Anwendungen gefertigt – u.a. für die Automobilindustrie, für Maschinenbau, Energietechnik und Medizintechnik.

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