Herdecke. Herdecke ist Corona-Hotspot im Ennepe-Ruhr-Kreis und jetzt auch Risikogebiet. So sehen das die Geschäftsleute.
Jetzt leben auch die Herdecker in einem Risikogebiet. Von genervt über gelassen bis zuversichtlich – so lassen sich Reaktionen und Stimmungslage bei den Geschäftsleuten in der Herdecker Fußgängerzone beschreiben.
Frühzeitige Maßnahmen erwünscht
Bei Sport Michalak gab es auf Nachfrage nur Kopfschütteln und die allgemeine Botschaft, die die Zeitung auch gerne weitertragen könne: Man könne das Wort Corona nicht mehr hören. „Es nervt“, sagt auch Ayse El-Masri, Inhaberin von Optik mit Stil.
Was sie stört ist, „dass man nicht reagiert, obwohl man sieht, dass die Zahlen steigen. Beispiel Schule: Nächste Woche geht der Unterricht wieder los, und wahrscheinlich gibt es erst Freitag genaue Angaben, wie das dann aussehen soll. Ich fänd’ es besser, man würde vorher Maßnahmen ergreifen und darüber dann rechtzeitig informieren.“
Gelassen und zuversichtlich hingegen die Haltung von Farida Ouchen vom Modegeschäft Unique. „Alles wird gut“, sagt sie, „wenn wir uns alle an die Regeln halten.“ Auch die Stimmung bei ihren Kundinnen sei positiv; alle würden auf die Einhaltung der Schutzbestimmungen achten. Durchweg optimistisch zeigen sich auch Miriam Buschmann und Abdel Ajaoud, die nach dem Umzug von der Hauptstraße 52 in die Hauptstraße 54 noch jede Menge Arbeit bis zur Wiedereröffnung ihres Geschäfts Vinos y Mas am Freitag haben. „Wir schaffen das, und es wird auch wieder besser“, sagt Miriam Buschmann. Und Ehemann Abdel fügt hinzu: „Wir können auch nicht anders, wir müssen ja weitermachen.“ Miriam Buschmann meint, dass Wirtschaftskrisen erst dadurch entstünden, dass die Menschen pessimistisch würden und kein Geld mehr ausgeben würden: „Deswegen sage ich: Solange wir positiv bleiben, wird es weitergehen.“
„Ich bin besorgt, aber ich habe keine Panik und denke, dass wir mit den geeigneten Maßnahmen für annähernde Sicherheit sorgen können“, meint Sabine Preuten von Pasta Passion und verweist auf Abstand, Trennwände und ein Lüftungskonzept in ihrem benachbarten Bistro Pasta Passion & Pane. Sie habe in jede Richtung nachgedacht, auch was das Personal angehe. Alles in allem, so fasst die Geschäftsfrau die Situation zusammen, „sind wir gedanklich schon weit vorne“.
Auch interessant