Wetter/Herdecke. Bilanz vom Ruhrverband: Das Vorkommen der Wasserpest (Elodea nuttalii) fiel im Harkort- und Hengsteysee 2020 geringer aus als in den Vorjahren.
Der Ruhrverband hat zum Elodea-Vorkommen in den hiesigen Stauseen seine Jahresbilanz veröffentlicht. Die Pflanze, die vor allem Wassersportler stört, sei hier nun weniger vorhanden gewesen als im Durchschnitt der Jahre 2016 bis 2019.
Am Harkortsee kam in diesem Jahr erstmals ein von findigen Wassersportlern entwickelter GPS-gestützter Fahrassistent für das vom Ruhrverband zur Verfügung gestellte Mähboot zum Einsatz, teilte der Ruhrverband mit. Dieser erlaubte es, Mähgebiete im See zu definieren und diese – unabhängig davon, ob die Elodea bereits an der Wasseroberfläche zu sehen war – systematisch und vollautomatisch abzufahren.
Seit 2016 stellt der Ruhrverband den am Harkort- und am Hengsteysee ansässigen Vereinen ein Mähboot zur Verfügung, das diese in Absprache abwechselnd nutzen können, um zumindest begrenzte Seeflächen für den Wassersport nutzbar zu halten. Gemäht wird von den Vereinsmitgliedern ehrenamtlich in Eigenregie, während der Ruhrverband notwendige Bootsreparaturen und die jährliche Wartung übernimmt und den Austausch des Bootes zwischen den beiden Seen über seine Schleusen ermöglicht.
Tonnenschwere „Ausbeute“
280 Tonnen Wasserpflanzen haben die Mähboote in der Saison 2020 aus dem Baldeneysee geholt, heißt es in einer Mitteilung. Die durchschnittliche Mähgutmenge von 370 Tonnen der Vorjahre 2016 bis 2019 wurde somit deutlich unterschritten. In erster Linie war das linke Ufer des Sees zwischen Hafen Scheppen und Seglerkameradschaft Scheppen (SKS) in Fließrichtung betroffen. Dort war das Ruhrverbands-Mähboot „Nimmersatt“ im Einsatz. Unterstützt wurde es seit dem 13. Juli von einem Mähboot aus den Niederlanden. Gemäht wurde vom 26. Juni bis zum 1. September täglich zwischen 7.30 und 15.30 Uhr.
Auch am Kemnader See fiel die diesjährige Ausbeute mit 320 Tonnen gegenüber dem Durchschnitt der Jahre 2016 bis 2019 (425 Tonnen) ebenfalls geringer aus. Am linken Ufer war ein durchgehender Elodea-Bewuchs vorhanden, allerdings variierten sowohl Bewuchs als auch Häufigkeiten stark im ganzen See. Hier leistete demnach das Mähboot „Manati“ (Seekuh) ganze Arbeit, das mit einer Schneidbreite von 2,55 Meter zwischen dem 6. Juli und dem 3. September durchgehend zum Einsatz kam.
Forschungsprojekt läuft weiter
Das Forschungsprojekt Elodea II, in dem nachhaltige Methoden zur Elodeabekämpfung getestet werden sollen, läuft indes weiter. Dezidierte Ergebnisse zu dem eingesetzten Hydroventuri-Boot, das mittels Wasserstrahls die Elodeapflanzen an der Wurzel beseitigen sollte, liegen zum jetzigen Zeitpunkt ebenso wenig vor, wie die des Amphibienbaggers mit Harke und Egge.
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Die Bepflanzung von Testflächen mit wintergrünen Armleuchteralgen als Raumkonkurrenten der Elodea sollen noch weiter fortgesetzt werden. Bei dem im vergangenen Jahr getesteten Rollenpflücker konnten keine Effekte auf die Dichte und Ausdehnung der Elodeabestände festgestellt werden